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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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glaube, wir können feststellen, dass ich dich, wohlgemerkt entgegen meines gesunden Menschenverstandes, auf den ich so stolz bin, ebenfalls mag. Übernimm die Verantwortung dafür, Skimmerhorn.«
    Damit wandte sie sich ab, ging ein paar Schritte auf seinen Wagen zu und holte dann die Schlüssel aus der Tasche. »Ich fahre.«
    Jed wartete, bis sie die Beifahrertür entriegelt hatte und hinters Lenkrad gekrochen war. »Conroy?«
    »Hmm.«
    »Ich dich auch.«
    Sie lächelte, als der Motor aufheulte. »Das ist gut. Was meinst du, Skimmerhorn? Lust auf eine kleine Spritztour?«

15. Kapitel
    Finleys Wohnsitz war ein Museum – der Hort seiner Besitzgier nach großen wie kleinen Dingen. Ursprünglich von einem Regisseur gebaut, der Action-Filme drehte und der sich finanziell übernommen hatte, schmiegte er sich hoch oben in den Hügeln über Los Angeles an einen Berghang.
    Finley, der das Anwesen während einer Flaute auf dem Immobilienmarkt erstanden hatte, ließ es umgehend mit dem neuesten High-Tech-Überwachungssystem ausstatten, im Keller für die wenigen Regentage im Jahr ein Bad einbauen und eine hohe Steinmauer errichten, die das Anwesen wie eine Burgmauer umgab. Finley war ein Voyeur, der es aber verabscheute, selber beobachtet zu werden.
    Der Turm der sich über dem dritten Stockwerk erhob, war der Vorführraum des ehemaligen Besitzers gewesen. Finley brachte ihn auf Vordermann, indem er ihn zusätzlich mit einer Monitorwand und einem Hochleistungsteleskop ausstattete. Die bequemen Sessel mit verstellbarer Rückenlehne wurden entfernt. An ihrer Stelle hatte Finley eine elegante Polstergarnitur aus kastanienbraunem Samtvelours aufstellen lassen. Diesen Raum nutzte er gerne, wenn er Gäste hatte. Zur Unterhaltung flimmerten dabei häufig seine Home-Movies über die riesige Leinwand – in der Hauptrolle stets der Hausherr persönlich.
    Selbstverständlich hatte er zur Gestaltung seines Heims bekannte Innenarchitekten engagiert. Drei verschiedene Firmen standen ihm in der sechsmonatigen Umbauphase mit Rat und Tat zur Seite, bis sein neues Zuhause zu seiner Zufriedenheit eingerichtet war.
    Im ganzen Haus gab es nur weiße Wände. Ob gestrichen, lackiert oder tapeziert, sie strahlten alle in einem reinen, jungfräulichem Weiß, ebenso wie die Teppichböden, die Fliesen, die gebleichten Parkettböden. Die Farbgebung in seinem Haus war ausschließlich seinen Schätzen vorbehalten
 – den Figurinen, Skulpturen, den Antiquitäten, die er zusammengetragen hatte.
    In jedem Raum war sehr viel Glas verwendet worden – in Form von Fensterscheiben, Spiegeln, Glasvitrinen, Regalen  – und meterweise Seidenstoffe, die als Vorhänge und Bezüge, Kissen und Wandbehänge Verwendung gefunden hatten.
    Jeder Tisch, jedes Regal, jede Nische beherbergte seltene Kostbarkeiten, nach denen er sich verzehrt hatte. Und wenn eine dieser Kostbarkeiten ihn zu langweilen begann, wie es stets nach einer gewissen Zeit der Fall war, wies Finley ihr einen weniger prominenten Platz zu und machte sich auf die Suche nach neuen Schätzen.
    Er war nie zufrieden, sein Hunger unstillbar.
    In seinen Schränken hingen die Anzüge in Dreierreihen: Wolle, Seide, Leinen und Gabardine. Ihre Schnitte waren konservativ, er bevorzugte dunkle Farben wie marineblau, schwarz, grau und einige wenige in frivoleren Mittelblautönen. Es gab keine Freizeitkleidung, keine Sportsakkos, keine Poloshirts mit kleinen bunten Männchen auf der Brusttasche.
    Fünfzig Paar schwarze Lederschuhe, auf Hochglanz poliert, warteten in Glasregalen darauf, getragen zu werden.
    Er besaß ein einziges Paar weiße Nike-Turnschuhe, passend zu seinem Fitnessdress. Es gehörte zu den Pflichten seines Butlers, diese Schuhe alle zwei Wochen durch ein neues, blütenweißes Paar zu ersetzen.
    Seine Krawatten waren nach Farben geordnet; links hingen die schwarzen, dann folgten die grauen und rechts die blauen.
    Seine Abendkleidung hing gesondert in einem kostbaren Rokokoschrank.
    In seiner Wäschekommode stapelten sich, exakt gefaltet, schneeweiße gestärkte Oberhemden mit Monogramm an den Manschetten, schwarze Socken, weiße Boxershorts aus Seide und Taschentücher aus irischem Leinen. Alles duftete dezent nach Lavendel, und der Buttler erneuerte wöchentlich den Inhalt der Lavendelsäckchen.
    Finleys Privatgemächer schlossen ein Ankleidezimmer mit ein, das mit zwei Spiegelwänden ausgestattet war. Es gab eine kleine Bar, falls es dem Hausherrn nach einem Drink verlangte, während er sich

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