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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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er ihren Arm los. »Wahrscheinlich nur ein paar Prellungen, aber Sie sollten ihn zur Sicherheit röntgen lassen.«
    Als ob sie sich einen Arztbesuch leisten konnte. »Wenn er mir in ein paar Tagen immer noch weh tut, dann mach ich das.«
    »Legen Sie ihn wenigstens in eine Schlinge.«
    »Und lass mich dann feuern, weil ich meinen Job nicht erledige? Nein, vielen Dank.«
    Er holte tief Luft, als würde er seine letzten Geduldsreserven zusammenkratzen, und sprach dann langsam und betont ruhig. »Ich werde Sie nicht feuern.«
    »Tun Sie mir bloß keinen Gefallen!«
    »Sie sind einfach unmöglich! Ich versuch, nett zu Ihnen zu sein, und alles, was ich kriege, sind Ihre frechen Bemerkungen.«
    Sie wusste nicht, wieso, aber auf einmal schoss ihr das Bild von ihm, wie er ausgesehen hatte, bevor er die Jeans überstreifte, ungebeten durch den Sinn. Sie merkte plötzlich, dass sie ihn wieder anstarrte und er sie ebenfalls. Sie leckte sich über die trockenen Lippen.
    Seine Lippen öffneten sich, als wolle er etwas sagen, hätte aber vergessen, was. Er rieb sich mit der flachen Hand über den Oberschenkel. Sie konnte diese plötzliche, unerklärliche Spannung nicht mehr ertragen und erhob sich.
    »Kommen Sie. Ich führ Sie rum.«
    »Ich wohne hier. Wieso sollte ich mich von Ihnen rumführen lassen wollen?«
    »Damit Sie was über die Geschichte des Hauses lernen.« Und damit sie einen Blick in die anderen Räume werfen konnte in der Hoffnung, die Schatulle zu finden.
    »Das ist nicht Mount Vernon.«
    »Nun kommen Sie schon, Bonner. Ich möchte mir unbedingt das Haus ansehen, und Sie haben im Moment sowieso nichts Besseres zu tun.«
    Sie wartete darauf, dass er ihr sagte, er könne ja wieder ins Bett gehen, aber er tat es nicht, und da musste sie an seine Bemerkung von vorhin denken, als er einen Blick auf seinen Wecker geworfen hatte. »Nächtliche Wohnungsführungen sind ein gutes Heilmittel gegen Schlaflosigkeit.«
    »Woher wissen Sie, dass ich unter Schlaflosigkeit leide?«
    Also hatte sie richtig geraten. »Ich kann hellsehen.«
    Sie ging zu Dwaynes begehbarem Schrank und riss die Türen auf, bevor er sie daran hindern konnte. Ihr Blick glitt über die saubere Reihe von Regalen und halbleeren Kleiderstangen. Ein paar Anzüge hingen dort. Gehörten sie Gabe oder seinem Bruder? Sie sah auch ein paar dunkle Hosen und Arbeitshemden, die auf jeden Fall Gabe gehörten. Die Jeans lagen in einem ordentlichen Stapel in einem Fach, die Hemden in einem anderen. Keine Schatulle.
    Bonner trat von hinten an sie heran, und bevor er gegen ihr neugieriges Eindringen protestieren konnte, sagte sie: »Dwayne hatte in dem Schrank immer massenweise Designeranzüge hängen, jede Menge Hundert-Dollar-Krawatten und mehr handgefertigte Schuhe, als ein Mensch in seinem ganzen Leben tragen kann. Er war immer gut angezogen, sogar wenn er nur zu Hause rumhing. Nicht, dass das oft vorgekommen wäre. Dwayne war ein Workaholic.«
    »Ich will ja Ihre Gefühle nicht verletzen, Rachel, aber Dwayne interessiert mich einen Dreck.«
    Sie ebenso wenig. »Die Führung wird besser, Sie werden sehen.«
    Sie trat in den Gang hinaus und führte ihn durch die Gästezimmer, wobei sie die Namen der Berühmtheiten erwähnte, die dort einst genächtigt hatten. Einiges von dem, was sie sagte, stimmte sogar. Er folgte ihr wortlos, betrachtete sie mit einem nachdenklich abschätzenden Blick. Offenbar wusste er, dass sie etwas im Schilde führte, konnte sich aber nicht denken, was.
    Es blieben nur noch zwei Räume übrig - ihr Zimmer und das Kinderzimmer und sie hatte noch immer keine Spur von der Schatulle entdeckt. Sie näherte sich der Tür zum Kinderzimmer, doch seine Hand schoss vor und schloss sich über der ihren, bevor sie den Knauf umdrehen konnte.
    »Die Führung ist vorbei.«
    »Aber das war Edwards Kinderzimmer. Ich möchte es sehen.« Ihr altes Zimmer ebenfalls.
    »Ich fahr Sie nach Hause.«
    »Später.«
    »Jetzt.«
    »Okay.«
    Es schien ihn zu überraschen, dass sie so schnell klein beigab. Er zögerte, dann nickte er. »Ich zieh nur noch schnell was an.«
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit.«
    Er wandte sich ab und verschwand im Schlafzimmer. Sie wirbelte herum und machte sich daran, die Tür zum Kinderzimmer zu öffnen.
    »Ich hab doch gesagt, die Führung ist vorbei«, ertönte seine Stimme dicht hinter ihr.
    »Seien Sie doch nicht so blöd! Ich hab eine Menge schöner Erinnerungen an diesen Raum, und ich will ihn noch mal sehen.«
    »Mir kommen gleich die

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