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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Augen. Ich sehe aus wie eine Figur aus ›Addams Family‹.« Sie nahm eine kleine blaue Apothekerflasche aus dem obersten Fach. »Aspirin.«
    »Warum ist es denn nicht in der richtigen Verpackung?«
    »Weil die Aspirinflaschen aus Plastik hässlich sind und meinen Schönheitssinn beleidigen.« Sie schüttelte vier Tabletten heraus und gab ihm das Glasfläschchen zurück.
    »Woher weißt du, dass das keine Abführtabletten sind?«
    »Weil die in der bernsteinfarbenen Flasche sind.« Sie
ließ Wasser in einen Porzellanbecher laufen und spülte die Tabletten damit hinunter. Kurz darauf wurde energisch an die Tür geklopft, worauf sie wimmernd zusammenzuckte. Ihre Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. »Ist das die Kavallerie?«
    »Hört sich so an. Bleib hier.«
    Sie sah ihm nach, wie er aus dem Badezimmer verschwand, und als sie die Pistole bemerkte, die hinten in seinem Hosenbund steckte, wurden ihre Augen vor Angst kugelrund. Wie selbstverständlich griff er nach der Waffe und blieb seitlich neben der Tür stehen. »Ja?«
    »Ich bin’s. Brent.«
    »Wird auch verdammt nochmal Zeit.« Jed riss die Tür auf und ließ einen Teil seiner Wut an seinem ehemaligen Partner aus. »Sag mal, was für Pappnasen stellt ihr denn neuerdings als Cops ein, wenn ein bewaffneter Verbrecher an denen vorbeispazieren und in ein abgesperrtes Haus einbrechen kann?«
    »Trainor war ein guter Mann.« Brent blickte über Jeds Schulter zu Dora hinüber, die in der offenen Badezimmertür stand. »Ist sie okay?«
    »Ja, aber Philadelphias Elitetruppe hat sie das nicht zu verdanken. Wenn ich nicht …« Er verstummte, denn erst jetzt deutete er den Ausdruck auf Brents Gesicht richtig. »War, sagtest du?«
    »Tot. Zwei Schüsse in die Brust. Aus nächster Nähe. So nah, dass sogar die verdammten Pulverspuren auf seinem Hemd zu sehen sind.«
    Dora näherte sich, als sie den Blick sah, den die beiden Männer tauschten. »Was ist los? Was ist sonst noch passiert?«
    »Ich hatte Brent gebeten, das Haus bewachen zu lassen, falls der Einbrecher noch einmal zurückkommen sollte.« Jed klopfte eine Zigarette aus der Packung. »Er ist zurückgekommen.« Er zündete ein Streichholz an. »Und der Officer ist tot.«
    »Tot?« Das bisschen Farbe, das in ihre Wangen zurückgekehrt war, wich augenblicklich.
    »Ich möchte, dass du dich hinsetzt«, sagte Jed, »und nochmal die ganze Geschichte durchgehst. Punkt für Punkt. Von Anfang bis Ende.«
    »Wie ist er umgekommen?« Aber sie kannte die Antwort bereits. »Er wurde erschossen, stimmt’s?«
    »Kommen Sie, Dora, setzen wir uns erst einmal.« Brent griff nach ihrem Arm, doch Dora schüttelte ungehalten seine Hand ab und trat einen Schritt zurück.
    »War er verheiratet?«
    »Das ist nicht …«
    »Erzähl mir bloß nicht, das ginge mich nichts an, Jed.« Sie schlug ihm mit der Hand gegen die Brust, ehe er den Satz noch beenden konnte. »Draußen war ein Mann, der versuchte, mich zu beschützen. Jetzt ist dieser Mann tot. Ich will wissen, ob er Familie hatte.«
    »Er hatte eine Frau«, sagte Brent leise, der spürte, dass er Schuldgefühle hatte. »Und zwei Kinder, beide in der High-School.«
    Die Arme vor der Brust verschränkt, wandte sie sich ab.
    »Dora.« Jed streckte die Hand nach ihr aus, wollte sie berühren, ließ sie dann aber kraftlos fallen. »Wenn ein Mann oder eine Frau bei der Polizei arbeiten, wissen sie auch um die Risiken.«
    »Sei still, Skimmerhorn. Sei einfach still. Ich koche jetzt erst mal Kaffee.« Sie fuhr sich durch ihr zerzaustes Haar. »Dann gehen wir alles noch einmal durch.«
    Kurze Zeit später saßen sie zu dritt an Doras Wohnzimmertisch, um ihre Aussage noch einmal Punkt für Punkt zu rekapitulieren.
    »Seltsam, dass er wieder zurückkam – dreimal, müssen wir annehmen.« Brent blätterte seine Unterlagen durch. »Und seltsam, dass er den Officer umbrachte, um ins Haus zu gelangen. Das sieht mir irgendwie nicht nach einem gewöhnlichen Verbrecher aus.«
    »Kann ich nicht sagen. Je ängstlicher ich wurde, desto besser gefiel ihm das.« Sie sprach langsam und bedacht, als übte sie einen Text ein. »Ich wusste, dass er erregt war, und dass er es noch hinauszögern wollte. Weil er unaufhörlich
geredet hat. Er sagte …« Sie öffnete die Augen. »Ich hab’s vergessen. Er sagte irgendetwas von einem Bild.«
    »Er wollte Bilder?«, fragte Brent.
    »Ich … Nein, ich glaube, das war’s nicht. Er wollte ein bestimmtes Bild, wollte von mir wissen, wo es ist. Ich habe nicht so

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