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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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einer kurzen Pause sagte sie vorsichtig: “Ich habe meinen nicht mitgebracht, weil ich annahm, daß ich hier einen finden würde.” Nun stotterte er vor lauter Aufregung: “Aber … ein … ein Gefühlskasten - das ist doch der persönlichste Besitz, den man haben kann! Damit kommt man mit anderen in Berührung und ist nicht mehr so allein. Jeder weiß das. Mercer läßt sogar Leute wie mich …” Er unterbrach sich, aber es war zu spät. Er hatte sich verplappert und merkte an ihrer Miene, daß sie verstanden hatte. So fügte er mit leiser, zitternder Stimme hinzu: “Ich hätte den Intelligenztest beinahe geschafft. Ich bin kein extremer Sonderfall, nur ein gemäßigter. Aber das macht Mercer keinen Unterschied.”
    “Was mich betrifft”, sagte sie, “so ist das mein Haupteinwand gegen den Mercerismus.” Ihre Stimme klang nüchtern. Sie stellt nur eine Tatsache fest, merkte er. Die Tatsache ihrer Grundeinstellung gegenüber geistig Minderbemittelten.
    “Ich glaube, ich gehe jetzt wieder hinauf”, murmelte er und wandte sich von ihr ab. Den Margarinewürfel, der in seiner Hand feucht und weich geworden war, hielt er immer noch fest umklammert.
    Sie sah ihm mit ausdruckslosem Gesicht nach. Dann rief sie plötzlich: “Warten
Sie!”
Er blieb stehen und sah sich um. “Warum?”
    “Ich brauche Sie. Sie sollen mir aus den anderen Wohnungen geeignete Möbel beschaffen, wie Sie vorhin gesagt haben.”
    Lässig ging sie auf ihn zu. Ihr nackter Oberkörper war schlank und geschmeidig. “Wann kommen Sie von der Arbeit nach Hause? Dann könnten Sie mir helfen!” “Könnten Sie uns vielleicht etwas zu Essen richten?” fragte Isidore. “Wenn ich alle Zutaten mitbringe?”
    “Nein, dafür hab’ ich zuviel zu tun.” Sie schüttelte die Bitte mühelos ab. Er fühlte es, begriff es aber nicht. Jetzt wo ihre anfängliche Angst verschwunden war, ging etwas ganz anderes von ihr aus. Etwas sehr Fremdes. Bedauerlich, dachte er. Diese Kälte. Es lag nicht an dem, was sie tat oder sagte, sondern an den Dingen, die sie nicht tat und nicht sagte.
    “Ein andermal” murmelte sie und kehrte zu ihrer Wohnungstür zurück. “Haben Sie meinen Namen verstanden?” fragte er eifrig. “John Isidore, und ich arbeite bei …”
    “Sie haben mir vorhin schon gesagt, wo Sie arbeiten.” Sie blieb für einen Augenblick an ihrer Tür stehen, stieß sie auf und sagte:
    “Bei irgendeinem unmöglichen Typ namens Hannibal Sloat, von dem ich sicher bin, daß er nur in Ihrer Phantasie existiert. Mein Name ist …” Sie zögerte, warf ihm einen letzten kühlen Blick zu, öffnete ihre Tür und schloß: “Rachael Rosen.”
    “Vom Rosen-Konzern?” fragte er. “Gehören Sie zum größten Hersteller humanoider Roboter für unser Kolonisationsprogramm? “
    Für eine Sekunde huschte ein undefinierbarer Ausdruck über ihr Gesicht. “Nein”, sagte sie. “Von der Firma hab’ ich noch nie gehört. Ich weiß auch nichts darüber. Auch das existiert vermutlich nur in Ihrem einfältigen Kopf.” “Aber Ihr Name …”
    Sie unterbrach ihn: “Mein Name ist Pris Stratton. Diesen Namen gebrauche ich, seit ich geheiratet habe. Ich werde nie anders als Pris gerufen. Sie dürfen mich auch Pris nennen.” Sie überlegte kurz, dann verbesserte sie sich: “Nein, nennen Sie mich lieber Miß Stratton. Wir kennen einander ja kaum.” Die Tür fiel hinter ihr ins Schloß. Er stand allein auf dem staubbedeckten Korridor.

    7

    Nun, so geht es eben, sagte sich J. R. Isidore, als er mit seinem aufgeweichten Margarinewürfel in der Hand dastand. Vielleicht überlegt sie es sich noch, vielleicht darf ich doch Pris zu ihr sagen. Vielleicht überlegt sie sich die Sache mit dem Essen auch noch einmal.
    Aber vielleicht kann sie gar nicht kochen! fiel ihm plötzlich ein. Na schön, dann tu’ ich es eben, ich richte für uns beide das Essen her. Er stieg die dunkle Treppe zu seiner Wohnung hinauf.
    Sie ist wirklich von gestern, überlegte er, während er seinen weißen Arbeitskittel überzog. Und wenn ich mich noch so beeile, ich komme auf jeden Fall zu spät zur Arbeit. Mr. Sloat wird sich ärgern - na und? Sie hat beispielsweise noch nie etwas von Buster Freundlich gehört! Einfach undenkbar! Buster Freundlich ist der berühmteste und bedeutendste lebende Mensch - Wilbur Mercer natürlich ausgenommen. Aber Mercer ist kein menschliches Wesen, überlegte er. Offenbar ist er eine Naturerscheinung, kommt von den Sternen, wurde unserer Kultur von einer kosmischen

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