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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Zähne. Wie ein ganz normales Pärchen, denke ich zufrieden und betrachte unser Spiegelbild im Spiegel über dem Waschbecken. Wobei mir dann auch Nates Boxershorts auffallen, die mir aus dem Spiegel entgegenleuchten.
    Nein, doch bestimmt nicht …
    Bisher war ich so eifrig dabei, ihm die störenden Klamotten so schnell wie möglich vom Körper zu reißen, dass sie mir gar nicht aufgefallen sind, aber jetzt sehe ich sie.
    Und sie sind mit Ananas bedruckt.
    »Das sind keine Ananas, das sind Guaven«, korrigiert er mich, als ich ihn damit aufziehe.
    »Wo hast du die denn her?«, frage ich glucksend.
    »Keine Ahnung«, entgegnet er achselzuckend und spült sich den Mund aus. »Die hat Beth mir gekauft.«
    Ich spüre einen kleinen Stich. Beth ist Nates Exfrau.
    »Sie hat dir Scherz-Shorts gekauft?«, frage ich neckisch, aber meine Stimme klingt schriller als normal. Ich weiß nicht, was erschreckender ist – die Vorstellung, dass seine Frau die Shorts gekauft hat oder dass er sie trägt.
    »Sie hat alle meine Anziehsachen gekauft. Um so was hat sie sich immer gekümmert.« Er spült noch einmal aus, trocknet sich das Gesicht am Handtuch ab und nimmt dann die Kontaktlinsen heraus.
    »Tja, dann wäre es jetzt ja wohl an der Zeit, mal ein paar neue Sachen zu kaufen«, schlage ich vor und versuche, ganz beiläufig und fröhlich zu klingen, während ich insgeheim schon Pläne schmiede, wie man das Ding, das er da anhat, am besten loswerden könnte. »Was hältst du von ein paar schönen Calvin-Klein-Shorts?«
    »Warum denn? Die hier ist sehr bequem«, grummelt er.
    Worauf ich die Arme um ihn schlinge und sanft das Gesicht an seinen Nacken schmiege. »Du würdest echt sexy aussehen in engen Boxershorts«, murmele ich vieldeutig.
    »Was hast du denn gegen die hier?«
    »Nate, auf denen sind Comic-Ananas.«
    »Guaven«, korrigiert er mich missgelaunt, löst sich aus meiner Umarmung und tappt aus dem Badezimmer.
    Ich lasse es gut sein und beende meine Abendtoilette, aber die Stimmung ist merklich abgekühlt, und als ich neben ihm ins Bett krabbele, nimmt er mich nicht in die Arme und zieht mich zu sich, und ich kuschele mich auch nicht an ihn und lege meinen Kopf auf seine Brust.
    Und es liegt nicht mal ein Hauch von Sex in der Luft.
    Stattdessen liegt jeder auf seiner Seite des Bettes und tut, als wäre alles in bester Ordnung.
    »Ich bin echt müde. Ich glaube, ich schlafe jetzt«, meint er irgendwann.
    »Ich auch«, murmele ich, obwohl ich jetzt hellwach bin.
    »Okay, also dann, gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Und dann dreht er sich um und macht das Licht aus, und das Zimmer versinkt in Dunkelheit. Und einfach so fühlt es sich plötzlich nicht mehr ganz so perfekt an.
     
    Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn das Nächste, was ich mitbekomme, ist, wie ich von einem seltsamen Surren geweckt werde.
    Hmpf, was ist das denn?
    Schlaftrunken streiche ich mir die Haare aus dem Gesicht und hebe den Kopf etwas aus dem Kissen, um besser hören zu können.
    Surr, bumm. Surr, bumm. Surr …
    Wo kommt das bloß her? Dumpf und monoton, klingt es fast, als würde jemand nebenan laut Musik hören. Für einen Moment glaube ich fast, es kommt von den Nachbarn über uns. In meiner Wohnung in London kamen meine Nachbarn freitags immer mitten in der Nacht vom Tanzen zurück und haben dann brüllend laute Rave-Musik gehört. Ich würde wetten, das hier ist ein ganz ähnlicher Fall, bloß …
    Wir sind im Penthouse. Über uns ist niemand.
    Verdattert klappe ich mühsam ein Auge auf, als könnte ich tatsächlich sehen, was dieses dumpfe Klopfgeräusch verursacht. Die Vorhänge sind zugezogen, und es ist stockfinster im Schlafzimmer – hier drinnen gibt es nur Nate und mich.
    Und dann geht mir ein Licht auf. Das muss Nate sein, der schnarcht.
    Normalerweise schnarcht er zwar nicht, aber meiner Erfahrung nach braucht ein Mann sich bloß auf den Rücken zu
drehen und es ist, als hätte jemand den Müllschredder angeworfen. Ich strecke die Hand nach ihm aus und will ihn anstupsen, damit er sich auf die Seite dreht.
    Aber er ist nicht da.
    Beunruhigt setze ich mich auf. Wo ist er hin? Ich lege den Kopf schief und spähe zum Badezimmer gleich nebenan hinüber. Vielleicht ist er aufs Klo gegangen, aber nein, ich höre keinen Mucks, und auf dem Töpfchen sitzt er sicher auch nicht, sonst würde man einen Lichtstreifen unter der Tür sehen. Das ist auch so ein Ding, das ich über Männer gelernt habe. Aus unerfindlichen Gründen müssen

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