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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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und sie bezog man nicht ein, obwohl sie viele Jahre die rechte Hand ihres Mannes gewesen war.
    Für den Abend war ein Empfang geplant, um die Hochzeit des Sohnes ganz offiziell zu feiern. Kaliq verhielt sich sehr distanziert. Und er schien bewusst abzuwarten, dass sie schon eingeschlafen war, bevor er ins Bett kam. Wie schon einmal mussten sie das Schlafzimmer teilen, um kein Aufsehen zu erregen. Am Morgen war er immer bereits auf den Beinen, bevor sie erwachte.
    Eine Befürchtung beschäftigte sie sehr. Hatte er hier in seiner Heimat vielleicht erkannt, dass ihre Heirat ein Fehler gewesen war? Wünschte er sich, er hätte sich eine Frau aus seinen Kreisen gesucht?
    Ruhelos nahm sie ihre Badesachen auf und ging über die Terrasse hinunter zum Strand. Der Weg war gesäumt von Palmen und Blumenrabatten, und immer wieder kam man an einem kleinen Springbrunnen oder einem Alkoven vorbei. Sie ruhte sich einen Augenblick lang aus und genoss die Aussicht auf das tiefblaue Meer.
    Ihre Nerven waren ziemlich angespannt trotz der wunderschönen Natur um sie herum, und es gelang ihr nicht, ihre Ängste unter Kontrolle zu bekommen. Durch ein kunstvoll verziertes Tor gelangte sie schließlich an den Strand. Sie war ganz allein. Die meisten Familienmitglieder schienen das klimatisierte Schwimmbad im Palast vorzuziehen.
    Schnell zog sie die Sandalen aus und rannte über den heißen Sand zu den Meereswellen, die sanft ausliefen und ihre Füße umspülten. Das Wasser war angenehm warm. Sie beschloss, einen kleinen Spaziergang zu machen und sich dann ein kurzes Bad zu gönnen.
    Sie wünschte sich, dass Kaliq hätte mitkommen können, aber er hatte erneut seinen Vater zu einer Besprechung mit dem Thronrat begleitet. Zu Kaliqs Mutter hatte sie bisher keine besondere persönliche Beziehung aufbauen können.
    In den zwei Tagen ihres Aufenthalts hatte Molly bei diversen Essen bereits einige der Minister und Staatssekretäre kennengelernt und zum Teil auch ihre Frauen. Sie hatte nicht gewusst, das Kaliqs Vater der wichtigste Berater des Herrschers war. Er befehligte ein ganzes Heer von tüchtigen Helfern. Seinen direkten Sekretär, Jarin Moktomad, fand Molly allerdings etwas unheimlich. Er behandelte sie sehr reserviert.
    „Molly!“
    Molly wirbelte herum und sah Kaliq in weiten weißen Hosen und langem weißen Hemd auf sich zukommen. Sie fand, dass er unglaublich gut aussah, und wäre am liebsten mit offenen Armen auf ihn zugelaufen. Sie konnte sich gerade noch zurückhalten.
    „Konntest du dich für eine Weile freimachen?“ Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    „Für den Rest des Nachmittags, ja.“ Er schaute hinaus auf Meer. „Wir könnten irgendwann einen Segelausflug machen, wenn du glaubst, dass dir nicht schlecht wird.“
    „Morgen schon? Das wäre wunderbar.“
    „Ich dachte, ich finde dich bei meiner Mutter.“ Er schaute sie an, während sie Hand in Hand den Strand entlangspazierten.
    „Ich finde es ein wenig schwierig, ein gemeinsames Thema zu finden. Unsere Leben sind so völlig verschieden“, versuchte sie, sich herauszureden.
    „Sicher, aber sie ist durchaus in der großen weiten Welt zu Hause“, erwiderte er trocken. „Meine Eltern fahren häufig nach London. Und dann gibt es ja das Thema Kinder, zu dem sie dir sicher einiges sagen kann.“
    Molly drehte sich um und starrte ihn an. „Sie weiß von dem Baby?“

10. KAPITEL
    Kaliq nickte. „So etwas kann man nicht geheim halten. Meine Eltern wären mir böse gewesen, hätten sie es von jemand anderem erfahren.“
    „Was haben sie gesagt? Oh, Kaliq, mir wäre es lieber gewesen, du hättest es ihnen erst berichtet, wenn wir wieder zu Hause in New York sind.“
    „Sie sind meine Eltern. Meine Mutter hat es sowieso geahnt.“
    „Was haben sie gesagt?“
    Er holte tief Luft, während er sich an die Szene mit seinem Vater erinnerte. Er würde nicht preisgeben, wie negativ sich dieser geäußert hatte. Aber im Lauf der Zeit würde er die Tatsachen sicher akzeptieren.
    „Meine Mutter liebt Kinder. Sie wird irgendwann sicher eine gute Großmutter für das Kind sein.“
    „Irgendwann? Ganz offensichtlich freut sie sich nicht.“
    „Molly, das musst du verstehen. Die Situation ist nicht einfach für sie. Zu akzeptieren, dass ihr Sohn eine Frau geheiratet hat, die das Kind von einem anderen Mann unter dem Herzen trägt.“
    „Warum hast du es ihnen überhaupt erzählt?“
    „Ich wollte meinen Vater darauf vorbereiten, dass unser Kind in der Thronfolge keine Rolle

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