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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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sein, die Sache der Polizei zu melden.« Harry brach ab und lauschte auf ein Geräusch. Offensichtlich wurde die Vordertüre geöffnet.
    »Das muß Kelsey sein.« Molly sprang auf, erleichtert über die Unterbrechung. Sie blieb im Bogendurchgang stehen, der die Küche mit der langgezogenen Eingangshalle verband.
    »Hallo, Kelsey. Wie war der Film?«
    »Molly?« Kelseys blaue Augen weiteten sich erstaunt. »Was machst du so früh zu Hause? Und deine heiße Verabredung mit T-Rex? Erzähl mir nicht, daß er dich versetzt hat, nachdem wir uns so angestrengt haben, das richtige Kleid zu finden.«
    »T-Rex?« murmelte Harry hinter Molly.
    Mollys Wangen liefen glühend rot an. Sie sandte ihrer Schwester einen düsteren, warnenden Blick. »Harry ist hier. Wir haben beschlossen, heute abend zu Hause zu essen.«
    »O je!« Kelsey verzog das Gesicht, während sie durch die Halle auf ihre Schwester zuging. »Tut mir leid.«
    »Komm rein und begrüße ihn«, bat Molly.
    Kelsey spähte an ihr vorbei und betrachtete Harry mit ernster Neugier. »Hallo.«
    Harry stand auf. »Hallo. Ich weiß, ich werde die Frage bedauern, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu verraten, was mir diesen Spitznamen eingebracht hat, der wohl eine Anspielung auf Tyrannosaurus Rex zu sein scheint?«
    »T-Rex?« Kelsey grinste. »Molly hat damit angefangen, Sie so zu nennen, wegen Ihrer Art, alle diese Erfindungen in der Luft zu zerreißen. Und weil Ihr Familienname mit einem T beginnt. Trevelyan-Rex. Klar?«
    »Klar.« Harry warf Molly einen nachdenklichen Blick zu.
    Sie schloß die Augen und hoffte, daß ihr Gesicht nicht die Farbe einer reifen Tomate angenommen hatte.
    »He, ich wollte nicht stören«, fuhr Kelsey fröhlich fort. »Ich bin gleich nach dem Film zurückgekommen, statt mit zu Robin zu gehen, damit ich in Ruhe fertigpacken kann. Sonntag morgen fliege ich nämlich nach Kalifornien.«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Harry. »Ein Sommerworkshop für Naturwissenschaft.«
    »Richtig.« Kelseys Blick fiel auf die mechanischen Teile, die auf dem Tisch verstreut lagen. »Was ist das?«
    »Das sind die Überreste eines sehr unangenehmen Scherzes, den einer deiner Freunde sich für mich ausgedacht hat«, antwortete Molly entschlossen. »Ich vermute, es war entweder Danny oder Calvin. Die Pistole war so aufgebaut, daß sie losging, als ich die Tür öffnete. Statt einer Kugel erschien eine Flagge.«
    »Merkwürdig.« Kelsey trat zu dem Tisch und sah stirnrunzelnd auf die Ansammlung der verschiedenen Teile hinunter. »Ich glaube nicht, daß Danny oder Calvin etwas damit zu tun haben.«
    Harrys Blick verdunkelte sich. »Was macht Sie so sicher?«
    »Nun, erstens sind Danny und Calvin seit den ersten High-School-Jahren aus dieser Art von Scherzen herausgewachsen.« Kelsey untersuchte den Federmechanismus genauer. »Und …«
    »Und?« hakte Harry nach.
    Kelsey hob die Schultern. »Das ist nicht ihr Stil. Danny arbeitet mit Computern. Seine Basteleien enthalten immer elektronische Bauteile. Calvin interessiert sich für Chemie. Er verwendet bei seinen Streichen Chemikalien.«
    Harry lächelte leicht. »Ausgezeichnete Beweisführung.«
    Kelsey strahlte. »Danke.«
    »Die handwerkliche Ausführung bei diesem Ding war schlampig«, sagte Harry. »Gibt es unter Ihren Freunden einige, die ihre Konstruktionen hastig und oberflächlich ausführen?«
    »Nun, Robin ist etwas nachlässig, wenn sie ihre Prototypen baut.« Kelsey kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ein Ding wie das hier konstruiert. Lucas könnte es gewesen sein. Er ist ziemlich unreif für sein Alter, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich rufe ihn morgen früh an und überprüfe, ob er etwas darüber weiß.«
    »Das wäre sehr nützlich«, sagte Harry.
    »Und jetzt«, schaltete sich Molly mit fester Stimme ein, »beenden wir dieses Thema. Ich schlage vor, daß wir nicht mehr daran denken.«
    Kelsey und Harry sahen sie an.
    »Wie wäre es mit einem Eis?« fragte Molly aufmunternd.
    Harry blickte auf seine Armbanduhr. »Es wird Zeit für mich.«
    »He, lassen Sie sich von mir nicht vertreiben.« Kelsey hob beide Hände und trat rückwärts aus der Küche. »Ich verschwinde nach oben. Ihr werdet vergessen, daß ich da bin.«
    »Das ist nicht nötig.« Harry sah Molly an. »Ich glaube, ich habe den Abend ohnehin verdorben.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach Molly. Sie dachte daran, was sie in den vergangenen Stunden über Harry erfahren hatte,

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