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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ließ sie Edwards Hand los und sprang vor, um sich ihm in den Weg zu stellen. Ihre Beine verfingen sich im weiten Rock ihres Karokleids, das nach der gründlichen Wäsche im Fluß nun wieder sauber war. »Tun Sie das nicht, ich bitte Sie. Wir tun doch hier niemandem was.«
    Er zögerte und blickte zu Armstrong hinüber.
    Aber der drahtige, strohblonde Deputy mit dem zerfurchten Gesicht und den winzigen, unfreundlichen Augen blieb hart. »Gehen Sie aus dem Weg, Mrs. Snopes. Das hier ist ein Privatgrundstück, kein öffentlicher Parkplatz.«
    »Ich weiß, aber es ist ja nicht für lange. Bitte, seien Sie doch ein wenig nachsichtig.«
    »Treten Sie beiseite, Mrs. Snopes, oder ich verhafte Sie wegen unbefugten Betretens eines Privatgrundstücks.«
    Sie sah, dass ihm ihre Hilflosigkeit Freude bereitete, und da wusste sie, dass sie ihn nicht umstimmen konnte. »Mein Name ist Stone.«
    Edward schob seine kleine Hand wieder in die ihre, und sie sah zu, wie Dealy den Haken an ihrer Stoßstange festmachte.
    »Vor ‘n paar Jahren, da waren Sie noch nicht so scharf drauf, sich anders als Snopes zu nennen«, höhnte Armstrong. »Meine Frau und ich, wir waren regelmäßige Tempelbesucher. Shelby hat euch sogar ‘ne Erbschaft von ihrer Mutter überschrieben, um all den armen Waisenkindern zu helfen. Es war nicht viel Geld, aber ihr hat‘s ‘ne Menge bedeutet, und sie kann‘s nicht verwinden, wie sie von euch über‘s Ohr gehauen worden ist.«
    »Es - das tut mir leid, aber wie Sie sicher sehen können, haben mein Sohn und ich nicht davon profitiert.«
    »Na irgend jemand hat‘s jedenfalls.«
    »Gibt‘s Probleme, Jake?«
    Sie erschrak, als sie diese leise, tonlose Stimme hörte, die sie nur zu gut kannte. Edward presste sich an sie. Sie dachte, sie hätte Bonner gestern das letzte Mal gesehen, und nun fragte sie sich, welche Gemeinheit er diesmal gegen sie im Schilde führte.
    Er überflog die Szenerie mit seinen ausdruckslosen Silberaugen. Sie hatte behauptet, sie würde bei Bekannten übernachten, doch nun sah er, dass sie gelogen hatte. Er sah zu, wie das Hinterteil des Impalas hochgehievt wurde, und musterte dann den erbärmlichen Haufen Habseligkeiten, der auf dem Boden lag.
    Sie hasste es, dass er das sah. Sie wollte nicht, dass er wusste, wie wenig ihr noch geblieben war.
    Armstrong nickte ihm kurz zu. »Gabe. Sieht aus, als hätte die Witwe Snopes auf einem Privatgrundstück campiert.«
    »Tatsächlich?«
    Unter Gabes ausdruckslosem Blick begann der Deputy erneut, sie auszufragen. Nun, da er Publikum hatte, wurde er noch überheblicher. »Haben Sie eine Arbeit, Mrs. Snopes?«
    Sie weigerte sich, Gabe anzusehen. Statt dessen sah sie zu, wie ihr Impala abgeschleppt wurde. »Nein, im Moment nicht. Und mein Name ist Stone.«
    »Keine Arbeit, und wie‘s aussieht, auch kein Geld.« Armfstrong rieb sich mit dem Handrücken übers Kinn. Seine Haut war gerötet. So, wie er aussah, bekam er rasch einen Sonnenbrand, schien jedoch zu dumm zu sein, um sich von der Sonne fern zu halten. »Vielleicht sollte ich Sie wegen Landstreicherei festnehmen. Also, wenn das nicht eine Story für die Zeitung wäre. G. Dwayne Snopes‘ schickes Weib wegen Landstreicherei verhaftet.«
    Sie sah, dass ihm die Vorstellung ein großes Vergnügen bereitete. Edward presste seine Wange an ihre Hüfte, und sie tätschelte ihn beruhigend. »Ich bin keine Landstreicherin.«
    »Also, für mich sieht‘s ganz danach aus. Wenn Sie keine Landstreicherin sind, dann verraten Sie mir doch mal, wie Sie Ihren kleinen Jungen hier versorgen.«
    Panik durchfuhr sie und der Drang, Edward an sich zu reißen und zu fliehen. Ein Aufflackern in Armstrongs kleinen, gemeinen Augen verriet ihr, dass er ihre Angst bemerkt hatte. »Ich hab‘ Geld«, versicherte sie hastig.
    »Na klar«, entgegnete er gedehnt.
    Ohne Gabe anzusehen, schob sie ihre Hand in die Tasche ihres Kleids und zog die Scheine heraus, die er ihr gestern gegeben hatte. Einhundert Dollar.
    Armstrong schlenderte heran und sah sich an, was sie in der Hand hielt. »Das reicht ja kaum für Dealys Abschleppgebühr. Was haben Sie dann vor?«
    »Ich such mir einen Job.«
    »Nicht in Salvation. Die Leute hier wollen niemanden, der sich hinter dem Namen des Herrn versteckt, um ‘n paar schnelle Scheinchen zu machen. Meine Frau war nicht die einzige, die einen Großteil ihrer Ersparnisse verloren hat. Sie machen sich was vor, wenn Sie glauben, es würde Sie jemand einstellen.«
    »Dann geh ich eben woanders

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