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Traeum weiter, Mann

Traeum weiter, Mann

Titel: Traeum weiter, Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nebe
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ruft Heiner hinter seinem Laptop und hebt freundlich grüßend die Hand.
    Steff dreht sich überrascht um und sieht im ersten Moment nur verlegen und irgendwie ertappt aus. Heiner fällt auf, dass ihre Wangen leicht gerötet sind. Entweder ist sie gerade gelaufen oder sehr aufgeregt. Vielleicht freut sie sich auch nur, ihn zu sehen.
    Heiner winkt sie aufgeregt zu sich. Steff zögert einen kurzen Augenblick, dann gibt sie sich einen Ruck und tritt zu ihm an den Tisch.
    »Heiner, sei nicht böse, aber ich habe im Moment gerade keine Zeit.«
    Heiner winkt jovial lächelnd ab. »Nur ganz kurz. Ich muss dir was zeigen.« Er schiebt ihr einen Stuhl hin.
    Steff sieht sich unsicher um. Heiner errät ihre Gedanken. »Deine Mutter ist noch nicht wieder da«, verrät er augenzwinkernd.
    Steff nickt und setzt sich mit einem leisen Seufzer. Sie zeigt auf den leise brummenden Laptop. »Du schreibst endlich wieder?«
    »Ja, und es geht besser als je zuvor.«
    »Wirklich? Das freut mich.«
    »In dieser himmlischen Ruhe fliegen mir die Ideen praktisch nur so zu.«
    »Dann kommst du voran?«
    Heiner sieht Steff lächelnd in die Augen. Er nickt. »Willst du mal sehen, was ich mir heute überlegt habe?«
    Steffs Augen beginnen zu leuchten. »O ja, gerne, darf ich was lesen?«
    Heiner nickt und dreht sein Laptop feierlich zu Steff. Ihr Gesicht wird vom Bildschirm beleuchtet, als sie mit zunehmend überraschter Miene liest. Heiner fällt wieder auf, dass sie dabei stumm ihren schönen Mund bewegt. Ein wohliger Schauer läuft ihm über den Rücken.
    Steff sieht fassungslos zu ihm. »Ist das dein Ernst?«
    Heiner nickt wieder und bemüht sich, beim Lächeln keck die rechte Augenbraue zu heben.
    Steff liest jetzt laut vor, und ihr Ton verrät stille Andacht: »Der seltsame Franzose – Für Stefanie Schmidt, die Frau, die mir den Weg zurück zu meiner Fantasie gezeigt hat.«
    Steff lässt die Worte leise ausklingen. Eine feierliche Stille erfüllt den Raum.
    »Du willst mir dein Buch widmen?«
    Heiners freundliches Schweigen ist ein eindeutiges Ja.
    »Aber ...« Steff fehlen die Worte. »Das ist zuviel. Das kann ich nicht annehmen.«
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben.« Heiner grinst.
    »Aber wenn du das Buch jemandem widmest, dann deiner Frau.«
    »Ach Sabine ...« Heiner seufzt, sein Blick geht betroffen hinaus über das Meer. »Ich habe es dir ja im Vertrauen schon heute Morgen gesagt. Ja, wir sind noch verheiratet. Wir haben wunderbare Kinder. Wir sind einen langen Weg gemeinsam gegangen. Und wir sind immer noch gute Freunde, natürlich. Aber schon seit längerem fehlt etwas, wir haben uns fast nichts mehr zu sagen. Vielleicht ist es ihr fehlendes Verständnis für meine ... Kunst.«
    Heiner hat sich diese Sätze letzte Nacht zurechtgelegt. So schlau sie ihm da vorkamen  – es kostet ihn jetzt schon Überwindung, sie ohne Stottern über die Lippen zu bekommen.
    Steff sieht ihn mitfühlend an.
    Wieder seufzt Heiner. »Manchmal ist es so, als ob wir auf verschiedenen Planeten leben. Sabine ist der Kopfmensch. Aber ich ...«
    ... bin ein verlogenes Schwein, ruft eine leise Stimme aus den Tiefen seiner Seele. Aber Heiner schüttelt den Kopf und schickt ein kleines Teufelchen, das ruft: Aber irgendwie ist es auch wahr! Steff versteht ihn viel besser als Sabine!
    »Ich folge nun mal ungern immer nur meinem Verstand«, fährt er fort. »Das ist es doch, was uns Menschen ausmacht, dass wir ein Herz haben, Gefühle, eine Seele. Aber das will Sabine einfach nicht verstehen. Sie sagt, wenn es ein Problem gibt, muss man es eben lösen und fertig. Für sie gibt es nur Start und Ziel. Aber für mich ist gerade der Weg das Entscheidende, seine Windungen, seine Gefahren, aber auch seine unverhofften Freuden.«
    Er stockt.
    »Sabine hört gar nicht zu, wenn ich versuche, ihr das zu erklären. Kannst du dir vorstellen, wie einsam ich mich in solchen Momenten fühle?«
    Steff sieht ihn ergriffen an. Dann beugt sie sich schließlich zu ihm. »Ach, mein lieber Heiner, komm her«, seufzt sie auf einmal und nimmt ihn zärtlich in den Arm.
    Heiner kann sein Glück kaum fassen. Wohlig lächelnd schließt er die Augen. Trotz seiner Strickjacke kann er Steffs feste Brüste deutlich spüren, ihre blonden Haare kitzeln seine Nase. Er riecht ihren Duft nach Salzwasser und Meer. Und noch etwas ist da, was er bisher noch nicht an ihr gerochen hat: ein fremder, strenger Geruch. Er überlegt, was es ist, aber es will ihm nicht einfallen.
    »Steff, was

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