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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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tatsächlich eine Idee, Molly.«
    »Und welche?«
    »Du könntest mir die Treuhänderschaft übertragen«, sagte Venicia. »Ich weiß, daß die Stiftung von Anfang an eine Belastung für dich war. Wenn ich deine Stelle einnehme, kannst du dich völlig aus der Sache zurückziehen.«
    Molly starrte sie an. »Ich soll dir die Stiftung übertragen?«
    »Es ist nur ein Gedanke«, beschwichtigte Cutter sie sanft. »Wharton Kendall würde bald begreifen, daß Sie mit den Gelddingen nichts mehr zu tun haben. Das könnte seinen Rachedurst besänftigen. Und Dr. Trevelyan wäre auch nicht länger ein Risiko.«
    »Er ist kein Risiko«, flüsterte Molly.
    »Sehen Sie es doch so«, erklärte Cutter. »Wenn sein romantisches Interesse an Ihnen echt ist, wird es ihm gleichgültig sein, ob Sie noch für die Stiftung verantwortlich sind.«
    »Dann weißt du sehr schnell, ob seine Absichten ehrenhaft sind«, fügte Venicia hinzu.
    Molly schüttelte den Kopf. »Tante Venicia, du würdest diesen Posten nicht haben wollen. Die Stiftung zu leiten verursacht dauerhafte Kopfschmerzen.«
    »Gut, das stimmt. Ich reiße mich nicht um diese Aufgabe«, gab Venicia ehrlich zu. »Aber ich bin bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Das ist das wenigste, was ich tun kann. Cutter könnte mir zur Seite stehen. Er hat viel Erfahrung im Ingenieurwesen. Er könnte die Anträge auswählen und Vorschläge machen.«
    »Ich muß zugeben, daß ich diese Tätigkeit interessant fände«, sagte Cutter nachdenklich. »Mein altes Gehirn würde nicht einrosten.«
    »Wir leben beide im Ruhestand«, erinnerte Venicia ihre Nichte. »Wir haben Zeit für Wohltätigkeitsaufgaben.«
    »Überdenken Sie es, Molly.« Cutter stand auf und nahm Venicias Hand. »Ihrer Tante die Zügel der Stiftung zu übergeben, könnte Ihre Probleme lösen. Und nun müssen Sie uns entschuldigen. Venicia und ich haben eine Verabredung mit unserem Reisebüro. Wir müssen schließlich die Hochzeitsreise planen.«
    »Dabei fällt mir ein«, begann Venicia noch einmal. »Du wirst doch dein Versprechen halten und mich begleiten, wenn ich das Hochzeitskleid kaufe, Molly?«
    »Ich werde es nicht vergessen«, versprach Molly.
    Venicia und Cutter wandten sich zur Bürotür um. Als sie bemerkten, daß sie offenstand, verharrten sie abrupt. Harry lehnte am Türrahmen.
    »Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten«, sagte er leise.
    Cutter schnaubte. »Wir haben nicht die Absicht.« Er führte Venicia nach draußen. Kurz darauf schloß sich die Ladentür hinter ihnen.
    Molly schluckte. »Ich habe dich nicht hereinkommen hören.«
    »Wie kommt es, daß neuerdings immer, wenn ich dein Büro betrete, jemand da ist, der dich davon überzeugen will, ich wäre eine Gefahr für das Vermögen der Abberwick-Stiftung?« fragte Harry. »Zuerst Gordon Brooke und nun deine Tante mit ihrem Verlobten.«
    »Es tut mir leid, daß du das mitanhören mußtest. Venicia und Cutter haben sich Sorgen gemacht. Das ist alles. Es geht um diese Geschichte mit Wharton Kendall.«
    »Es klang nach mehr«, sagte Harry. »Ich glaube etwas über ehrenhafte Absichten mitbekommen zu haben.«
    Molly wurde rot. »Tante Venicia und Cutter sind etwas altmodisch.«
    »Welch ein Zufall.« Harrys Blick war nicht zu deuten. »Ich komme auch gerade von einem Treffen mit jemandem, der eine altmodische Ansicht über zwei Menschen vertritt, die ohne Heiratsurkunde zusammenleben.«
    Molly schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Um so glücklicher sollten wir uns schätzen, daß wir zu den modernen Menschen gehören.«

13
    »Er heißt Wharton Kendall«, erklärte Harry am Telefon. Während er mit Fergus Rice sprach, ging er in seinem Arbeitszimmer umher. »Ich möchte herausfinden, wo er sich aufhält, und möglichst auch, wo er gestern war.«
    »Ich werde mein Bestes tun. Faxen Sie mir die entsprechenden Seiten aus dem Finanzierungsantrag, von dem Sie sprachen, und alles andere, was interessant sein könnte.«
    »Gut.«
    Es folgte eine Pause, die von leisen, klickenden Geräuschen am anderen Ende der Leitung begleitet wurde. Harry wußte, daß Fergus sich am Computer Notizen machte. Fergus Rice war Privatdetektiv. Einer der besten. Harry hatte seine Dienste gelegentlich in Anspruch genommen, wenn er im Rahmen seiner Ermittlungen bei Wissenschaftsbetrug zur Untermauerung seiner logischen Schlußfolgerungen reale Fakten gebraucht hatte. Harry war Experte für theoretische und technische Fragen, aber kein Detektiv im klassischen Sinn, der auf leisen

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