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Traeum weiter, Mann

Traeum weiter, Mann

Titel: Traeum weiter, Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nebe
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Mann?
    Eine Mischung aus beiden wäre Heiner am liebsten. Wenn er ehrlich ist, würde es ihn schon kränken, wenn Steff sich nur für seinen Intellekt interessiert.
    Aber als Mann hat er sich gerade bis auf die Knochen blamiert.
    Er seufzt. Vielleicht hat das hier ja auch alles gar keinen Sinn. Vielleicht ist es deshalb schiefgegangen! Es war falsch, Steff schöne Augen zu machen! Deshalb auch dieser peinliche Unfall  – vielleicht nur ein Wink des Schicksals, das ihn ermahnen wollte, sich nicht lächerlich zu machen und Steff lieber zu vergessen.
    Wie wäre es, wenn er sich in Zukunft wieder auf seine Arbeit konzentriert? Nur deswegen ist er schließlich hierhergekommen! Um seinen Franzosen endlich nach vorne zu bringen!
    Aber geht das hier überhaupt noch? Kann er sich noch auf sein Buch konzentrieren, wenn ihm ständig Steff über den Weg läuft?
    »Hallo, Sie! Hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Was?« Heiner kehrt in die Realität zurück und sieht den dicken Taxifahrer verwirrt an.
    »Wie war noch mal der Name der Pension?«
    Heiner schaut sich um und bemerkt, dass sie mittlerweile wieder in O. angelangt sind.
    » Möwenwind . Ich wohne in der Pension Möwenwind .«
    Zwei Minuten später fährt der Mercedes auf den Kiesparkplatz der kleinen Pension. Heiner bezahlt den Fahrer und will gerade aussteigen, als er einen Entschluss fasst und sich eine der Visitenkarten greift, die vor ihm auf der Konsole festgeklemmt sind.
    »Sagen Sie, Herr  –« er schaut auf den Namen, »Holm. Ich muss morgen früh nach Oldenburg, zum Bahnhof. Können Sie mich vielleicht abholen und dahin fahren?«
    »Na klar, kein Problem. Ist doch mein Job.« Heiner sieht sein zufriedenes Grinsen und fragt sich, ob er nicht doch lieber den Bus nehmen sollte.
    Kurze Zeit später ist Heiner wieder in seinem Zimmer und beginnt seine Sachen zurück in seine Tasche zu stopfen. Das meiste hatte er noch gar nicht ausgepackt.
    Nachdenklich starrt er aus dem Fenster. Der Herbst weht um das Haus und drückt den Regen gegen die Scheibe. Im Hintergrund kann er die Schaumkronen auf der hin- und herwogenden Ostsee nur erahnen.
    Aber hier drinnen ist es warm und gemütlich. Sein Blick fällt auf seinen Arbeitsplatz, auf seinen Laptop, auf seine Bücher. Er seufzt.
    Das war’s dann also mit seinem Kreativurlaub. Wollte er nicht endlich ganz entspannt an seinem Buch arbeiten? Nun geht’s wieder zurück nach Hamburg. Wird er da die Ruhe finden, die er hier gesucht hat?
    Ein kleiner Meißel hämmert von hinten an seine Stirn. Und das nicht nur wegen der Erkältung oder seiner kleinen Schramme vom Unfall. Er hat heute einfach nicht genug getrunken. Heiner bekommt immer Kopfschmerzen, wenn er nicht genug trinkt. Deshalb hat er in Hamburg auch immer eine große Flasche Mineralwasser auf dem Tisch stehen. Um die Gehirnzellen zu schmieren.
    Im Foyer des Hotels steht ein Kühlschrank mit kalten Getränken. Frau Schmidt hat ihm gesagt, dass sich die Gäste ohne Fragen daraus bedienen können. Es ist nur ein kurzer Weg, aber Heiner hat Angst, dass er dabei auf Steffs Mutter treffen könnte. Bestimmt hat sie schon von dem Unfall ihrer Tochter gehört. Heiner will sich lieber nicht vorstellen, was sie jetzt von ihm denkt.
    Und wo ist Steff? Seit dem Unfall hat er sie nicht mehr gesehen. Ob es ihr gut geht? Die Ereignisse auf dem Acker verschwimmen in seiner Erinnerung wie ein böser Traum. An alle Einzelheiten kann er sich gar nicht mehr erinnern.
    Heiner schüttelt sich. In seinem Kopf schwirren im Moment nur schlechte, deprimierende Gedanken. Der einzige Lichtblick ist die morgige Rückkehr ins schöne Hamburg.
    Er entscheidet sich, das Risiko eines potenziell schwierigen Treffens mit Steff, ihrer Mutter oder sogar Schöning einzugehen und sich eine Flasche Wasser zu holen.
    Vorsichtig tastet er sich hinaus aus dem Zimmer. Ist er eigentlich der einzige Gast in der Pension? Alles ist absolut still, kein Mensch ist zu hören. Langsam schleicht er sich durch den halbdunklen Flur und zuckt erschrocken zusammen, als plötzlich eine Diele unter seinen Füßen knarrt.
    Endlich hat er das Foyer erreicht. Nur mit einiger Kraftanstrengung gelingt es Heiner, die Tür des Kühlschranks zu öffnen. Er holt sich gerade ein Medium Mineralwasser raus, als er hinter sich ein Knirschen hört.
    Steff und ihre Mutter kommen den Fußweg hoch. Na toll, wieso sollte er auch nur einmal Glück haben?
    Hastig will Heiner zurück zu seinem Zimmer laufen, aber es ist zu spät. Die beiden

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