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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sagte er sich. Ich bin dem Berg entronnen. Er riß die Wagentür auf und zwängte sich hinein. Wer hat den Stein auf mich geworfen? fragte er sich. Niemand. Aber warum spüre ich ihn dann? Ich habe das schon einmal mitgemacht, bei der Vereinigung, während ich meinen Gefühlskasten benutzte, wie jeder andere es auch tut. Aber das hier ist neu.
    Zitternd zog er eine Dose Schnupftabak aus dem Handschuhfach, riß die Verpackung auf und nahm eine kräftige Prise. Dann setzte er sich auf die Kante, halb im Wagen, halb draußen, einen Fuß auf dem staubigen, kahlen Boden. Ihm wurde klar, wie furchtbar diese Gegend war.
    Wenn ich nur mit Dave reden könnte, dann wäre wieder alles in Ordnung, dachte er. Ich habe ja immer noch mein elektrisches Schaf, und ich habe meinen Job. Es gibt ja noch mehr Andys, die erledigt werden müssen. Meine Karriere ist noch nicht vorbei. Ich habe noch lange nicht den letzten Andy erledigt, den es gibt. Er sah auf die Uhr. Neun Uhr dreißig.
    Er griff nach dem Hörer des Videophons und wählte die Nummer des Justizgebäudes in der Lombard Street. “Ich möchte Inspektor Bryant sprechen”, sagte er zu der Telefonistin.
    “Inspektor Bryant ist nicht in seinem Büro, Mr. Deckard. Er ist draußen in
seinem Wagen, aber im Augenblick meldet er sich nicht. Er muß den Wagen
vorübergehend verlassen haben.”
“Hat er nicht hinterlassen, wohin er wollte?”
    “Es hat mit den Androiden zu tun, die Sie gestern erledigten.”
    “Dann verbinden Sie mich mit meiner Sekretärin”, sagte er. Einen Augenblick später tauchte das gerötete Gesicht von Arm Marsten auf dem Schirm auf. “Ach, Mr. Deckard! Inspektor Bryant hat versucht, Sie zu erreichen. Ich glaube, er will Ihren Namen dem Chef für eine Belobigung vorschlagen, weil Sie diese sechs …” “Ich weiß selbst, was ich getan habe”, unterbrach er sie.
    “Das hat es noch nie gegeben. Ach, und noch etwas, Mr. Deckard: Ihre Frau hat
angerufen. Sie will wissen, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist. Ist bei Ihnen
alles in Ordnung?”
Er schwieg.
    “Na schön”, sagte Miß Marsten, “vielleicht sollten Sie sie selbst mal anrufen. Sie hat bei mir hinterlassen, daß sie zu Hause wartet, bis sie etwas von Ihnen hört.” “Haben Sie etwas über meine Ziege gehört?” fragte er. “Nein, ich wußte nicht einmal, daß Sie eine Ziege haben.” “Sie haben mir meine Ziege genommen”, sagte Rick.
    “Wer denn, Mr. Deckard? Diebe? Uns wurde gerade etwas von einer größeren Bande
gemeldet, wahrscheinlich Jugendliche.”
“Lebensdiebe”, sagte er.
    “Das verstehe ich nicht, Mr. Deckard.” Miß Marsten sah ihn aufmerksam an. “Mr. Deckard, Sie sehen schrecklich aus. So müde. Mein Gott, und Ihre Backe blutet.”
    Er hob die Hand und spürte das Blut. Wahrscheinlich von dem Stein. Es mußten ihn wohl noch mehr Steine getroffen haben. “Sie sehen aus wie Wilbur Mercer”, sagte Miß Marsten.
    “Bin ich auch”, sagte er. “Ich bin Wilbur Mercer. Ich war ständig eins mit ihm. Ich komme nicht los von ihm. Ich sitze hier und warte darauf, daß ich mich von ihm lösen kann. Irgendwo in der Nähe der Grenze von Oregon.” “Sollen wir jemanden hinschicken? Einen Dienstwagen, der Sie abholt?” “Nein”, sagte er. “Ich bin nicht mehr bei der Polizei.”
    “Anscheinend war es gestern zu viel für Sie, Mr. Deckard”, flötete sie mitfühlend. “Was Sie jetzt brauchen, ist Bettruhe. Mr. Deckard, Sie sind unser bester Blade Runner, der beste, den wir jemals hatten. Ich sage Inspektor Bryant Bescheid, wenn er hereinkommt. Fahren Sie nach Hause und legen Sie sich ins Bett. Rufen Sie gleich Ihre Frau an, Mr. Deckard, sie macht sich schreckliche Sorgen. Ich konnte das deutlich merken. Sie sind alle beide in einer furchtbaren Verfassung.”
    “Das ist wegen meiner Ziege”, sagte er. “Nicht wegen der Androiden, Rachael hat sich geirrt - es hat mir gar nichts ausgemacht, sie zu erledigen. Und auch der Sonderfall hat sich geirrt, wenn er behauptete, ich könnte nie wieder mit Mercer einssein. Der einzige, der recht hatte, ist Mercer.”
    “Kommen Sie lieber wieder nach San Franzisko zurück, Mr. Deckard. Irgendwohin, wo es Menschen gibt. Da in der Gegend von Oregon lebt doch nichts mehr, nicht wahr? Sind Sie nicht ganz allein?”
    “Es ist seltsam”, sagte Rick. “Ich hatte den absolut realen Eindruck, mich in Mercer verwandelt zu haben. Jemand warf Steine nach mir, aber nicht so, wie man es am Gefühlskasten erlebt.” “Hier wird behauptet,

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