"Träume aus 1001 Nacht" 6
perfekt zu dir.“
Kaliq bedankte sich für das Kompliment und marschierte in die Richtung, in die Emil gedeutet hatte. Aber er entdeckte niemanden und ging noch ein Stück weiter den Weg entlang. Plötzlich hörte er Stimmen.
„Ich kannte Sabrina sehr gut. Sie sind genauso charmant wie sie. Aber sind Sie auch genauso großzügig wie sie?“
„Was wollen Sie damit sagen?“
„Nun, einem schönen Mann gegenüber war sie nicht abgeneigt, wenn ich das so ausdrücken darf. Und ich muss sagen, Sie gefallen mir auch gut.“
Kaliq blieb wie angewurzelt stehen. Das war ja wohl die Höhe, was Calache da von sich gab! Er ballte die Hände zur Faust. Er wollte schon losstürmen, als ihn Mollys Stimme innehalten ließ.
„Ich bin nicht wie Sabrina. Schon gar nicht in der Art, wie Sie das andeuten. Nehmen Sie Ihre Hände weg, sonst können Sie etwas erleben.“
„Ich mag feurige Frauen.“
„Ja, und Kaliq ebenso. Ich liebe meinen Mann, lassen Sie sich das gesagt sein. Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie aus dem Palast verschwinden, bevor ich und Kaliq Ihnen die Wachen auf den Hals hetzen und Sie ins Gefängnis werfen lassen wegen sexueller Belästigung.“
„Es ist alles nur ein Missverständnis“, entschuldigte sich Calache schnell und entfernte sich.
„Übrigens, es gibt keine Wachen.“ Kaliq trat vor.
„Hallo, Kaliq.“ Ihr Gesicht wirkte leicht erhitzt.
„Ich habe deine Unterhaltung mit Calache gehört“, gestand er.
„Es ist doch unglaublich, was er sich herausgenommen hat, oder? Was meinst du, sollten wir nicht zur Party zurückgehen?“
„Einen Augenblick noch. Ich habe gehört, wie du ihm gesagt hast, dass du mich liebst.“
Sie schaute hinab auf die Blumen, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Mm.“
„Ist das wirklich wahr, Molly?“
Sie schluckte. Er bemerkte, wie verunsichert sie war, und hätte sie am liebsten in die Arme genommen und geküsst.
„Ja, es stimmt. Aber das ändert nichts an unserer Vereinbarung.“
„Aha.“ Er blieb einen Augenblick lang stumm stehen und schaute sie einfach nur an.
„Das heißt, wenn du noch an dieser Ehe festhalten willst.“
„Und warum sollte ich das nicht wollen?“
„Ich weiß nicht. Irgendwie hat Jarin ja auch recht. Eine Frau von hier würde bestimmt besser zu dir passen.“ Sie hielt den Atem an, so sehr wünschte sie sich eine Bestätigung, dass er die Ehe mit ihr nicht bereute.
„Ich glaube, der richtige Zeitpunkt ist gekommen, um die Bedingungen unserer Ehevereinbarung zu verändern.“
„Was willst du ändern?“ Molly sah ihn aus großen Augen an.
„Ich möchte, dass es eine richtige Ehe wird.“
„Oh“, war alles, was sie noch sagen konnte, bevor er ihr den Mund mit einem drängenden Kuss verschloss.
Sie liebte ihn. Das war alles, was er denken konnte. Das war mehr, als er hatte erwarten und erhoffen dürfen.
Schon bald hörten sie Stimmen von Paaren, die es ebenso nach draußen gezogen hatte wie sie.
„Auf einer Party hat man keinerlei Privatsphäre“, beschwerte sich Kaliq und löste sich nur zögernd von Molly.
Er nahm sie in den Arm und zog sie hinter sich her in Richtung Strand.
„Bist du wirklich sicher, dass wir uns so einfach davonstehlen können?“, fragte sie unsicher.
Er streichelte ihr sanft über die Wange. „Wichtig ist allein, dass du mich liebst.“ Leidenschaftlich schaute er ihr in die Augen, so als brauche er erneut die Bestätigung, dass er sich nicht irrte.
Sie lächelte ihn liebevoll an, legte all ihre Gefühle in ihren Blick.
„Ich liebe dich, Molly bin Shalik. Ich glaube, ich habe das erkannt, als wir das Kinderbett einkaufen gingen. Du bist alles, was ich mir je vom Leben gewünscht habe. Und ob du mir kräftige Söhne gebären wirst oder nicht, ist nebensächlich. Ich möchte keinen Tag meines Lebens mehr ohne dich verbringen.“
„Oh, Kaliq.“ Sie ließ sich in seine Arme fallen und umfasste mit beiden Händen sein Gesicht. „Ich liebe dich so sehr, dass es beinahe wehtut. Ich dachte, du würdest mich nur aus praktischen Gründen heiraten, um so schnell wie möglich deine Greencard zu bekommen und um mir zu helfen. Ich habe mir bei deinem Heiratsantrag geschworen, dass ich alles daransetzen würde, dass du diese Ehe nicht bereust. Ich glaube, ich habe dich schon immer geliebt. Mir war das nur nicht bewusst.“ Sie lächelte warm. „Ich weiß es, seit wir Roeuk besucht haben.“
Er presste ihren zarten Körper fest an sich. „Ich dachte, du seist mir einfach nur dankbar.“
Sie
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