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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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eines Rennwagens, die Robustheit eines solide gearbeiteten europäischen Tourenmodells und einen Motor, der jahrelang problemlos läuft, ohne nachgestellt werden zu müssen.«
    »Faszinierend. Warum hat Ihr Freund Ihnen den Wagen überlassen?«
    »Ich habe ihm geholfen, das Risikokapital zu beschaffen, das er für den Bau der Prototypen brauchte.«
    Molly sah ihn fragend an. »Ich hatte Sie mehr dem akademischen Bereich zugeordnet, aber aufgrund Ihres Arbeitsgebietes kommen Sie wahrscheinlich oft mit Erfindern in Kontakt.«
    »Ja«, antwortete Harry gleichmütig. »Aber im Gegensatz zur Abberwick-Stiftung wollen die anderen Sponsoren immer Projekte unterstützen, die einen schnellen Rückfluß der Investitionen versprechen.«
    Molly schmunzelte. »Ich dagegen will mein Geld nur zum Fenster hinauswerfen.«
    »Wie ist es heute morgen am Flughafen gelaufen?«
    »Gut.« Molly war verblüfft über den abrupten Themenwechsel. »Warum fragen Sie?«
    »Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn sie das Zuhause verlassen, nicht wahr? Ich weiß, daß ihre Schwester in diesem Sommer nur einen Monat fort ist, aber im Herbst wird es ernst. Dann werden Sie begreifen, daß die Dinge sich verändert haben.«
    Molly lächelte wehmütig. »Also gut. Ich habe mir auf der Damentoilette die Augen ausgeweint, nachdem Kelsey weg war. Jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Schön zu hören. Versuchen Sie es von der angenehmen Seite zu sehen. Keine Poster von Rockbands an der Schlafzimmerwand und kein nächtliches Wachliegen mehr, bis sie endlich nach Hause kommt. Sehen Sie mich an. Ich bin seit zwei Jahren teenagerfrei und fühle mich wie neugeboren.«
    Harry verstand, dachte Molly. Er versuchte in leichtem Ton über den Wendepunkt zu sprechen, mit dem Molly heute morgen konfrontiert gewesen war, aber er wußte, was sie empfand. Er hatte die gleiche Erfahrung gemacht und die gleiche Verantwortung getragen. »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, sagte sie. O mein Gott. Die Sache wird tatsächlich ernst.
    Harry fiel wieder in Schweigen. Der perfekt eingestellte Motor des exotischen Wagens summte leise vor sich hin. Molly lehnte sich tiefer in den Ledersitz und betrachtete das vorbeifliegende, üppige Farmland. Die Zukunft, die vor wenigen Stunden noch in grauen Nebel gehüllt schien, strahlte plötzlich wieder hell. Das Schweigen dauerte an. Molly setzte sich bequemer und sah auf ihre Armbanduhr. Harry hatte seit beinahe zwanzig Minuten kein Wort gesprochen. Doch nicht das beunruhigte sie, sondern die Anspannung, die plötzlich von ihm ausging.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte sie.
    »Alles in Ordnung.« Harry wandte den Blick nicht von der Straße. »Ich war nur in Gedanken.«
    »Vielleicht klingt meine Frage dumm, aber warum fahren Sie den ganzen Weg bis Hidden Springs, wenn Sie nicht gern mit Ihren Verwandten zusammentreffen?«
    »Ich habe Josh versprochen, mit seinem Großvater zu sprechen«, antwortete Harry. »Leon setzt ihm hart zu. Er baut auf ihn und versucht ihn zu überzeugen, die Universität nicht zu beenden.«
    »Joshs Großvater ist Ihr Onkel, nicht wahr?«
    »Richtig. Der jüngere Bruder meines Vaters.«
    Molly dachte nach. »Warum hat er sich nicht um Josh gekümmert, als dessen Vater starb?«
    »Das wäre schwierig gewesen. Er befand sich damals im Gefängnis.«
    »Im Gefängnis!« Molly wandte den Kopf und starrte Harry an. »Um Himmels willen, warum?«
    Harry warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. »Er wartete auf ein Verfahren wegen der Folgen einer Auseinandersetzung mit dem County-Sheriff.«
    »Ich verstehe.« Molly verdaute die Information. »Was für eine Auseinandersetzung?«
    »Onkel Leon hatte mit der Frau des Sheriffs ein Verhältnis. Er und die Dame wurden vom Ehemann in einem Motelzimmer entdeckt. Verständlicherweise war der Sheriff sauer.«
    »Oh.« Molly zögerte. »Ich verstehe, daß der Sheriff wütend war, aber eine Affäre ist doch kein Grund für eine Verhaftung.«
    »Der Sheriff hat Leon wegen Autodiebstahl festgesetzt, nicht wegen Ehebruch.«
    »Wegen Autodiebstahl?« wiederholte Molly schwach.
    »Onkel Leon und die Dame benutzten den Wagen des Sheriffs, um zu dem Motel zu fahren.«
    »Du liebe Güte. Das war nicht sehr klug.«
    »Nein, das war es nicht. Soweit ich die Sache beurteilen kann, ist Josh seit drei Generationen der erste Sproß in diesem Teil der Familie, der Verstand besitzt.« Harry straffte die Finger am Steuerrad. »Ich wäre verdammt, wenn ich zuließe, daß Leon ihn unter Druck setzt, die Uni

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