Träum weiter, Liebling
ranlassen, aber mich nicht?«
Sie schwieg so lange, dass er schon glaubte, sie würde nicht mehr antworten. Dann schlossen sich ihre Finger um sein Handgelenk. »Weil ich mit Mike Reedy keine feste Bindung brauchte, um Sex mit ihm zu haben.«
Er erstarrte. »Eine feste Bindung?«
Sie starrte ihn mit hungrigen Augen an.
»Eine feste Bindung? Das ist es, was du von mir willst?«
Sie nickte zutiefst bekümmert.
Er wartete auf die Panikattacke, aber sie kam nicht. Eine feste Bindung. Was sie wirklich meinte, war Heirat. Er hatte vorgehabt, eines Tages zu heiraten, aber diese Zeit schien immer in ferner Zukunft gelegen zu haben. Er zog seine Hand unter ihrem Kleid hervor.
»Und ich will Liebe von dir.« Er sah, wie sie schluckte. »Das sogar noch mehr als eine feste Bindung.«
Er musste unbedingt etwas klarstellen. »Du willst keine feste Bindung mit Mike?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Und Liebe willst du auch nicht von ihm?«
Wieder schüttelte sie den Kopf.
»Aber von mir?«
Sie nickte.
Er fühlte keine Panik. Statt dessen war er erfüllt von einem unglaublichen Glücksgefühl. Es war, als wäre ihm eine unglaubliche Last von den Schultern genommen. Aber natürlich.
So deutlich, als hätte jemand den Fernseher im Zimmer angeschaltet, hörte er ein Lied - ein Kinderlied - und eine vollkommen neue Stimme.
Während er das Lied hörte, sah er vor seinem geistigen Auge, wie sie alle zu einer einzigen Person verschmolzen:
Eastwood, der Rächergott; Oprah, der Beratergott; Marion Cunningham, der mütterliche Gott... Alle verschmolzen sie zu einer einzigen, neuen Gestalt.
Das Kinderlied endete, und die Stimme begann zu sprechen.
Ich liebe dich so, wie du bist. Ethan. Du bist etwas ganz Besonderes für mich. Durch dich lasse ich das Lichtmeiner Liebe auf Erden erstrahlen. Du bist meine vollkommene Schöpfung. Genauso, wie du bist.
Und dann geschah etwas Seltsames: In Ethans Vorstellung zog dieser wundervollste Gott von allen seinen formellen Anzug aus, schlüpfte aus seinen feinen Schuhen und dann in ein bequemes Sweatshirt und Turnschuhe. Er sang sein Lied von der vollkommenen Liebe, verkündete all seinen Kindern - jedem einzelnen dass es ein wunderschöner Tag war auf dieser, seiner Welt.
Und in diesem Moment hörte Ethan Bonner auf, gegen sein Schicksal anzukämpfen.
Kristy forschte in seinem Gesicht, doch so gut sie ihn auch kannte, sie konnte nicht sagen, was er dachte. Sie wusste nur eines: dass es kein Zurück mehr für sie gab. Sie hatte ihren Stolz beiseite geschoben und ihr Herz sprechen lassen. Wenn ihm das nicht gefiel, so war das sein Problem. Er holte tief Luft. »In Ordnung.»
»In Ordnung?«
»Ja.« Er nickte abgehackt. »In Ordnung.»
»Was, in Ordnung?« Sie war vollkommen verwirrt. »Liebe. Eine feste Bindung. Der ganze Schmus.« Er packte ihr Kleid und zog es wieder herunter. »Kentucky.«
»Kentucky? Wovon redest du? Oh Eth, du bist doch betrunken. Ich wusste es!«
»Ich bin nicht betrunken!« Er wandte sich eilig zur Tür.
»Komm. Wir gehen.«
Seine Worte taten so weh, dass ihr Hals wie zugeschnürt war. Sie sah ihn an. »Du willst mich nicht mehr.« * Er zog sie sofort wieder in seine Arme. »Ach Baby, ich will dich so sehr, dass ich‘s kaum aushalten kann. Und ich liebe dich auch, also hör auf, mich so anzusehen. Ich hab an nichts anderes mehr denken können, seit du mit diesen knallengen weißen Jeans in meinem Büro aufgetaucht bist.«
Die kleine Hoffnungsflamme, die in ihr aufgeflackert war, erstarb wieder, und Zorn erfüllte sie. »Du liebst mich? Warum sagst du nicht, was du wirklich meinst? Du bist geil auf mich.«
»Das auch.«
Sie hatte ihn immer so klar durchschauen können, doch nun kam er ihr wie ein Fremder vor.
»Ich liebe dich nicht wegen deiner neuen Sachen oder der neuen Frisur, so oberflächlich bin ich nun auch wieder nicht«, sagte er.»Es ist bloß so, dass mir all diese Veränderungen die Augen geöffnet haben, dass sie mich gezwungen haben, dich endlich zur Kenntnis zu nehmen und zu sehen, was die ganze Zeit vor meiner Nase saß.« Er blickte sie an, als könnte er ihr in die Seele schauen, und wollte, dass sie auch in die seine blickte. Erneut begann Hoffnung in ihr aufzuflackern.
Er legte den Daumen auf ihre zarte Halsgrube. »Du bist schon so lange Teil meines Lebens, dass ich aufgehört habe, dich als getrennt von mir zu betrachten. Du warst einfach ein Teil von mir. Und dann passierten all diese Veränderungen, und du wolltest mich verlassen,
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