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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mittagessens achtete Finley darauf, dass das Tischgespräch keine geschäftlichen Themen berührte. Diese wirkten sich schlecht auf seine Geschmacksnerven aus, wie er DiCarlo erklärte. Er spielte eine Stunde lang den jovialen Gastgeber, füllte DiCarlos Glas sogar stets persönlich nach.
    Als der letzte Tropfen Wein getrunken und das Dessert gegessen war, schob Finley seinen Stuhl zurück.
    »Ich hoffe, Sie vergeben uns, Abel, aber so sehr ich es auch bedauere, Mr. DiCarlo und ich sollten jetzt unsere geschäftliche Besprechung zu einem Ende führen. Vielleicht bei einem Spaziergang über das Gelände, zum Beispiel durch den Park?«, schlug er DiCarlo vor.
    Durch den Wein, das exzellente Essen und den Erfolg in gehobene Stimmung versetzt, klopfte DiCarlo sich auf den Magen. »Nach dem reichlichen Mahl könnte ich einen Spaziergang wahrhaftig vertragen.«
    »Gut, gut, ich selbst halte sehr viel von körperlicher Ertüchtigung. Ich würde mich über Ihre Gesellschaft freuen. Wir sind bald zurück, Abel.«
    Finley führte DiCarlo in das Solarium, in dem weder die Palmen noch der Springbrunnen fehlten, und dann hinaus in den Garten.
    »Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr ich Sie bewundere, Mr. Finley«, begann DiCarlo. »Ein solches Unternehmen zu leiten, ein Haus wie dieses zu besitzen.«
    »Das möchte ich gerne glauben.« Finleys Ledersohlen knirschten leise auf den runden weißen Kieselsteinen des
Gartenwegs. »Kennen Sie sich mit Blumen aus, Mr. DiCarlo?«
    »Ich weiß nur, dass Frauen normalerweise wild drauf sind.«
    Mit einem zustimmenden Lachen geleitete Finley ihn durch den Garten, blieb ab und zu stehen, um die Aussicht zu genießen. Er blickte über das Becken von Los Angeles hinweg und atmete zufrieden die unterschiedlichen Düfte des Gartens ein. Da gab es frühe Rosen, Jasmin, frisch gewässerten Mulch und gemähtes Gras.
    »Ihre Pläne, Mr. DiCarlo?«, bemerkte Finley unvermittelt.
    »Wie bitte? Oh. Ganz einfach. Ich setze meinen Mann auf diese Conroy an. Er wird sich um die Dame kümmern. Glauben Sie mir, wenn der sie durch die Mangel gedreht hat, wird sie ihm alles erzählen.« Es passte ihm gar nicht, das er den Aufenthaltsort des Bildes nicht persönlich aus ihr herausprügeln konnte. »Wie ich schon sagte, er wird vielleicht eine Woche oder zwei warten müssen, bis sich die Aufregung ein wenig gelegt hat. Aber er wird sie sich schnappen und sie so lange unter Druck setzen, bis sie ihn zu dem Gemälde führt.«
    »Und dann?«
    »Keine Sorge, dann wird er sie selbstverständlich für immer zum Schweigen bringen. Er macht keine halben Sachen.«
    »Ah, ja. Halbe Sachen. Höchst ärgerlich. Und Sie selbst?«
    »Nun, ich denke, ich werde mich für ein paar Monate nach Mexiko zurückziehen. Möglich, dass die beiden mich gesehen haben. Sicherlich, es war dunkel, aber ich gehe nicht gern ein Risiko ein. Wenn es ihnen gelingen sollte, mich zu identifizieren, bin ich jenseits der Grenze besser aufgehoben.«
    »Ein weiser Entschluss, gewiss.« Finley beugte sich über einen Rosenbusch und roch geziert an einer blassrosa Knospe, die gerade dabei war, ihre zarten Blütenblätter zu entfalten. »Mir kommt da eben ein Gedanke, Mr. DiCarlo. Wenn diese Leute Sie identifizieren, könnte das die Polizei auf mich lenken.«
    »Unmöglich. Absolut unmöglich. Seien Sie ganz beruhigt, Mr. Finley, die Polizei wird niemals einen Mann wie Sie mit ein paar harmlosen Einbrüchen in einem Trödelladen in Philadelphia in Verbindung bringen.«
    »Halbe Sachen«, murmelte Finley seufzend. Als er sich aufrichtete, hielt er einen Revolver mit Perlmutgriff in der Hand. Und dann lächelte er wieder sein charmantes Lächeln. »Derartige Unannehmlichkeiten schafft man am besten aus der Welt.«
    Er feuerte, zielte knapp über DiCarlos Gürtelschnalle. Der Schuss hallte donnernd über die Hügel und schreckte Schwärme ängstlich zwitschernder Vögel auf.
    DiCarlos Augen weiteten sich verblüfft und spiegelten dann Schmerz wider. Wie betäubt sah er auf seinen Bauch, presste eine Hand auf den sich rasch ausbreitenden Blutfleck, ehe seine Knie unter ihm nachgaben.
    »Sie enttäuschen mich, Mr. DiCarlo.« Finley erhob seine Stimme nicht, beugte sich aber ein wenig hinunter, damit DiCarlo ihn auch hören konnte. »Wollten Sie mich für dumm verkaufen? Sind Sie wirklich so von sich eingenommen, dass Sie glaubten, ich höre mir Ihre pathetischen Entschuldigungen an und wünsche Ihnen dann eine gute Reise?«
    Er richtete sich auf und trat

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