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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hat.«
    Wenn es um irgend jemand anderen als seinen Bruder gegangen wäre, hätte er die Geschichte amüsant gefunden, aber so verging ihm das Lachen. Er wusste, dass er das nicht fragen sollte, konnte aber nicht anders. »Wo war Gabe, als du auf ihn draufgesprungen bist?«
    »Er hat meine Mommy gequetscht.«
    »Er hat sie gequetscht?«
    »Du weißt schon. Auf ihr drauf. Er hat sie gequetscht.«
    Verdammt.
    Edwards braune Augen füllten sich mit Tränen. »Er is‘ böse, und ich will, dass du machst, dass er wieder geht, und ich will, dass meine Mommy dich dann streicheln darf.«
    Ethan schob seine Gedanken beiseite, ging zur Couch und legte den Arm um die Schultern des Jungen. »So funktioniert das nicht bei Erwachsenen«, meinte er sanft. »Deine Mom und Gabe sind Freunde.«
    »Er hat sie gequetscht!«
    Ethan zwang sich, ruhig zu sprechen. »Sie sind erwachsen, und das bedeutet, dass sie einander quetschen können, wenn sie wollen. Und, Edward, das bedeutet nicht, dass deine Mom dich nicht mehr genauso liebt wie immer. Das weißt du doch, oder?«
    Das Kind dachte darüber nach. »Ja, schon.«
    »Du kommst im Moment vielleicht nicht gut aus mit Gabe, aber er ist wirklich ein guter Kerl.«
    »Er is‘ ein Pisskopf.«
    »Er hat viel Schlimmes durchmachen müssen, und das hat ihn mürrisch gemacht, aber er ist ein guter Mensch.«
    »Was für schlimme Dinge?«
    »Er hatte eine Frau und einen kleinen Jungen. Sie sind vor einer Weile bei einem Unfall ums Leben gekommen, und er ist noch immer sehr, sehr traurig darüber.«
    Edward sagte lange Zeit nichts. Schließlich rutschte er näher und ließ den Kopf an Ethans Brust sinken.
    Ethan rieb dem Jungen über den Arm und dachte darüber nach, wie seltsam Gottes Wege doch waren. Hier saß er und tröstete den Sohn eines Mannes, den er verabscheut hatte, und einer Frau, die er nicht ausstehen konnte, also warum fühlte er sich dann selbst so getröstet?
    »Gabe ist wirklich mein Bruder«, sagte er leise. »Ich hab ihn sehr lieb.«
    Das Kind versteifte sich, zog sich aber nicht von ihm zurück. »Er is‘ gemein.«
    Es fiel Ethan schwer, sich vorzustellen, wie sein sanfter Bruder unfreundlich zu diesem netten kleinen Jungen sein konnte. »Ich möchte, dass du richtig gut überlegst. Gibt es denn gar nichts, was Gabe für dich getan hat?«
    Edward wollte schon den Kopf schütteln, doch dann hielt er inne. »Doch, da is‘ was.«
    »Und was?«
    »Er nennt mich jetzt Chip.«
    Fünfzehn Minuten später hing Ethan am Telefon und sprach mit Cal. Ohne die Vertraulichkeit seines Gespräches mit Edward preiszugeben, ließ er seinen Bruder wissen, dass sie ein Riesenproblem am Hals hatten.
    »Gibt‘s vielleicht auch was umsonst, Bruderherz?«
    Rachel hob den Kopf, als sie die tiefe männliche Stimme am Eingang zum Imbiss hörte.
    »Cal!« Gabe ließ den Karton mit Brötchen fallen, den er gerade in der Hand gehabt hatte, und eilte hinter der Bar hervor, um den Mann zu begrüßen, der ihm so verblüffend ähnlich sah. Während die beiden einander herzhaft auf den Rücken klopften, studierte Rachel Cal Bonner und fragte sich, welche Genmischung wohl drei Ladykiller in ein und derselben Familie hervorgebracht hatte.
    Im Gegensatz zu Ethan identifizierten der dunkle Typus und die kantigen, gutgeschnittenen Gesichtszüge die beiden eindeutig als Brüder. Gabes Haare waren zwar länger und seine silbergrauen Augen etwas heller als die von Cal, aber beide Männer waren groß, schlank und muskulös. Sie wusste, dass der Ex-Quarterback fast zwei Jahre älter war als Gabe, doch er wirkte wie sein jüngerer Bruder. Vielleicht lag das ja an der Zufriedenheit, die er verströmte wie ein Kraftwerk.
    »Du hättest mir sagen sollen, dass du kommst«, meinte Gabe.
    »Du hast doch nicht geglaubt, dass ich mir die große Eröffnungsfeier heute Abend entgehen lassen würde, oder?«
    »Ist doch bloß ein Autokino, Cal.«
    Seine Worte taten ihr weh. Für sie war es nicht bloß ein Autokino. Sie wollte, dass sich dieser alte Ort heute Abend von seiner besten Seite zeigte.
    Den ganzen Tag lang war sie schon damit beschäftigt, Kayla, das junge Mädchen, das Gabe als Aushilfe angestellt hatte, im Imbiss einzuarbeiten. Sie hatte auch Gabe das Wichtigste gezeigt, damit er ihr in den Pausen helfen konnte. Er lernte schnell, doch sie wusste, dass er nicht mit dem Herzen dabei war. Er sollte Tiere pflegen, nicht Fastfood-Nachos servieren.
    »Willst du einen Kaffee?« fragte Gabe seinen Bruder.
    »Oder ein Eis? Ich

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