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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Rupert mal abgesehen, aber der ist ja auch schwul. Daher seine heimliche Liebe zu Pat Butcher aus EastEnders .
    »Und was ist mit Liebe?«, hake ich nach. »Sollte die nicht auch auf der Checkliste stehen?«
    »Glauben Sie mir, wenn man einen Mann findet, bei dem alle drei Punkte stimmen, dann verliebt man sich automatisch in ihn«, erklärt sie mir bestimmt und greift dann nach einem der Bilder an der Wand. »Und nun helfen Sie mir bitte. Die müssen wir fix einpacken. Er möchte sie heute noch geliefert bekommen.«
    »Heute noch?« Skeptisch mustere ich die Kisten, und meine anfängliche Begeisterung droht auf der Stelle in ihr Gegenteil umzuschlagen. »Kann das nicht bis morgen warten?« Irgendwie geht mir das ein bisschen gegen den Strich. Was glaubt der Kerl eigentlich, wer er ist, einfach mit seiner schwarzen American Express hier reinzuspazieren und so zu tun, als gehörte ihm der ganze Laden?
    Mit einem Blick mustere ich die beinahe leeren Wände unserer Galerie. Na ja, obwohl es eigentlich fast so ist.
    »Und ich möchte, dass Sie die Lieferung begleiten und dafür sorgen, dass alles heil ankommt«, fährt Magda fort, wobei sie meinen letzten Einwurf komplett ignoriert. »Ich würde ja selbst mitfahren, aber ich muss zu meiner Tante Irena. Sie zieht in eine Seniorenresidenz. Ein wirklich angenehmes Haus, keine dieser schrecklichen Verwahranstalten. Ich habe zu ihr gesagt: ›Irena, das kostet ja mehr als meine Wohnung in der Park Avenue.‹« Sie verdreht die Augen. »Aber wie dem auch sei, Sie müssen ohne mich dorthin. Alleine«, fügt sie ominös hinzu.
    Plötzlich geht mir ein Licht auf. Sie will mich verkuppeln.
    »Ach, nein, Magda …«, versuche ich zu protestieren, aber sie lässt mich erst gar nicht zu Wort kommen.
    »Viertens: Ehering. Er trägt keinen.« Ihre Augen funkeln schelmisch, und sie wirkt höchst zufrieden mit sich, als sie mir eine Rolle Luftpolsterfolie reicht.

Sechstes Kapitel
    Am späten Nachmittag sind sämtliche Gemälde sorgfältig verpackt und werden in den wartenden Transporter verladen. Als die letzte Holzkiste im Inneren des Lieferwagens verschwindet, wendet Magda sich an mich.
    »Also, der Portier zeichnet den Empfang ab, aber sie sollen direkt bis in die Penthouse-Wohnung des Kunden gebracht werden. Dort müssen Sie dann auch warten, bis er nach Hause kommt. Aus Versicherungsgründen, Sie verstehen?«
    »Aber wenn doch schon jemand schriftlich den Empfang bestätigt hat, dann brauche ich doch bestimmt nicht …«
    Mit ausgestreckter Hand bringt Magda mich zum Schweigen. »Sie müssen warten«, wiederholt sie in einem Tonfall, der keine Widerrede duldet.
    Gehorsam verstumme ich. Auch weil ich weiß, dass es keinen Zweck hat, ihr mit vernünftigen Argumenten zu kommen. Sie ist wild entschlossen, mich zu verkuppeln, begreife ich und steige widerstrebend neben dem Fahrer in den Truck. Und nach ihrem Sohn Daniel gebe ich mich keinerlei Illusionen mehr hin.
    »Alles paletti?«
    Ein unüberhörbarer Queens-Akzent reißt mich aus der Abwärtsspirale meiner Gedanken in den bodenlosen Trübsinn, der mich zu überfallen droht, wenn ich daran denke, dass ich Single, beinahe dreißig und der Gnade meiner wohlmeinenden Freunde, Verwandten und nun auch noch meiner Chefin ausgeliefert bin, die mich mit allem zusammenzubringen versuchen, was einen Penis und einen Puls hat.
    Ich schaue auf.
    Worauf sich meine Laune schlagartig bessert. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den Fahrer bisher gar nicht bemerkt habe, dabei ist der eigentlich ganz süß. Er hat einen kahl rasierten Schädel, dunkelbraune Augen und strahlend weiße Zähne. Ja, gegen seine dunkle Haut scheinen sie geradezu zu leuchten. Und was für Arme! Mein Blick fällt auf einen Bizeps, der aus dem T-Shirt quillt wie zwei riesige Wassermelonen, als er mit festem Griff das Lenkrad packt. Verflixt, solche Muckis habe ich noch nie in echt gesehen. Die sehen aus, als hätte er sie bei Rambo oder Rocky geklaut oder in irgendeinem anderen Stallone-Film, und dann hat er auch noch so ein Wahnsinns-Drachen-Tattoo.
    Mist, ich starre ihn gerade an.
    »Ähm, ja … alles klar«, flöte ich mit einem breiten Lächeln.
    »Luuutzi.«
    Jäh aus meinen Tagträumen gerissen sehe ich Magda mit missbilligendem Gesicht am Seitenfenster des Lieferwagens stehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, gucke ich auf die Schuhe des Truckfahrers. Er trägt Nikes.
    Na und? Ich suche schließlich keinen Mann zum Heiraten, denke ich trotzig mit Blick

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