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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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entkorkt und in zwei Glaskelche füllt.
    »Auf Venedig«, sagt Nate und reicht mir eins der Gläser.
    »Auf die Galerie.«
    »Auf uns«, fügt er leise hinzu und schaut mir tief in die Augen, während er mit seinem Glas sachte an meins stößt.
    Mir läuft ein Schauer über den Rücken, und ich nippe am Champagner und genieße das prickelnde Gefühl der kalten Perlen, die auf meiner Zunge sprudeln.
    Es kommt mir vor wie in einem Traum – einmal kurz zwicken, und schon würde ich wieder in meinem alten Leben aufwachen. Und nicht mit Nate hier sein, in einem traumhaft edlen Restaurant, und Champagner trinken und ihm schöne Augen machen.
    Plötzlich werden wir vom Klingeln seines iPhones unterbrochen. Er guckt kurz auf die Anzeige, dann runzelt er die Stirn. »Entschuldige, Lucy, aber macht es dir was aus, wenn ich rangehe? Ist beruflich.«
    »Nein, schon okay, geh ruhig ran«, blubbere ich glücklich.
    Er lächelt mir dankbar zu und nimmt dann das Gespräch an. »Hi,John. Also, wie vorhin schon gesagt, der Pilotsendung nach ist die Show perfekt auf den Sender zugeschnitten, und ich kann gerne dafür sorgen, dass Regis als Berater, Produzent und Kredit…«
    Während er in Business-Sprech verfällt, trinke ich noch ein Schlückchen Champagner und schaue mich ein wenig im Restaurant um. Eine wirklich illustre Gästeschar. Hauptsächlich Paare, die meisten etwas älter. Die Frauen sehen alle gleich aus mit ihrer Hamptons-Sonnenbräune und den salongeföhnten Haaren, während die Männer grau melierte Haare zu Maßanzügen tragen. Obwohl auch ein Pärchen darunter ist, das ziemlich cool und lässig wirkt, wie mir dann auffällt, als ich einen unrasierten Mann an einem Tisch in der Ecke mit dunkler Sonnenbrille auf der Nase entdecke.
    Ich schnaube spöttisch. Mal ehrlich, wer trägt denn im Restaurant eine Sonnenbrille? Für wen hält der Kerl sich? Bono?
    Geistesabwesend schaue ich ihn an, als er den Kopf ein bisschen zur Seite dreht und ich ihn besser sehen kann.
    Ach du lieber Himmel, das ist Bono.
    Mir wird ganz anders. Ich fasse es nicht. Ein Megastar isst im selben Restaurant zu Abend wie ich! Seht ihr, genau das ist so toll daran, in schicken Manhattaner Restaurants zu dinieren.
Bei meinem kleinen Italiener am Earl’s Court wäre mir das nicht passiert.
    »Okay, dann setz mich in der Mail auf CC, und dann rufe ich dich morgen an. Danke, John.« Nate legt auf und wendet sich wieder mir zu. »Hey, tut mir leid.«
    »Ach, ist schon in Ordnung.« Ich lächele ihn an, beuge mich zu ihm rüber und flüstere ihm zu: »Weißt du was, Bono sitzt hinter dir.«
    Eigentlich hatte ich erwartet, Nate wäre genauso aufgeregt wie ich und würde sich unauffällig umdrehen, um einen Blick auf ihn zu erhaschen, aber stattdessen zuckt er bloß desinteressiert die Schultern und meint: »Ach, echt?«, um dann nach seinem Champagnerglas zu greifen.
    »Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass er es ist.« Nickend linse ich heimlich aus den Augenwinkeln zum Nachbartisch. »Ich meine, er sieht jedenfalls genauso aus.«
    »Bist du ein großer U2-Fan?«
    »Na ja, eigentlich nicht, aber ich habe sie einmal live gesehen, und sie waren echt der Hammer.«
    »Ja, ich auch. Ein Freund von mir hat Karten für den letzten Auftritt ihrer dreitägigen Konzertreihe in Dublin gewonnen und mich mitgenommen. Ist schon ein paar Jahre her.«
    »Juni 2005. Die Vertigo-Tour«, habe ich seinen Satz vollendet, ehe ich mich bremsen kann.
    »Wow, du bist aber wirklich ein großer Fan«, meint er lachend.
    Erstaunt schaue ich ihn an. »Ich war da.«
    »Wie bitte?« Er guckt mich an, als hätte er sich verhört.
    »Mein damaliger Freund hat mich zu diesem Konzert geschleppt. Na ja, er war eigentlich nicht so richtig mein Freund«, füge ich hastig hinzu. »Wir sind bloß ein paarmal ausgegangen und …«
    »Doch nicht im Ernst!«
    »Nein, ehrlich, wir haben überhaupt nicht zueinandergepasst. Er stand auf Festivals und Halluzinogene. Okay, einmal habe ich auch Haschkekse gegessen, aber nur, weil ich dachte, es seien ganz normale Kekse …«
    »Ich meine das Konzert«, fällt Nate mir ins Wort, und ich werde rot.
    »Ach so, ja, ich weiß.« Ungläubig schüttele ich den Kopf. Erst Silvester in Paris, und jetzt das … Fast, als wäre es uns vorbestimmt gewesen, uns wiederzusehen. Als wären wir all die Jahre um den ganzen Globus gereist, zur selben Zeit am selben Ort gewesen und hätten uns doch immer wieder verpasst.
    Bis jetzt.
    »Man könnte glatt meinen, du

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