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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Straße zu säubern. Er hatte ihr versprochen, ihr so etwas nie wieder anzutun. Nach der schwärzesten Nacht, die seine Seele je durchlitten hatte, hatte er sich geschworen, sie nie wieder anzufassen.
    »Vielleicht wär‘s ja gar kein Opfer.«
    Er erstarrte. »Was meinst du damit?«
    Sie zuckte die Schultern. »Dein Killerbody. War einfach nicht zu übersehen.«
    »Hör auf damit, Rachel. Hör auf damit, dich hinter deinem schnoddrigen Mundwerk zu verstecken. Sag, was du???-
    Die Unterlippe ihres süßen, saftigen Erdbeermunds zitterte, aber Heulen kam für eine wie Rachel nicht in Frage. Ihre kleinen Brüste unter diesem abscheulichen Kleid hoben sich, als sie tief Luft holte. »Vielleicht möchte ich ja bloß wissen, wie es ist, mit einem Mann zu schlafen, der nicht an einer Heiligen als Bettgenossin interessiert ist.« Das war‘s also.
    »Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt und erst mit einem einzigen Mann zusammen gewesen. Und der hat mich nie zum Orgasmus gebracht. Ganz schön komisch, hm?«
    Nach Lachen war ihm überhaupt nicht zumute. Vielmehr verspürte er einen unerklärlichen Zorn. »Und jetzt willst du auf Forschungsreise gehen, ja? Und ich soll das Versuchskaninchen sein?«
    Das Temperament der Rothaarigen brach sich unversehens Bahn. »Du hast dich an mich rangemacht, Blödmann!«
    »Muss wohl vorübergehende, geistige Unzurechnungsfähigkeit gewesen sein.«
    Er sah, wie sie innerlich ihre Geschütze sammelte, und war nicht überrascht, als sie mit ihrem unverschämtesten, höhnischsten Lächeln aufwartete. »Ach du liebe Güte, das will ich doch wohl nicht hoffen. Solang‘s dunkel ist im Zimmer und du die Klappe hältst, kann ich mir vorstellen, es zu machen, mit wem ich will. Nein wirklich, wer hat nicht gerne seinen ganz persönlichen Hengst im Stall.«
    Abrupt fiel der Zorn von ihm ab. Gott sei Dank war sie ein solches Früchtchen, das sich mit Zähnen und Klauen wehrte, und er wusste nicht genau, warum ihn das so froh machte, außer vielleicht, dass er sie am Ende doch nicht verletzt hatte.
    Er warf die Schaufel wieder auf die Ladefläche des Pickups. Er würde später zurückkommen und die noch verbliebenen Reste beseitigen. »Los, fahren wir.«
    Russ Scudder sah, wie sich die Scheinwerfer von Gabe Bonners Pickup die Straße hinauf entfernten.
    »Er hat sie geküsst«, bemerkte Donny Bragelman, der neben ihm kauerte und sich unbehaglich regte.
    »Ja, hab‘s gesehen.«
    Beide Männer waren in einer Baumgruppe, etwa dreißig Meter von der Straße entfernt versteckt, zu weit, um zu hören, was Gabe und die Witwe Snopes miteinander zu sprechen hatten, aber doch nahe genug, um zu sehen, was die beiden, die im Schein der Autolichter deutlich zu erkennen waren, taten.
    Nachdem Russ das Kreuz angezündet hatte, hatten er und Donny sich versteckt, um zuzusehen, während sie ihr zweites Sixpack Bier an diesem Abend anbrachen. Sie hatten gerade gehen wollen, als Gabes Truck in die Auffahrt bog, und so hatten sie zu ihrer Befriedigung beobachten können, wie sehr Rachel Snopes durch das Kreuz aus der Fassung gebracht worden war.
    »Sie ist ‘ne richtige Schlampe«, sagte Russ. »Das hab ich gleich gewusst, als ich sie das erste Mal sah.«
    Er wusste nichts dergleichen. In den Tagen, als er beim Sicherheitsdienst der Tempelgemeinde gearbeitet hatte, hatte er sie meist nur mit ihrem Kind gesehen. Sie war immer freundlich zu ihm gewesen, und er hatte sie sogar gemocht. Aber das war vorher gewesen, bevor alles auseinandergefallen war.
    Am Anfang war alles prima gelaufen für Russ. Der Mann, der den Sicherheitsdienst leitete, hatte Russ als seinen Stellvertreter angeheuert. Russ hatte auf G. Dwayne aufgepasst und auch die Gebäudesicherung überwacht. In dieser Zeit hatte er endlich einmal das Gefühl gehabt, etwas Bedeutendes in seinem Leben zu tun, und die Einwohner von Salvation hatten aufgehört, ihn für einen Versager zu halten.
    Aber G. Dwaynes Sturz wurde auch Russ zum Verhängnis. Niemand wollte ihn danach anstellen, weil er zum Tempel gehört hatte, aber Russ‘ Familie lebte hier, so dass er nicht wegziehen konnte. Seine Frau war schließlich so weit, dass sie ihn rauswarf - seit einiger Zeit ließ sie ihn kaum mehr sein Kind sehen und mit ihm ging es den Bach runter.
    »Junge, Junge, der haben wir‘s ganz schön gezeigt«, gluckste Donny.
    Donny Bragelman war der einzige Freund, der Russ noch geblieben war, und er war ein noch größerer Versager als er selbst. Donny hatte die Angewohnheit, zur

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