Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
genau hingehört, weil ich wusste, dass ich etwas unternehmen musste, ehe er über mich herfallen würde.«
    »Was für Bilder haben Sie denn?«
    »Alle Arten von Bildern. Familienfotos, Schnappschüsse aus Urlauben und von Geburtstagsfeiern. Nichts, was einen Fremden interessieren könnte.«
    »Wann hast du zum letzten Mal Fotos gemacht?«, fragte Jed. »Was hast du fotografiert?«
    »Weihnachten. Bei Lea zu Hause. Ich hab’ sie noch nicht einmal entwickeln lassen. Und vorher … Himmel, ich weiß es nicht genau. Das muss Wochen oder Monate her sein.«
    »Ich möchte diesen Film gern entwickeln lassen, wenn Sie nichts dagegen haben. Es kann nie schaden, auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Ich hole ihn.«
    »Irgendwie passt das alles nicht zusammen«, sagte Jed, als Dora hinausgegangen war. »Man bringt nicht einen Cop um, geht dann über die Straße, um eine Frau zu vergewaltigen und ihr Fotoalbum zu plündern.«
    »Irgendwo müssen wir anfangen. Er wollte ein Bild, also sehen wir uns ihre Bilder an. Vielleicht hat sie etwas fotografiert, was sie nicht sollte.«
    »Vielleicht.« Aber irgendwie passte das nicht in Jeds Puzzle.
    »Hast du ihn deutlich genug gesehen, um ein Phantombild machen zu lassen?«
    »Ein Meter achtzig groß, fünfundachtzig Kilo. Dunkles Haar, dunkle Augen, schlank. Er trug einen Kaschmirmantel, grau, und einen marineblauen oder schwarzen Anzug mit Krawatte. Komischer Kerl, wirft sich für eine Vergewaltigung in Anzug und Krawatte.«
    »Wir leben in einer komischen Welt.«
    »Hier ist der Film.« Dora stellte die kleine Plastikdose
auf den Tisch. »Da waren noch ein paar Bilder drauf, aber auf die kann ich, denke ich, verzichten.«
    »Danke.« Brent steckte den Film ein. »Ich möchte, dass Sie und Jed ein wenig mit unserem Identi-Kit arbeiten. Das ist ein kleines Wunderwerk der Technik, das uns hilft, Phantombilder anzufertigen.«
    »Klar.« Die Schau muss weitergehen, dachte sie traurig. »Ich hole nur meinen Mantel.«
    »Heute Nacht nicht mehr.« Brent rückte seine Brille zurecht und stand auf. »Sie müssen sich erst mal erholen. Morgen kommt dabei bestimmt mehr raus. Aber falls Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an, ja? Jederzeit.«
    »Das mache ich. Vielen Dank.«
     
    Als sie allein waren, stellte Dora umständlich Tassen und Unterteller zusammen. Sie hatte immer noch Mühe, Jed in die Augen zu sehen. »Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich bei dir zu bedanken.«
    »Keine Ursache.« Er berührte ihre Hand. »Lass das Geschirr stehen. Ich sollte dich vielleicht doch besser ins Krankenhaus bringen, damit die deinen harten Schädel mal genauer betrachten.«
    »Ich will aber nicht, dass irgendwelche Doktoren an mir herumklopfen.« Sie presste ihre zitternden Lippen aufeinander. »Ich will überhaupt nicht, dass irgendjemand an mir herumklopft. Das Aspirin wird meiner Kopfschmerzen schon Herr werden.«
    »Gegen eine Gehirnerschütterung richten die aber nichts aus.«
    »Etwas anderes auch nicht.« Sie nahm seine Hand. »Dräng’ mich bitte nicht, okay?«
    »Wer drängt denn?« Er nahm seine Hand zurück, legte ihren Kopf etwas nach hinten und untersuchte ihre Augen. Außer völliger Erschöpfung entdeckte er nichts Besorgniserregendes. »Geh ins Bett.«
    »Ich bin nicht müde. Der Kaffee, den ich intus habe, hält mich garantiert noch Stunden wach … Beinahe hätte ich Richie mit hierher zum Übernachten gebracht.« Der Gedanke
ließ sie frösteln. »Wenn er …« Nein, diesen düsteren Gedanken durfte sie auf keinen Fall nachgehen. Jed legte seine Hände auf ihre Schultern und massierte behutsam ihre verspannten Nackenmuskeln. »Wenn ich das nächste Mal zum Zigaretten- und Milchholen gehe, nehme ich dich mit.«
    »Beim Einkaufen bist du gewesen?« Um dem Bedürfnis, sich an ihn anzulehnen, und dieses Bedürfnis war ihr eine Spur zu stark, entgegenzuwirken, stand sie auf und trug das Kaffeegeschirr in die Küche. »Ich habe gar keine Tüten gesehen.«
    »Die habe ich im Wagen gelassen, als ich dich schreien hörte.«
    Die Tassen klapperten vernehmlich, als sie sie abstellte. »Sehr vernünftig. Sag mal, nimmst du immer deinen Revolver mit, wenn du einkaufen gehst?«
    »Klar. In diesen Kramläden an der Ecke ziehen sie dir nämlich für einen Liter Milch das letzte Hemd aus.« Er strich ihr behutsam übers Haar, als sie ein Lachen versuchte.
    »Keine Angst, so schnell gehe ich nicht kaputt.«
    »Das befürchte ich auch nicht.« Aber er ließ eine Hand locker an ihrem

Weitere Kostenlose Bücher