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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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ich schnell. »Zusammengehören, meine ich … Na ja, wir sind …« Ich werfe Nate einen Blick zu, der gerade eine E – Mail in sein iPhone tippt. »… aber eigentlich sollten wir nicht …« Ich breche ab. Das kann man unmöglich erklären.
    »Oh, verstehe.« Ihre Augen werden groß und rund, dann senkt sie die Stimme und sagt leise: »Keine Sorge, wir sind hier im Menemsha Inn äußerst diskret. Martha’s Vineyard kann auf eine lange Geschichte als Rückzugsort für Präsidenten und Prominente zurückblicken.«
    Verständnislos glotze ich sie an.
    »Die zufälligerweise verheiratet sind«, fügt sie hinzu und zieht vielsagend eine buschige Augenbraue hoch.
    Auf einmal geht mir auf, worauf sie anspielt. Ach du lieber Himmel, sie glaubt, wir hätten eine Affäre. »Nein, so ist das nicht«, versuche ich rasch zu erklären, aber da hat sie schon ein schelmisch-verschwörerisches Lächeln aufgesetzt und reicht mir den Schlüssel.
    »Sehr diskret«, wiederholt sie im Flüsterton.
    Ich schiele nach dem Schlüssel. Kurz überlege ich, ultimativ ein anderes Zimmer zu verlangen, doch es war ein langer Tag, und ich bin hundemüde. Ich will einfach bloß duschen und dann ins Bett.
    Und wenn du ihn dir nicht zuerst unter den Nagel reißt, tut Nate es ganz bestimmt , zischt eine fiese kleine Stimme in meinem Kopf.
    »Okay, bestens. Danke«, murmele ich hastig und entreiße ihr den Schlüssel, um dann schleunigst den Gang entlang zu verschwinden.
    »Das Muschelzimmer ist gleich zu Ihrer Linken«, ruft sie mir hinterher.
    Dann höre ich Nates Stimme. »Entschuldigen Sie, aber ich dachte, ich hätte das Muschelzimmer …«
     
    Fünf Minuten später klopft es energisch an der Tür. Erst will ich es schon ignorieren und tun, als hörte ich es nicht, in der Hoffnung, er würde sich dann trollen.
    Ja, klar. Wir reden hier von Nate, schon vergessen?
    Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst und reiße die
Tür auf. »Ach, du bist’s«, sage ich mit unschuldigem Gesicht und tue ganz überrascht.
    »Natürlich bin ich es«, kläfft er mich an und rauscht an mir vorbei zur Tür herein. »Das ist schließlich mein Zimmer.«
    »Und meins«, zicke ich zurück.
    »Scheint so.« Er nickt und begutachtet mit abschätzigem Blick das Zimmer, in dem meine Siebensachen bereits überall verstreut herumliegen. Keine Ahnung, wie ich das immer hinkriege. Ich schaffe es, ein makellos aufgeräumtes Zimmer innerhalb von fünf Minuten in einen Katastrophenschauplatz zu verwandeln, sodass es aussieht, als würde ich seit Jahren da wohnen und hätte noch nie im Leben aufgeräumt. Ich könnte auch eine dieser Schöner-Wohnen-Shows im Fernsehen moderieren, bloß mit umgekehrtem Effekt.
    »Ich habe alles versucht«, erklärt Nate, »aber wir haben August, es ist Hochsaison, und es gibt nirgendwo auf der Insel auch bloß noch ein Klappbett.« Entnervt lässt er sein Gepäck auf den Boden fallen.
    »Soll heißen?« Nervös beäuge ich seinen Koffer.
    »Soll heißen, einer von uns beiden schläft auf der Couch.«
    Wie auf Kommando schauen wir beide in Richtung Sofa. Das steht versteckt in einer Ecke, ein winzig kleines Rattanding, darauf adrett aufgeschüttelte Kissen mit einem bestickten Bezug mit Muschelmuster, passend zum maritimen Dekor des Zimmers.
    »Ich bin ein Meter zweiundneunzig«, sagt er und guckt mich erwartungsvoll an.
    »Und?«
    »Und deswegen schläfst du auf der Couch«, erklärt er bestimmt. Dann zieht er sein Jackett aus und hängt es über die Stuhllehne. Anschließend schlüpft er aus den Schuhen, lässt sich auf das Bett plumpsen, schnappt sich die Fernbedienung und schaltet den Fernseher ein.
    Verdattert schaue ich ihm zu. »Ähm, einen Moment, bitte.«
    Er zappt sich durch das Fernsehprogramm und tut, als hörte er mich nicht.
    »Das glaube ich kaum.«
    »Was glaubst du kaum?«, fragt er geistesabwesend und kuschelt sich gemütlich in die Kissen. Dann haut er plötzlich mit der Faust auf die Bettdecke. »Oh super, da ist ja das Spiel«, jubelt er ganz begeistert.
    »Ich. Auf dem Sofa«, sage ich unüberhörbar.
    Keine Reaktion. Nicht mal ein kleines Wimpernzucken. Es ist, als wäre ich gar nicht da. Also marschiere ich entschlossen zum Fernseher und baue mich davor auf.
    »Was zum …?« Wütend funkelt er mich an und winkt mir mit der Fernbedienung, zu verschwinden. »Du bist nicht durchsichtig.«
    »Ich habe Rückenschmerzen«, erkläre ich mit verschränkten Armen.
    »Seit wann denn das?«, fragt er ungläubig.
    »Seit. Ich.

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