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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Spinne in der Hand, die Mercer ihm gegeben hatte. War es wirklich dieselbe Spinne, von der Pris mit Irmgard Batys Nagelschere die Beine abgeschnitten hatte? Wahrscheinlich nicht. Er würde es nie erfahren. Auf jeden Fall aber lebte sie. Sie kroch in seiner Hand umher, ohne ihn zu beißen. In einem kleinen Hof mit staubigem, welken Unkraut setzte er die Spinne ab. Er spürte, wie sie von seiner Hand wegkroch. So, das wäre erledigt. Er richtete sich wieder auf.
    Der Strahl einer Taschenlampe streifte das Gestrüpp. In dem hellen Licht traten die nackten Stengel kahl und drohend hervor. Jetzt sah er auch die Spinne wieder auf einem welken Blatt sitzen. Sie wenigstens würde davonkommen. “Was haben Sie da gemacht?” fragte der Mann mit der Taschenlampe. “Ich habe hier eine Spinne ausgesetzt”, antwortete Isidore und wunderte sich, daß der Mann das nicht gesehen haben sollte.
    “Warum nehmen Sie die Spinne nicht mit hinauf in Ihre Wohnung? Nach der Januar-Ausgabe des Sidney-Katalogs haben Spinnen im Einzelhandel um zehn Prozent angezogen. Sie hätten über hundert Dollar dafür bekommen können.” “Wenn ich sie mit hinaufgenommen hätte, so hätte sie sie wieder zerschnitten, Stück für Stück.”
    “So etwas tun nur Androiden”, sagte der Mann. Er griff in seine Manteltasche, zog etwas heraus, klappte es auf und hielt es Isidore unter die Nase. In dem unsicheren Licht erschien ihm der Prämienjäger als ein mittelgroßer, nicht sonderlich eindrucksvoller Mann. Rundes, glattrasiertes Gesicht wie ein Büroangestellter, pflichtbewußt und freundlich; nach außen hin wirkte er ganz anders, als Isidore ihn sich vorgestellt hatte.
    “Ich bin Kriminalbeamter der Polizei von San Franzisko. Mein Name ist Deckard, Rick Deckard.” Der Mann klappte seinen Ausweis wieder zu und steckte ihn in die Manteltasche. “Sind sie jetzt oben? Alle drei?”
    “Nun, die Sache ist so”, sagte Isidore. “Ich kümmere mich um sie. Zwei davon sind Frauen. Sie sind die letzten ihrer Gruppe, alle anderen sind tot. Ich habe Pris’ Fernseher aus ihrer Wohnung zu mir heraufgebracht, damit sie Buster Freundlich sehen konnte. Buster hat einwandfrei nachgewiesen, daß es Mercer nicht gibt.”
    Isidore erregte der Gedanke, daß er etwas so Wichtiges wußte, wovon der Blade Runner offenbar noch nichts gehört hatte.
    “Gehen wir hinauf”, sagte Deckard. Plötzlich war ein Laserrohr auf Isidore gerichtet. Dann steckte der Mann die Waffe unschlüssig wieder weg. “Sie sind ein Sonderfall, wie?” fragte er.
    “Aber ich habe einen Job. Ich bin Fahrer bei…” Entsetzt merkte er, daß er den Namen vergessen hatte. Dann fiel es ihm wieder ein: “… der Van-Ness-Pet- Tierklinik. Sie gehört Hannibal Sloat.”
    Deckard fragte: “Wollen Sie mich hinaufführen und mir zeigen, welche Wohnung es ist? Hier gibt’s mehr als tausend Wohnungen. Sie könnten mir viel Zeit ersparen.” Seine Stimme klang schleppend vor Müdigkeit. “Wenn Sie die drei umbringen, werden Sie nie wieder das Einssein mit Mercer erleben”, sagte Isidore.
    “Sie wollen mich also nicht hinaufführen? Wollen mir nicht die Etage zeigen?
Sagen Sie mir nur, welcher Stock es ist. Die richtige Wohnung finde ich dann
schon allein.”
“Nein”, antwortete Isidore.
    “Im Namen des Gesetzes”, begann Deckard, dann hielt er inne. Es hatte keinen Zweck. “Gute Nacht”, murmelte er und ging weg, den Pfad entlang, der ins Haus führte.
    “Eine Bewegung, und Sie sind erledigt”, sagte Rick. Das war sicher der männliche Androide, der ihm hier auflauerte. Hart spürte er das Metall des Laserrohrs in seinen Fingern, aber er brachte es nicht fertig, die Waffe zu heben und zu zielen. Sie waren ihm zuvorgekommen, hatten ihn zu früh erwischt. “Ich bin kein Androide”, sagte die Gestalt. “Mein Name ist Mercer.” Er trat in den matten Lichtschein heraus. “Ich wohne nur wegen Mr. Isidore in diesem Gebäude. Das ist der Sonderfall mit der Spinne - Sie haben sich draußen kurz mit ihm unterhalten.”
    “Bleibe ich jetzt vom Mercerismus ausgeschlossen?” fragte Rick. “Wie der Einfaltspinsel behauptet hat? Wegen der Sache, die ich in den nächsten paar Minuten erledigen muß?”
    Mercer antwortete: “Mr. Isidore hat nur seine Meinung ausgesprochen, nicht meine. Was Sie hier vorhaben, muß geschehen, das sagte ich bereits.” Er hob den Arm und deutete auf die Treppe hinter Rick. “Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, daß einer von denen hinter Ihnen ist und zwar etwas

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