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Träume(h)r (German Edition)

Träume(h)r (German Edition)

Titel: Träume(h)r (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Moos
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einzige Person, mit der er bislang ehrlich und neutral über seine Probleme geredet hatte.
    Abends ging Marc in sein Zimmer, um sich früher als sonst schlafen zu legen, da er das vergangene Gespräch noch verarbeiten musste. Dabei kam er an Ole und seinem Vater vorbei, die sich gut gelaunt unterhielten. Wenigstens die zwei fanden, wonach sie gesucht hatten, dachte er sich und lag noch eine Weile mit offenen Augen im Bett, bis er irgendwann in den Schlaf fand.

Es war Caros Abreisetag. Marcs Telefon klingelte. Die Vibration riss ihn aus einem Tagtraum heraus. Ole und er waren heute schon wieder nicht fischen gewesen und vor ihm stand ein eisgekühltes Glas Bier, das darauf wartete geleert zu werden. Er befand sich in dem Restaurant, wo er, gemeinsam mit seinem Freund, José kennengelernt hatte. Auf seinem Smartphone leuchtete noch immer Caros Nummer. Er ging ran.
    »Müsstest du nicht schon im Flieger sein?«, fragte er, ohne eine Begrüßung.
    »Nein, der geht erst später. Dir auch einen guten Tag«, antwortete sie gelassen. »Wo bist du gerade?«
    »Wo wohl? In Salema natürlich!«
    »Das weiß ich doch, du Dummkopf. Ich meine wo genau? Bist du auf dem Meer?«
    »Nein, heute nicht. Ich bin in dem einen Restaurant, das von den Deutschen geführt wird.«
    In den letzten Tagen war er hier öfter zu Gast. Man kannte ihn bereits mit Vornamen.
    »Hätte ich es mir doch gleich denken können. Warte dort auf mich! Ich bin sofort bei dir.«
    Marc hatte sowieso nicht geplant sich in den nächsten Stunden weiter als bis zur Toilette zu bewegen, also blieb er einfach sitzen und tat wie ihm befohlen wurde. Nur wenige Sekunden vergingen, bis er Caro auf sich zukommen sah. Etwas außer Atmen erreichte sie ihn. Schon von weitem war Marc aufgefallen, dass sie das Outfit trug, das er ihr im Einkaufszentrum zusammengestellt hatte. Er lächelte selbstzufrieden.
    »Guten Tag, die Dame aus den Zwanzigern verabschiedet sich also persönlich von mir. Welch eine Ehre!«, sagte er und bot ihr den Platz neben sich an.
    »Sehr richtig!«, entgegnete sie und setzte sich. »Ich dachte es wäre schön, wenn ich dem Schöpfer dieser Kreation vor meiner Abreise einen Besuch abstatte.«
    Sie unterhielten sich flüchtig über ihren bevorstehenden Flug, woraufhin Caro direkt zum Punkt kam.
    »Ich meinte ja, dass ich dir dankbar sein würde, wenn du für mich ein Outfit zusammenzustellen würdest, dass mir darüber hinaus gefallen würde.«
    Er nickte.
    »Das hast du auf alle Fälle geschafft!«
    Sie stand auf und drehte sich stolz im Kreis, wobei der grelle Stoff durch den Wind wehte. Nun beäugte er sie kritisch durch sein Bierglas.
    »Aber wir müssen doch nicht direkt miteinander schlafen. Das könnte doch unsere Freundschaft gefährden!«
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Sehr komisch, Marc. Aber jetzt mal im Ernst, ich habe bei meinem Onkel in Hamburg angerufen und ihm von dir erzählt. Dabei solltest du wissen, dass er selbst kein so geradliniger Typ gewesen ist, wie man es heute von ihm vermuten würde. Erst Architektur studiert, dann zu Jura gewechselt und letzten Endes als Betriebswirt Karriere gemacht. Er hat mir nach dem Gespräch gesagt, dass er dir eine Chance geben möchte, dich bei ihm vorzustellen. Du sollst dich nächste Woche auf einer Modenschau in Hamburg blicken lassen, falls du Interesse hast.«
    Marc musste das Gesagte erst einmal verarbeiten, bis er zu einer Antwort kam.
    »Was soll ich denn überhaupt machen?«, war das erste, was aus seinem Mund kam. Er wollte nicht undankbar sein, aber immerhin konnte er sich auch selbst für einen X-Beliebigen Job in der Wirtschaft bewerben, da sich sowohl sein Bachelorzeugnis, als auch sein bisheriger Durchschnitt im Master-Studium zweifelsohne sehen ließen.
    »Ich habe dich als Mode-Stylisten vorgeschlagen!«
    Marc glaubte sich verhört zu haben.
    »Du hast was?«, fragte er erstaunt.
    »Bei der Hingabe, mit der du mein Outfit ausgesucht hast, würde dir das bestimmt gut liegen. Die Idee dazu kam mir nach unserem Gespräch über deinen Lebenstraum in den Sinn und dann habe ich gedacht, dass ich einfach mal meinen Onkel fragen könnte. War doch kein Aufwand!«, lächelte sie mit sich selbst zufrieden.
    »Für die Werbeaufnahmen, die wir in Auftrag der einzelnen Modemarken initiieren, haben wir Mode-Stylisten in unserem Unternehmen beschäftigt, die für das Einkleiden der Models verantwortlich sind.«
    Er hörte ihr gespannt zu.
    »Sie wählen dabei nicht nur die Kleidungsstücke aus

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