Traeume doch einfach weiter
hatte,
nicht über den Weg liefen.
komm doch bei
gelegenheit mal vorbei
Am Ende eines
weiteren frustrierten Probentages saß Serena im Taxi und ließ sich zum zweiten
Mal an diesem Tag ins Chelsea Hotel fahren. Allerdings gab es dort diesmal
etwas, auf das sie sich freuen konnte. Sie las noch einmal die SMS, die
Thaddeus ihr vorhin geschickt hatte.
Komm doch später noch vorbei.
Du fehlst mir. XXX.
Sie hatte
wirklich ernsthaft an sich zu zweifeln begonnen, weil Ken Mogul nur an ihr
herummeckerte, aber jetzt hielt sie den digitalen Beweis in den Händen: den
Beweis dafür, dass sie, Serena van der Woodsen, es immer noch draufhatte.
Als das Taxi in
die 23. Straße einbog, spürte sie, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte - in
ein paar Minuten würde sie im Hotel sein. Nicht dass sie nicht schon mit unzähligen
hübschen Typen zusammen gewesen wäre, aber sie war noch nie in jemanden
verliebt gewesen, der so war wie Thaddeus. Es war auch nicht nur sein Aussehen,
es war mehr. Sie spürte, dass sie nicht nur Filmpartner, nicht bloß ein
Liebespaar sein konnten - sondern auch beste Freunde.
Dabei hatte sie
doch schon eine beste Freundin. Oder? Irgendwie konnte sie sich daran nie
richtig erinnern.
Als sie endlich
am Chelsea angekommen waren, drückte sie dem Fahrer zwanzig Dollar in die Hand,
sprang aus dem Wagen und rannte in die Lobby. Obwohl die Dreharbeiten bei
Barneys schon begonnen hatten, hatte Ken entschieden, dass sie hier immer noch
täglich probten. Sobald sie aus dem Aufzug in den vertrauten dunklen Gang trat,
an dessen Wänden Gemälde bekannter Künstler hingen, wurde ihr flau im Magen.
Sie versuchte, die Gemeinheiten zu vergessen, die Ken Mogul ihr in diesem
Gebäude schon an den Kopf geworfen hatte, und sich auf das zu konzentrieren,
was vor ihr lag: Sie würde bald Thaddeus Smiths Freundin werden.
Als sie leise
anklopfte, riss er sofort die Tür auf. Seine weite Cargoshorts war so weit
heruntergerutscht, dass der Bund seiner grauen Boxershorts hervorblitzte; sein
Oberkörper war nackt.
»Serena«, rief
er erstaunt. »Was machst du denn hier?«
»Och, nichts
Besonderes«, hauchte sie und schwebte an ihm vorbei ins Zimmer. Sie ließ ihre
khakifarbene Marc Jacobs Strandtasche auf den Boden fallen und setzte sich auf
die Couch.
Thaddeus
errötete, schloss die Tür und zog seine Shorts hoch. »Was verschafft mir die
Ehre?«, fragte er. »Warst du gerade zufällig in der Nähe?«
»So ähnlich.«
Serena lachte. Sie fand es rührend, dass selbst ein Weltstar wie er so
schüchtern sein konnte. Gott, es war so herrlich, so mit ihm zu flirten.
»Aha«, murmelte
Thaddeus, hob sein T-Shirt vom Boden auf und zog es sich über. Er setzte sich
in den Sessel und legte seine Beine auf den Couchtisch. »Und? Hast du noch ein
bisschen allein geprobt?«
»Ich finde das
alles so anstrengend.« Serena seufzte.
»Ich hab das
Gefühl, Ken glaubt gar nicht daran, dass ich es schaffen kann.«
»Ja. Der Job ist
echt schwieriger, als die Leute sich das so vorstellen.« Thaddeus nickte verständnisvoll.
»Die denken immer, bei uns geht es nur um Glamour, Partys und Premieren, dabei
ist das echt hart verdientes Geld. Aber wem sag ich das?«
Naja, für drei
Millionen pro Film kann man sich schon mal ein bisschen krumm machen.
»Hätte mich
vorher bloß jemand gewarnt...« Serena hob ihre Tasche vom Boden auf und wühlte
darin herum. Sie hatte sich auf dem Weg ins Hotel mit ihrer Nervosität so
verrückt gemacht, dass sie jetzt etwas zur Beruhigung brauchte. »Machts dir was
aus, wenn ich rauche?«
»Nein, natürlich
nicht.« Thaddeus deutete auf den Couchtisch, auf dem neben einem Aschenbecher
mehrere Feuerzeuge lagen. »Ah, weißt du, Serena, eigentlich hab ich gerade gar
nicht viel Zeit. Mein Freund Serge wollte gleich vorbeikommen.«
Serena blieb
sitzen. Wieso war es so schwer, mal eine Minute mit ihm allein zu sein?
»Deine SMS klang
aber nicht so, als hättest du so viel zu tun.« Sie lächelte nervös. Seine
Verlegenheit verwirrte sie ein bisschen.
Nur ein
bisschen?
»Oh«, rief
Thaddeus erschrocken. »Du hast meine SMS
bekommen?«
»Mhmm-Mhm.« Sie
sah ihn mit kokettem Augenaufschlag an.
»Ach so... äh«,
stammelte er. »Cool. Ja, also... ich dachte, wir könnten... ähm... noch ein
bisschen proben.«
Wieso war er so
nervös? Serena konnte einfach nicht fassen, dass jemand, der so gut aussah und
so erfolgreich war wie Thaddeus Smith, in Anwesenheit eines Mädchens so
schüchtern war! »Proben?« Sie
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