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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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verwinkelte Haus betrachtete, lief ein kleines Lächeln über seine harten Züge.
    Molly hatte keine Schwierigkeiten, seine Gedanken zu erraten. Das Haus wirkte wie das Werk eines über die Maßen ausgeflippten Architekten – es war ein bizarre Mischung gotischer Spitzbögen und viktorianischer Schnörkel. Die perfekte Bühne für einen verrückten Wissenschaftler.
    »Interessant«, war alles, was Harry sagte, während er Molly die Beifahrertüre öffnete.
    Sie lächelte beim Aussteigen. »Seien Sie ehrlich. Es hat verblüffende Ähnlichkeit mit dem Schloß von Frankenstein. Aber was soll ich sagen? Es ist mein Zuhause.«
    »Sind Sie hier aufgewachsen?«
    »Ja. Vor Ihnen liegt der Abberwick-Familiensitz. Meine Eltern haben das Haus vor dreißig Jahren gekauft, als die Abberwicks für kurze Zeit zu Wohlstand gekommen waren. Dad hatte gerade das Patent für eine Maschinensteuerung erhalten. Er verliebte sich in diesen Ort und brauchte Platz für seine Werkstatt. Natürlich reichte das Geld nicht lange. Wie immer bei Dad. Aber irgendwie schafften wir es, das Haus zu behalten.«
    »Ich verstehe.«
    Molly reichte Harry eine zweite Codekarte. Er nahm sie entgegen, während sie die Stufen zur Eingangstür emporstiegen. Sie überlegte, wie sie den Abend auf höfliche Weise beenden könnte.
    »Wir haben unsere Unterhaltung von vorhin nicht fortgesetzt«, sagte Harry und öffnete die Tür.
    »Stimmt. Aber wir können zu einem anderen Zeitpunkt darauf zurückkommen. Sie wollen sicher schnell nach Hause, um mit Ihrem Cousin zu sprechen.«
    »Das läuft mir nicht davon.« Harry sah sich in der riesigen Eingangshalle um. »Ich glaube, Sie haben mich mißverstanden, als ich über unsere Beziehung sprach.«
    Molly trat über die Schwelle und wandte sich ihm mit ihrem strahlendsten Lächeln zu. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe beschlossen, Sie nicht zu entlassen.«
    Harry lehnte eine Schulter gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme. »Ist das wahr?«
    »Ja«, entgegnete Molly entschieden. »Sie haben recht mit Ihrer Einschätzung, daß es wahrscheinlich keine große Auswahl an Experten für die Art Beratung gibt, die ich brauche.«
    »Ich bin froh, daß Sie sich dessen bewußt sind.«
    »Dann sieht es wohl so aus, als bliebe ich an Ihnen hängen.«
    »Kein Vergleich mit dem Gefühl, gebraucht zu werden.«
    »Trotzdem möchte ich klarstellen, daß die Dinge nicht so weitergehen können wie im vergangenen Monat. Wir müssen endlich vorankommen.«
    Harry machte eine Bewegung, und Molly lag in seinen Armen, bevor sie seine Absicht hatte bemerken können. Er bedeckte ihren verblüfften Mund mit seinen Lippen und preßte sie eng an seinen schlanken, festen Körper. Für einen Augenblick war sie zu überrascht, um reagieren zu können. Harrys warmer, männlicher Duft wirkte wie eine machtvolle Droge auf ihre Sinne. Sie spürte die Kraft seiner Arme, den geschmeidig starken Körper und den Druck an jener Stelle, die hart gegen sie drängte. Er begehrte sie.
    Mollys Hormone, die schon den ganzen Abend in ihrem Körper gesummt hatten, stimmten nun in einen lauten, vollen Gesang ein. Sie schlang die Arme um Harrys Nacken und gab sich dem Kuß mit einem weichen, entzückten Seufzer hin. Harry stöhnte leise auf und umschlang sie fester. Auch in Molly wallte Erregung auf, und sie spürte, wie sich eine köstliche Wärme in ihren unteren Körperregionen ausbreitete.
    »Gehen wir hinein«, murmelte Harry an ihrem Mund und drängte sie rückwärts durch die Tür. Haltsuchend umfaßte Molly seine Schultern. »Lassen Sie mich die Tür schließen«, sagte Harry heiser. Sie achtete nicht auf seine Worte. Er knabberte an ihrem Ohr, und es fühlte sich wunderbar an. Nichts war jemals so erregend gewesen. Sie hörte, wie die Tür ins Schloß fiel. Dann schwang er sie herum und drängte sie gegen die nächstgelegene Wand. Er beugte sich über sie. Seine kräftigen, schlanken Arme versperrten ihr zu beiden Seiten den Weg. Er küßte ihren Hals und die Vertiefung an der Schulter. »Molly, ich wußte, daß es gut sein würde, aber mir war nicht klar – mein Gott, ich begehre Sie.« Harry vertiefte den Kuß.
    Molly fürchtete, ohnmächtig zu werden. Harry schob einen Fuß zwischen ihre Knöchel und drängte ihre Beine sanft auseinander. Sie spürte, daß sie feucht wurde, obwohl Harrys Hände noch immer flach gegen die Wand gepreßt lagen. Ein Schauer ergriff sie. Sie bebte und zitterte. Beinahe ehrfürchtig dachte sie daran, daß sie noch nie

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