Traeume Aus 1001 Nacht Band 04
atemberaubend. Sie blickte auf ihren Teller, nahm ebenfalls eine Hummerschere und brach ein Stück heraus. Dann tat sie es ihm gleich, tunkte das Stück in Butter und hielt es ihm vor den Mund.
Als er das rosige Hummerfleisch aß, lag sein Blick auf ihr. Bei der wilden Gier in seinen Augen durchzuckte sie ein Gefühl purer Lust.
Es war wie eine Folter ihrer erregten Sinne, hier sitzen zu bleiben und weiterzuessen. Nie in ihrem Leben hatte Anna eine solche Erotik erlebt. Sie fütterten sich gegenseitig, mal mit den Fingern, mal mit der Gabel, und die Lust des einen war das Vergnügen des anderen, jedes Mal, wenn Lippen und Zunge ein weiteres Stück des zarten Hummerfleisches berührten.
Gazi sprach weiter, und seine tiefe, etwas raue Stimme sandte ihr heiße Schauer über die Haut. „Du lagst in der Sonne, Anna, und ich sah die kleinen Schweißperlen auf deiner Haut, bis ich an nichts anderes mehr denken konnte. Und du wusstest es die ganze Zeit.“
„Nein“, flüsterte sie.
„Doch, die ganze Zeit hast du mich provoziert. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dich dafür zu bestrafen. Ich träumte davon, wie ich dich zum Schreien bringen würde vor Begehren. Wie ich dich liebkosen würde mit meinem Händen, meinem Mund; wie ich dich streicheln würde, deine Füße, deine Beine, deinen Bauch, deine Brüste. Manchmal, wenn du auf dem Rücken lagst, da war mir, als müsste ich sterben, so stark war mein Verlangen, zu dir hinüberzugehen, dir den Badeanzug Zentimeter für Zentimeter abzustreifen und die Haut darunter zu küssen.“
„Oh, Gazi.“
„Ich sagte mir, ich könnte dich mit der Zunge foltern, bis du darum flehen würdest, dass ich dich nehmen sollte, und dann würde ich mich weigern, um dich spüren zu lassen, wie sehr du mich quälst. Aber ich wusste, wenn ich dich nur einmal berühren würde, wäre ich verloren. Denn wenn ich dich dazu gebracht hätte, um mehr zu flehen, könnte ich selbst nicht länger widerstehen.“
„Gazi“, hauchte sie erneut.
„Ja, ich träumte davon, dass du meinen Namen sagst.“ Er hielt ihr einen weiteren köstlichen Bissen vor die Lippen. „Und du wirst ihn wieder und wieder sagen, genau so, wie ich es mir erträumt habe.“
Er betrachtete ihre nackten, gebräunten Schultern, die schlanken Arme, die festen Brüste unter dem weichen Samt. Ihre Knospen zeichneten sich unter dem feinen Stoff ab und verrieten, wie erregt sie war.
Die ganze Zeit über hatte Anna das Gefühl, in einer sinnlichen Trance zu sein. Ihr Blut schien zu kochen. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Körper wie eine Berührung, und sie stellte sich vor, wie sie seine verheißungsvollen Küsse und Liebkosungen erwidern würde. Ihr Lächeln war voller Versprechungen, als sie den nächsten Bissen aus seinen Fingern nahm.
„Du bringst mich um den Verstand“, raunte er.
Als sie ihr erotisches Mahl beendet hatten, wagte Anna kaum aufzustehen. Sie glaubte zu schwanken. Es würde aussehen, als hätte sie zu viel getrunken. Gazi nahm ihren Mantel aus den Händen des Pagen und legte ihn ihr um die Schultern. Sie spürte die Anspannung in seinen kraftvollen Armen, als könnte er sich nur mühsam zurückhalten, sie nicht einfach an sich zu reißen.
Sie bemerkten kaum die Fotografen, die sie umringten, als sie das Restaurant verließen und zu der Limousine gingen, die am Straßenrand auf sie wartete.
Als sie im Wagen saßen, war es um Gazis Selbstkontrolle geschehen. Ein Knopfdruck, und ein Vorhang senkte sich über die Glasscheibe, die sie vom Fahrer trennte. Ein weiterer Knopfdruck, und leise Musik ertönte. Durch die verdunkelten Fensterscheiben sah man die Lichter der Stadt vorbeigleiten.
Er nahm sie in die Arme, und sie schmiegte sich an ihn. Besitzergreifend zog er sie auf seinen Schoß, und eine Hand um ihren Kopf gelegt, die andere um ihre Taille begann er sie in wilder Leidenschaft zu küssen.
Nie zuvor hatte allein ein Kuss Anna so erregt. Zitternd vor Verlangen klammerte sie sich an Gazi.
Nie zuvor hatte er eine solche Begierde empfunden. Es schien, als würde er niemals genug von Anna bekommen. Fiebrig fuhr sie ihm mit den Fingern durch die dunklen Locken, und ihre Lippen öffneten sich sehnsüchtig seiner fordernden Zunge.
Der Wagen hielt an, eine Tür wurde geöffnet und zugeschlagen. Nur widerstrebend löste Gazi den Mund von ihren Lippen. Anna legte den Kopf zurück und blickte stumm zu Gazi auf.
Er erwiderte ihren Blick. „Wir sind beim Hotel“, murmelte er.
Anna zwang sich, ihre
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