Traeume doch einfach weiter
hatte nämlich beschlossen,
Kens Erwartungen noch zu übertreffen. Der Film würde wirklich avantgardistisch
und wegweisend werden. Ken Mogul und seinen Produzenten würde die Kinnlade
runterfallen, wenn sie die Aufnahmen im Vorführraum sahen. Ken hatte von
Godard gesprochen, okay. Aber es gab niemanden, der es verstand, Humor und Tragik
so meisterhaft zu verschmelzen wie sie. Sie würde das Kondom zeigen, das unter
Hollys Absatz klebte - die schmutzige Seite der Partyprinzessin!
»Sag mal, wo ist
eigentlich dein Vater?«, wechselte sie das Thema. Sie hatte Dans
Beatpoeten-Vater Rufus Hum- phrey, der immer verfleckte Mets-T-Shirts und viel
zu enge khakifarbene Cargoshorts anhatte, bisher noch nicht gesehen und hoffte
sehr, dass sie ihm nicht mitten in der Nacht zufälligerweise im Flur über den
Weg laufen würde.
Verständlich, wer
weiß, was er dann anhätte?
Dan zuckte mit
den Schultern. »Keine Ahnung. Hast du noch mal mit Ruby gesprochen?« Er zog
eine zerdrückte Packung Cameis aus der Hosentasche. »Ich hoffe, ihr vertragt
euch wieder. Das Leben ist zu kurz, um sich zu streiten, weißt du?«
»Hm?«, fragte
Vanessa zerstreut und legte sich neben ihn. Ruby hatte ihr ein paar von
schlechtem Gewissen motivierte SMS geschickt, aber Vanessa war zu sauer und
hatte sie gar nicht gelesen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie Ruby
ihrem Piotr Pickel am Rücken ausdrückte, während sie es in seinem
farbverklecksten Atelier - ihrem Zimmer -
miteinander trieben. Sie schmiegte ihren fast kahl rasierten Kopf an Dans Hals
und flüsterte: »Ich kann mich damit jetzt noch nicht auseinandersetzen.«
»Schade«, sagte
er betrübt. »Ich fand immer, dass ihr so ein tolles Verhältnis habt.«
»Hatten wir ja
auch.« Sie musste kichern. »Sag mal, ist alles okay mit dir?«
Dan drehte sich
zu ihr um, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Vanessa küsste ihn
auf die nach Nikotin schmeckenden Lippen. Er streichelte ihr übers Gesicht.
»Weißt du, mir war das früher nie so klar, aber das Glück liegt echt direkt vor
unseren Füßen, verstehst du, was ich meine? Das... das ist wie bei uns beiden -
ich brauche nur dich, um glücklich zu sein, und du bist hier, und du wohnst
jetzt mit mir zusammen. Ich meine, klar wirst du viel arbeiten müssen und
alles, aber trotzdem ist das doch toll. Es ist nämlich eigentlich viel
einfacher, das Schöne anzunehmen, als sich mit dem Unschönen auseinanderzusetzen.«
Vanessa biss sich
auf die Lippe. Sie liebte Dan, aber sie hoffte auch, dass er ihr nicht gleich
wieder seine unsterbliche Liebe erklären würde, wie er es in seiner Rede auf
der Abschlussfeier getan hatte. Manche Dinge blieben besser unausgesprochen.
Oh ja, das kann
man laut sagen.
»Hast du das etwa
auf der Arbeit gelernt?«, kicherte sie. »Ich wusste gar nicht, dass ihr
kostenlos an New-Age- Selbsthilfe-Seminaren teilnehmen dürft.«
»Das hat nichts
mit dem Job zu tun.« Dan zog trotzig an seiner Camel. »Ich hab heute in der
Mittagspause >Sid- dhartha< gelesen. Das Leben ist einfach so kurz... ich
meine, da kann man nur hoffen, dass man für sich einen Sinn drin findet,
verstehst du?«
Das einzige Buch,
über das Vanessa ihn jemals so leidenschaftlich hatte reden hören, war »Die
Leiden des jungen Weither«, ein ziemlich kranker Roman über einen
launisch-depressiven Typen, der sich am Ende umbringt, weil seine Freundin
einen anderen heiratet.
»Okay. Jetzt ist
es amtlich. Ich bin total verwirrt. Wovon redest du eigentlich?«, fragte sie.
Sie zog die Brauen zusammen und sah ihm tief in die braunen Augen.
»Vom Sinn des
Lebens«, sagte er nur.
Oder von einer
gewissen knackarschigen, perfekt gebauten Blondine?
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Erklärung: sämtliche Namen und Bezeichnungen von
Personen, orten und Veranstaltungen wurden geändert bzw. abgekürzt, um
unschuldige zu schützen, mit anderen worten: mich.
ihr lieben!
ich hab über mich nachgedacht
und etwas sehr wichtiges herausgefunden, die ganze zeit war ich hin- und
hergerissen, weil ich nicht wusste, wo ich den Sommer verbringen soll, aber
jetzt ist mir klar geworden, dass ich beides will: city und beach. zum glück
gibt es ja den te- terboro airport. rasch pertaxi hinbrausen und in weniger als
einer stunde bin ich auf long island. so kann ich unbeschwert den anblick der
surferboys genießen und trotzdem zu allen feierlichkeiten gehen, zu denen ich
hier eingeladen werde.
auf den sommerpartys in
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