Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
tiefer, nicht in der Wohnung. Er ist der gefährlichste von den dreien, Sie müssen ihn deshalb zuerst erledigen.” Die uralte Stimme klang plötzlich kräftiger und warnend. “Rasch, Mr. Deckard, auf der Treppe!”
    Rick fuhr herum, hob das Laserrohr und ging dabei gleichzeitig in die Hocke. Eine Frau huschte die Treppe herauf, auf ihn zu. Er erkannte sie auf den ersten Blick und ließ die Waffe sinken.
    “Rachael”, sagte er überrascht. War sie ihm in ihrem Schwebewagen gefolgt? “Fahr zurück nach Seattle”, sagte er. “Laß mich in Ruhe. Mercer hat mir gesagt, daß ich es tun muß.” Und dann erkannte er, daß es doch nicht ganz Rachael war.
    “Denke daran, was wir einander bedeutet haben”, sagte der Androide, kam auf ihn zu und streckte die Arme nach ihm aus.
    Die Kleidung stimmt nicht ganz, dachte Rick. Aber die Augen! Es sind genau dieselben Augen. Und es gibt noch mehr von dieser Sorte. Ganze Legionen. Er drückte ab, als sie ihm mit einer flehenden Gebärde entgegensank. Der Androide explodierte, Stücke davon flogen herum. Er bedeckte sein Gesicht mit dem Arm, und als er die Augen wieder öffnete, merkte er, daß sie ein Laserrohr in der Hand gehalten hatte. Es rollte gerade auf die Treppe zu, hüpfte von der obersten Stufe auf die nächste und immer weiter hinunter. Der Gefährlichste von den dreien, so hatte Mercer gesagt. Rick sah über die Schulter und suchte nach Mercer. Der alte Mann war verschwunden. Einer davon ist nicht in der Wohnung, hatte Mercer gesagt. Mercer hat mich gerettet, das wurde ihm klar. Er ist erschienen und hat mir seine Hilfe angeboten. Sie - der Androide - hätte mich sonst erwischt, sagte er sich, wenn Mercer mich nicht gewarnt hätte. Jetzt werde ich auch den Rest schaffen! Das hier war die schwerste Hürde. Bei den Batys wird alles nur Routine sein - ein schwieriger Brocken, aber nicht so wie hier.
    Er stand allein in dem leeren Korridor. Mercer hatte ihn verlassen, denn der Grund für seine Anwesenheit hatte sich erledigt: Rachael - oder besser gesagt Pris Stratton - war erledigt, und nun blieb nichts mehr übrig als er selbst. Aber irgendwo in diesem Gebäude lauerten die Batys. Sie wußten Bescheid. Sie mußten gemerkt haben, was er hier getan hatte. Wahrscheinlich fürchteten sie sich jetzt.
    Ihm war klar, daß er den Rest seiner Aufgabe rasch hinter sich bringen mußte. Er rannte den Flur entlang, holte sein Suchgerät heraus und merkte, wie es plötzlich auf Hirnströme ansprach. Er hatte die richtige Wohnung gefunden. Jetzt brauchte er den Apparat nicht mehr. Er warf ihn weg und klopfte an die Tür. “Wer ist da?” rief drinnen eine Männerstimme.
    “Ich bin’s, Mr. Isidore”, antwortete Rick. “Laßt mich ‘rein, denn ich kümmere
mich um euch, und z-z-zwei von euch sind Frauen.”
“Wir machen nicht auf”, sagte eine Frauenstimme.
    “Ich will mir aber Buster Freundlich im Fernsehen anschaun”, sagte Rick. “Jetzt wo er bewiesen hat, daß es Mercer nicht gibt, ist es sehr wichtig, alles zu hören, was er sagt. Ich bin Fahrer bei der Van-Ness-Tierklinik, die Mr. Hannibal S-S-Sloat gehört.” Er zwang sich zum Stottern. “Wollt ihr also die T-t- tür aufmachen? Es ist ja meine Wohnung.” Er wartete, dann flog die Tür auf. Drinnen war es dunkel. Er sah undeutlich zwei Schatten, die sich bewegten. Der kleinere Schatten, die Frau, sagte: “Sie müssen uns aber erst testen.” “Zu spät”, sagte Rick. Die größere Gestalt versuchte, die Tür zuzuschlagen, und irgendein elektronisches Gerät einzuschalten. “Nein”, befahl Rick. “Laßt mich ein.” Er wartete, bis Roy Baty einmal abgedrückt hatte. Mit einer raschen Körperdrehung wich er dem Strahl aus. Dann sagte Rick: “Sie haben sich ins Unrecht gesetzt, indem Sie einmal auf mich schossen. Sie hätten mich dazu zwingen sollen, Sie mit der Voigt-Kampff-Skala zu testen. Jetzt brauche ich das nicht mehr.”
    Roy Baty schickte ihm noch einen zweiten Laserstrahl entgegen, ließ das Rohr fallen und verschwand irgendwo in der Wohnung, vielleicht in einem anderen Zimmer. Aber die Waffe hatte er weggeworfen. “Warum hat Pris es nicht geschafft?” fragte Irmgard.
    Er sah undeutlich die Umrisse des Laserrohrs in ihrer Hand. Roy Baty hatte es also nicht weggeworfen, sondern ihr zugesteckt in der Absicht, Rick tiefer in die Wohnung zu locken, damit Irmgard ihn mit einem Schuß in den Rücken erledigen konnte. “Tut mir leid, Mrs. Baty”, sagte Rick und erschoß sie.
    Hinten in dem anderen

Weitere Kostenlose Bücher