Träum weiter, Liebling
sprang er aus dem Wagen und rannte ins Motelbüro. Innerhalb von Minuten war er wieder zurück, setzte sich hinters Steuer und lenkte den Wagen zum letzten Apartmenthäuschen, wo er schief parkte, raussprang und um das Auto herumrannte, um die Tür für sie aufzumachen.
Der gute Pastor Bonner drängte sie ins Motelzimmer wie ein geiler Teenager.
Ethan stieß die Tür zu und gab einen erleichterten Seufzer von sich, als er sah, dass der Raum zwar schäbig, aber sauber war. Er wusste, dass er sie keine Sekunde lang hätte halten können, wenn es schmutzig gewesen wäre. Und gehen lassen konnte er sie auch nicht. Er konnte die Distanz zwischen ihnen einfach nicht mehr ertragen. Er musste sie hierbehalten, bis er sie auf immer gebrandmarkt hatte.
Sein Bedürfnis, sie zu besitzen, war übermächtig, obwohl er nicht die Absicht hatte, ihr etwa weh zu tun - das wäre unmöglich für ihn. Es musste etwas passieren, das sie für immer an seiner Seite halten und sie wieder zu besten Freunden machen würde. Und die einzige Art und Weise, das zu erreichen, war Sex.
Egal, was sie auch sagte, Sex bedeutete Kristy etwas, oder sie wäre nicht immer noch Jungfrau. Sie war ihm zu kostbar, um sie von einem anderen Mann ruinieren zu lassen. Kristy war einzigartig, aber das begriffen die anderen nicht. Was war, wenn ihr erster Mann nicht vorsichtig genug mit ihr umging? Wenn er nicht begriff, wie kostbar sie war?
Es gab so viele Stolpersteine für Kristy. Sie war fast neurotisch, was Ordnung und Sauberkeit betraf, und das konnte Sex zu einem Problem für sie machen. Ein Mann würde Geduld mit ihren Launen haben, sie mit ein paar zärtlichen Liebkosungen ablenken müssen, mit ein paar tiefen Küssen, bis sie alles andere vergaß und den Sex einfach nur genoss.
»Es ist blitzsauber«, betonte er.
»Ich habe nicht behauptet, dass es das nicht ist.«
Der Gedanke, dass sie möglicherweise enttäuscht sein könnte, trieb ihn in die Defensive. »Ich weiß, was du denkst. Bloß, weil‘s hier ein bisschen schäbig ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch dreckig ist.« Er ging mit wenigen Schritten zum Bett und riss die Decke herunter, damit sie das schneeweiße Laken sehen konnte.
»Siehst du.«
»Ethan, bist du betrunken?«
Sie sah so hübsch aus, wie sie dastand, in ihrem kurzen roten Kleidchen und den großen, ängstlichen Augen, und auf einmal war seine Kehle wie zugeschnürt. »Ich bin ganz schön angeheitert, aber nicht betrunken. Ich weiß genau, was ich tue, falls es das ist, was du meinst.«
Du hast nicht die blasseste Ahnung, was du tust.
Er ignorierte die Stimme, so wie er sie schon seit dem Abend im Pride of Carolina ignorierte.
Er trat über den alten knarzenden Linoleumboden zu ihr, zog sie in die Arme und küsste sie. Er schmeckte Pfefferminz und erkannte, dass sie rasch eines gelutscht hatte, während er im Motelbüro war. Als ob sie etwas Künstliches brauche, um ihren eigenen, süßen Geschmack zu überdecken.
Sie schmiegte sich warm und willig an ihn. Er strich mit den Händen ihre Wirbelsäule entlang und umfasste ihre Hüften.
Ihre Lippen öffneten sich, und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals.
Er hörte auf zu denken und verlor sich in ihrem Kuss.
Er hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war, als sie sich ein wenig von ihm löste und ihm tief in die Augen blickte. Ich liebe dich, Eth.
Ihre Lippen bewegten sich nicht, aber er hörte sie so klar, wie er Gottes Stimme hörte. Eine tiefe Erleichterung durchfuhr ihn. Dann begann sie zu sprechen.
»Es ist nicht richtig, was wir tun. Mehr als alles andere will ich in deinen Armen liegen, aber es ist nicht richtig für mich, und es ist nicht richtig für dich. Das ist es nicht, was Gott von uns erwartet.«
Ihre Worte waren leise, kamen direkt aus ihrem Herzen, aber er wollte sie nicht hören.
Hör auf sie, Ethan, mahnte ihn Oprah. Hör auf das, was sie zu sagen hat.
Nein. Er weigerte sich zuzuhören. Er war ein Mann, kein Heiliger, und er war es leid, sein Leben von Gott bestimmen zu lassen. Er schob seine Hand unter den Saum ihres Kleids und berührte die seidenweiche Haut darunter. »Du wolltest es Mike Reedy tun lassen.« Er schob seine Hand nach oben und mit ihr das Kleid, bis er ihren BH erreichte. Sanft drückte er ihre Brust durch den Spitzenstoff.
»Kann sein.«
»Es ist mir egal, was du sagst. Ich bin ein besserer Freund als er.«
»Ja.«
Er strich mit dem Daumen über die weiche Schwellung in ihrem BH. »Warum wolltest du ihn
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