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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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sie es sich immer gemütlich machen und eine Zeitschrift lesen, bei der Arbeit, sozusagen.
    Ich meine, warum ? Man stelle sich mal vor, wo man alles bequem lesen könnte, zum Beispiel eingekuschelt auf dem Sofa, bequem im Bett liegend oder genüsslich auf dem Rasen im Park ausgestreckt. Jede Menge netter Fleckchen. Aber nein. Es muss unbedingt das Klo sein.
    Das geht mir immer noch durch den Kopf, als ich aus dem Bett schlüpfe und mir schnell den Bademantel überziehe, der hinter der Tür am Haken hängt. Es ist so ein herrlich flauschiges weißes Teil, wie man es sonst nur in teuren Hotels bekommt, und hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit meinem reichlich zerlumpten Exemplar zu Hause, das sich langsam in seine Bestandteile auflöst und voller loser Fäden ist.
    Merken: dran denken, Bademantel verschwinden zu lassen, sollte Nate demnächst vorbeikommen.
    Ich öffne die Schlafzimmertür, tappe in den Flur und erhasche einen Blick auf die aufgehende Sonne, die gerade über der NewYorker Skyline erscheint und bei mir zwei Gedanken aufkommen lässt: 1) Mensch, ist das schön, und 2) Verdammt, ist das früh.
    Ein Gähnen, das einem Nilpferd alle Ehre gemacht hätte, überkommt mich, und von dem eigenartigen Geräusch abgelenkt
wende ich mich wieder vom Fenster ab. Das Geräusch ist hier noch lauter, und ist das …?
    Mir wird etwas komisch, und ich bleibe stehen und lausche.
    Ein Keuchen?
    Irgendwo im Aktenschrank meines Hirns kramt meine Erinnerung eine Geschichte hervor, die ich mal gehört habe, von einer Freundin, die zufälligerweise reinplatzte, als ihr Freund sich gerade einen Film anschaute. Sagen wir mal so, es war wohl keiner von der Sorte, die man für einen gemütlichen Videoabend ausleiht. Es war mehr so ein Film.
    Lieber Himmel. Alarmiert stelle ich mir vor, wie Nate …
    Schnell reiße ich mich wieder zusammen. Okay, nur keine Panik. Ich bin eine Frau von Welt. Ich bin viel rumgekommen. Also, nicht wie Sie jetzt denken, rumgekommen . Aber ich habe auch schon Pornos geguckt. Ein Mal, aus Versehen, ungefähr zwei Sekunden lang. Das ist Jahre her, ich war mit meinen Eltern im Hotel und habe den falschen Knopf auf der Fernbedienung gedrückt. Ich weiß nicht, wem es peinlicher war, mir oder meiner Mutter.
    Trotzdem, ich habe damit kein Problem. Alles ganz cool. Solange er nicht von mir verlangt, dass ich mich zu ihm setze und dieses Filmchen mit ihm zusammen anschaue, schießt es mir plötzlich durch den Kopf, weil mir wieder dieser Brief an eine Kummerkastentante in einer Zeitschrift einfällt, und mir wird ein bisschen flau. Ich weiß, ich sage ihm einfach, dass ich keine Zeit habe, weil ich Tee kochen oder mein Facebook-Profil aktualisieren muss oder so.
    Auf das Schlimmste gefasst bewaffne ich mich mit einem Lächeln und einem Gesichtsausdruck der Marke »Ich bin offen für alles und hatte mal Sex im Krankenschwesterkostüm, doch dazu später mehr« und marschiere entschlossen in Richtung Wohnzimmer. Das Keuchen wird lauter. Und jetzt mischt sich auch noch Stöhnen darunter.
    Ach du Schande. Ich schlucke schwer. Ganz cool bleiben, Lucy.
    Glauben Sie mir, so uncool habe ich mich noch nie gefühlt. Ich trage einen Bademantel aus Waffelpikee und habe lila Haare und bin gerade dabei, meinen Freund auf frischer Tat zu ertappen, wie er …
    »… und wir sollten die Strategie, mit der Pilotsendung direkt an den Sender heranzutreten, noch mal gründlich überdenken …«
    Telefoniert und dabei keuchend und ächzend auf einem überdimensionalen schwarzen Foltergerät herumturnt.
    Starr vor Schreck glotze ich ihn an. Ich war ja auf einiges gefasst, aber das? Völlig verdattert beobachte ich ihn. Rotgesichtig und schwitzend klammert er sich an die langen Griffe, als ginge es um sein Leben, und strampelt wie wild mit den Beinen. Und er ist nackt, abgesehen von seinen Ananasshorts, seinem Bluetooth-Headset, der Brille und den grellweißen, riesengroßen Turnschuhen.
    Völlig unerwartet trifft mich ein Gedanke wie ein Schlag.
    Ich stehe nicht auf ihn.
    Er trifft mich hart und präzise wie ein Schlag in die Magengrube.
    Kaum zur Kenntnis genommen, schiebe ich diesen Gedanken auch schon wieder beiseite. Ich meine, wer sieht beim Fitnesstraining schon sexy aus? Ich für meinen Teil sehe einfach grässlich aus.
    Sähe. Würde ich denn trainieren.
    »Hey.«
    Verdattert schaue ich auf und merke, dass Nate mich anguckt.
    »Hey, kleinen Moment, Joe, ja?«, schnauft er, als ich ihm halbherzig zuwinke. »Du bist früh

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