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Traeume, zart wie Seide

Traeume, zart wie Seide

Titel: Traeume, zart wie Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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was er will.“
    Fluchend schloss Gray die Augen. „Diese ganze Sache mit uns war doch von Anfang an falsch. Und sie ist immer … falscher geworden. Du hattest vollkommen recht, dass das bei Tiffany’s eine Farce war. Ich will nicht heiraten. Ich werde nie heiraten. Weiß der Teufel, was mich getrieben hat, dich dort hinzuschleppen. Und ich hatte auch kein Recht, heute Abend hierherzukommen. Ich weiß wirklich nicht, was ich hier will. Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nichts mehr, wenn ich in deiner Nähe bin.“
    „Dann sollten wir uns vielleicht nicht mehr sehen“, sagte sie scharf. „Ruf mich nicht mehr an. Lass mich in Ruhe. Ich habe nämlich wirklich kein Interesse an einer Beziehung wie dieser. Wenn man es überhaupt so nennen kann.“
    „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht ver…“
    „Ach, halt doch den Mund.“ Es fehlte nicht viel, und sie hätte ihn geohrfeigt. „Wenn ich mir noch eine deiner dämlichen Entschuldigungen anhören …“ Sie unterbrach sich irritiert, als sie auf einmal einen seltsamen Geruch im Raum wahrnahm.
    Auch Gray schaute sich suchend um.
    Dann gab es einen lauten Knall, und das ganze Haus wurde von einer heftigen Explosion erschüttert.

9. KAPITEL
    Joy rannte aus der Bibliothek, blieb jedoch im Speisesaal entsetzt stehen. In der Küche stand alles in Flammen, schwarzer Rauch quoll aus der Tür, und sie spürte die Hitze auf ihrer Haut.
    Gray zog sie zurück. „Wir müssen raus hier!“, rief er.
    „Grand-Em schläft oben!“
    Er drückte ihr ein Handy in die Hand und schob sie in Richtung der Terrassentür im Speisesaal. „Ruf die Feuerwehr. Ich hole deine Großmutter. In welchem Zimmer ist sie?“
    Bevor sie antworten konnte, erkannte Joy entsetzt, dass sich zwischen den Flammen in der Küche etwas bewegte. Jemand. Grand-Em war in der Küche!
    „Grand-Em!“, schrie sie und stürzte zur Tür.
    „Nein!“ Gray hielt sie fest. „Ich hole sie. Ruf die Feuerwehr!“
    Wie erstarrt sah sie zu, wie er sich in die brennende Küche stürzte. Erst als ihr klar wurde, dass sowohl er als auch Grand-Em wahrscheinlich einen Krankenwagen brauchen würden, konnte sie wieder klar denken. Sie wählte den Notruf und beschrieb die Situation. Mittlerweile schlugen die Flammen bis in den Speisesaal. Sie zog sich weiter zurück, aber sie brachte es nicht fertig, den Raum zu verlassen. Nicht ohne Gray und Grand-Em.
    Dann hörte sie ein lautes Zischen, und eine zweite Explosion drückte sie gegen die Wand. „Gray!“
    Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür und rannte nach draußen zur Hintertür. Dort sah es furchtbar aus: Aus den geborstenen Fensterscheiben schlugen meterhoch die Flammen, eine riesige Rauchwolke stand über dem Haus, und die Hitze war sengend.
    Das konnte er nicht überlebt haben. Sie waren beide tot.
    Kraftlos ließ sich Joy auf die Knie sinken und begann zu schluchzen. Der Schmerz war unglaublich, größer noch als beim Tod ihrer Eltern. In der Ferne hörte sie Sirenen. Zu spät. Blind vor Tränen starrte sie in das flammende Inferno.
    Dann sah sie plötzlich eine Gestalt um die Hausecke biegen. Eine große Gestalt, die etwas trug.
    „Gray!“ Joy sprang auf und rannte auf ihn zu. „Gray!“
    Als sie ihn erreichte, ging er in die Knie und legte Grand-Em schwer atmend vorsichtig ins Gras. Die alte Dame stand unter Schock, und auch Gray sah angeschlagen aus. Beide waren mit Ruß und Asche bedeckt.
    „Oh Gray.“ Überglücklich küsste sie sein schmutziges Gesicht. „Wie seid ihr rausgekommen?“
    „Durchs Büro. Ich habe die Scheibe eingeschlagen und …“ Er hustete schwer und schien Mühe mit dem Atmen zu haben.
    Endlich kamen die Feuerwehr und der Rettungswagen. „Hierher!“, schrie Joy. „Hier sind wir!“
    Die Sanitäter setzten Grand-Em und Gray Sauerstoffmasken auf und begannen mit der Arbeit. Joy blieb in ihrer Nähe und schaute zum Haus hinüber, wo die Feuerwehr mit dem Löschen begann. Mittlerweile stand die ganze Rückseite in Flammen. Was war da bloß explodiert?
    Dann kam ihr ein entsetzlicher Gedanke. Der Herd. Die Gasflamme. Sie hatte den Topf auf der Gasflamme stehen lassen. Das allerdings konnte ja wohl kaum eine solche Explosion verursachen? Es sei denn, sie hatte beim Rumprobieren mit den vielen Schaltern und Knöpfen versehentlich noch anderswo Gas angestellt, aber nicht angezündet.
    War das Feuer ihre Schuld?
    Sie sah Frankies Wagen die Auffahrt hochkommen und rannte darauf zu. Völlig geschockt stiegen ihre Schwester und Nate

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