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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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bebte vor verhaltener Wut. Paige streckte eine Hand nach ihm aus und legte sie auf seine am Lenkrad. Es war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus berührte.
    „Quinn? Bist du wütend auf mich?“
    „Wieso denn?“
    Diese Antwort hatte sie erwartet. Dennoch schwang ein Ton mit, der ihr unangenehm war. Forschend blickte sie Quinn an, wandte sich dann aber nachdenklich ab. Als Erstes musste sie duschen. Sie fühlte noch immer Wards Berührungen auf ihrem Körper. Ja und dann …
    Ihr Puls beschleunigte sich. Verstohlen sah sie wieder zu Quinn. Was würde heute Nacht zwischen ihnen passieren? Sie erzitterte, als sie an den atemlosen Moment dachte, den sie am Abend zuvor in seinen Armen erlebt hatte. Diesmal weise ich ihn nicht ab.
    Quinn parkte den Jaguar am Straßenrand. Prickelnde Vorfreude erfasste Paige.
    „Erinnere mich, dass ich dem guten Jack morgen eine Kiste Zigarren schicke.“
    Seine Bemerkung kam so unterwartet, dass sie auflachte. „Jack? Seine Frau ist diejenige, die ein Präsent verdient. Mindestens ein Dutzend Rosen, weil sie es so lange mit ihm aushält.“
    Quinn stieg aus und kam auf ihre Seite. „Was er wohl für eine Sorte raucht?“ Er hielt ihr seine Hand hin. Paige ergriff sie und stieg ebenfalls aus dem Wagen. „Weißt du das zufällig?“
    Fragend blickte sie zu ihm auf, während er erneut einen Arm um ihre Taille legte. „Woher soll ich das wissen? Mir ist nicht klar, warum du ihm nach allem, was er getan hat, etwas schenken möchtest.“
    Die Haustür fiel hinter ihnen ins Schloss. Im nächsten Moment fuhr Quinn herum und presste Paige unsanft dagegen.
    „Ach komm schon, Liebling, wir wissen doch beide, was er getan hat.“ Diesen weichen, gefährlichen Klang in seiner Stimme kannte sie nur zu gut. „Der gute alte Jack hat dich aufgewärmt.“ Im Dunkeln blitzten seine weißen Zähne auf. „Dafür verdient er doch eine Kleinigkeit.“
    Paige erstarrte. „Quinn, wovon redest du denn?“
    „Du musst mich für blind halten. Aber wieso auch nicht? Ich habe mich in den vergangenen Wochen ja auch wie ein Blinder benommen. Wie fühlt es sich an, wenn das Spiel so läuft, wie man es will, Julia?“
    „Nein“, flüsterte sie, „so war es nicht, Quinn.“
    „Ich weiß, was ich heute Abend gesehen habe“, entgegnete er. „Schämst du dich nicht? Ward derart anzumachen, vor den Augen seiner Frau, vor meinen Augen …“
    „Aber er hat doch …“
    „Ich habe keine Lust auf deine Lügen! Ich habe dich gesehen. Wie sich deine Augen vor Leidenschaft verdunkelten, während ihr unter dem Tisch gefüßelt habt. Das leichte Zittern deiner Lippen, als er deine Hand streichelte.“ Vor Abscheu verzog er den Mund. „Herrgott, wie du dich auf der Tanzfläche an ihm gerieben hast …“
    Verstört schaute Paige in Quinns Gesicht und dachte, er würde einen grausamen Scherz machen. Doch seine Augen funkelten vor unbändiger Wut.
    Plötzlich hob er sie blitzschnell auf seine Arme. „Was machst du denn? Quinn!“, rief sie erschrocken.
    „Wir haben uns zu oft an meiner Schlafzimmertür ‚Gute Nacht‘ gewünscht, meine süße Julia“, entgegnete er sanft. Dann eroberte er ihren Mund mit einem Kuss, der ihr die Sinne nahm. „Aber nicht heute Nacht, Paige.“ Er sah die dunklen Treppenstufen hinauf. Mit einem Mal klang seine Stimme heiser. „Heute Nacht wirst du mich nicht abweisen.“

9. KAPITEL
    „Quinn, nicht!“
    Wie war das nur möglich? Vor wenigen Momenten war sie noch voller Vorfreude gewesen. Jetzt raste ihr Puls vor Furcht. Das konnte alles nicht wirklich passieren! Nicht, wo sie so kurz davor waren, die Vertrautheit zurückzugewinnen, die sie in jener längst vergangenen Nacht empfunden hatten.
    Das Mondlicht beschien den Weg von der Schlafzimmertür bis zu seinem Bett. Quinn warf Paige in die Kissen und schaute mit einer Mischung aus Wut und Verlangen auf sie herab.
    „Quinn“, versuchte sie es noch einmal, „hör mir bitte zu. Ich …“
    Doch da öffnete er schon seine Jacke und wandte sich ab. „Zieh dich aus.“ Bedrohlich und heiser klangen die Worte. Ihre Blicke folgten ihm zur Tür. Er schlug sie mit aller Wucht zu. Die Botschaft war unmissverständlich. Nichts würde ihn heute Nacht aufhalten.
    Langsam kam er wieder auf Paige zu. Wie Nadelstiche fühlte sie das zornige Funkeln in seinen Augen. Er lockerte die Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes.
    „Zieh dich aus, verdammt.“
    Paige kauerte sich gegen das Kopfende des Bettes. „Hör mir doch zu!

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