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Träume jenseits des Meeres: Roman

Träume jenseits des Meeres: Roman

Titel: Träume jenseits des Meeres: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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nicht überzeugt.
    »Genug, um zu erkennen, dass diese Kolonie mit dem Land einen natürlichen Wohlstand hat. Er schätzt das Merinoschaf als ideal für das Weideland ein, und wir könnten Wolle produzieren, die in Qualität und Preis mit der Wolle aus Spanien und Deutschland mithalten könnte, falls ausreichend Sträflinge von der Arbeit für die Regierung befreit werden und für uns arbeiten dürfen.«
    »Das wird nie und nimmer geschehen«, sagte sie mit Nachdruck. »Die Regierung muss noch immer die meisten hier ernähren und einkleiden, weil nur sehr wenige sich selbst versorgen – sie kann es sich nicht leisten, noch mehr Arbeitskräfte einzubüßen.«
    »Das müssten sie auch gar nicht, wenn man mehr freie Bürger ermuntern würde, sich hier anzusiedeln«, sagte er ruhig.
    Nell ging in sich. Der Gedanke war absurd. Das hier war eine Sträflingskolonie, verwaltet von Regierung und Militär – welcher rechtschaffene freie Siedler würde sich darauf einlassen, hierher zu kommen? Sie schaute von Jack zu Billy und musste sich eingestehen, dass an der Sache vielleicht etwas dran war. In Gedanken spielte sie die Möglichkeiten durch und langte nach der Tonpfeife, um einen Zug zu nehmen.
    »Also«, begann sie kurz darauf. »Ihr geht davon aus, wenn wir Macarthurs Rat folgen und eine Merinoschafzucht aufnehmen, können wir unsere Wolle auf dem Weltmarkt verkaufen und mit den Besten konkurrieren?«
    Beide Männer nickten.
    »Von unseren Profiten werden wir noch mehr Land und noch mehr Schafe kaufen und reich werden, eine Tatsache, die freie Siedler ermutigen würde, sich hier niederzulassen und es uns gleichzutun?«
    »Nicht nur das, sondern wir können das Fleisch und das Wollfett an die öffentlichen Lager verkaufen. Die Regierung wird uns nicht mehr unterstützen oder uns die Sträflingsarbeit zahlen müssen, und die Wirtschaft dieser Kolonie wird aufblühen. Ein Gewinn für alle.« Jack konnte seine Begeisterung kaum im Zaum halten und schaukelte mit dem Stuhl so vor und zurück, dass die Stuhlbeine ächzten.
    Nell reichte Billy die Pfeife zurück. »Sehr klug«, sagte sie. »Aber dieser Macarthur wird unsere unmittelbare Konkurrenz sein. Er hat bereits mehr Land und kann es sich offensichtlich leisten, viel mehr Schafe zu kaufen.«
    »Das Land ist so groß, dass es jede Menge Wettbewerb aushält«, wandte Jack ein. »Und obwohl wir uns nicht so viel Schafe leisten können wie Macarthur, können wir bestimmt so viele kaufen, um uns bequem einzurichten.«
    »Wie denn?«, fragte sie unumwunden. »Ein paar Fässer Rum reichen nicht, um ein Vermögen daraus zu machen.«
    Jack nahm den kleinen Stapel Briefe vom Tisch, und Nell glaubte einen Anflug von Bedauern in seinen Augen zu sehen. »Alice wird die Farm verkaufen«, sagte er. »Sie wird das meiste Geld dafür verwenden, drei Merino-Böcke und dreißig trächtige Mutterschafe von Südafrika nach Port Jackson zu transportieren.«
    Nell konnte ihn nur anstarren. Sie hatten alles bis ins Kleinste durchdacht, und es war klar, dass sie diesen Plan schon seit Monaten ausgearbeitet hatten. Im Vergleich dazu erschienen ihre Neuigkeiten ziemlich lahm, und sie war verstimmt, dass sie nicht vorher ihren Rat eingeholt hatten. »Wann soll sie denn ankommen?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich Mitte nächsten Jahres – es könnte auch später werden. Alles hängt davon ab, wie schnell sie die Farm verkauft und eine Überfahrt nach Südafrika buchen kann.« Seine Stimme zitterte, und seine Augen wurden verdächtig feucht. »Ich kann es nicht glauben, dass ich sie nach so langer Zeit wiedersehen werde, Nell. Ein Wunder, dass sie mich noch haben will.«
    »Sie wäre dumm, wenn sie es nicht wollte«, erwiderte Nell. »Du bist ein guter Kerl, Jack. Jede Frau würde dich nehmen.« Sie betrachtete Billy und entschied, dass es an der Zeit sei, mit ihren Neuigkeiten herauszurücken. »Unter den gegebenen Umständen wird es gut sein, Alice hier zu haben«, sagte sie leichthin. »Hoffentlich schafft sie es eher früher als später.«
    Billy hob den Kopf und sah sie durchdringend an. »Wieso?«
    Nell lächelte schelmisch. »Ann ist nicht die Einzige, die einen Sprössling erwartet. Amys Bruder oder Schwester wird voraussichtlich im Mai zur Welt kommen.«
    Billy sprang auf und stellte sie auf die Beine, noch ehe sie Luft holen konnte. Er zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.
    Sie waren so sehr miteinander beschäftigt, dass sie nicht merkten, wie Jack seine kostbaren Briefe in

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