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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Erektion nachzulassen begann, doch nein, Dianne ließ sich darauf nieder, und die Erektion hielt, Wunder über Wunder, stand.
    Er stöhnte leise, als sie ihn umschloß. Gemeinsam bewegten sie sich langsam und drangen tiefer ein. Er spürte ihre Zunge in seinem Mund, und seine Hände strichen ihr leicht über den Hintern. Es schien… es war eine Ewigkeit her; er hatte das Gefühl, auf der Stelle zu kommen. Dianne spürte seine übergroße Erregung. Nicht noch son nutzloser Pimmel, bitte nicht, dachte sie.
    Renton hörte auf, an ihr herumzufummeln und versuchte, sich vorzustellen, er würde es mit Margaret Thatcher, Paul Daniels, Wallace Mercer, Jimmy Savile und anderen Luschen treiben, um nicht gleich überzukochen.
    Dianne nutzte die Gelegenheit und ritt sich bis zum Höhepunkt, und Renton lag da wie ein Dildo auf einem großen Skateboard. Erst das Bild von Dianne, die sich in den Zeigefinger biß, um die merkwürdigen Geräusche zu unterdrücken, die sie machte, als sie kam – die andere Hand hatte sie auf seiner Brust –, brachte auch ihn ans Ziel. Selbst die Vorstellung, Wallace Mercer in den Arsch zu ficken, hätte ihn nun nicht mehr bremsen können. Als er kam, glaubte er, nie wieder aufhören zu können. Sein Schwanz spritzte wie eine Wasserpistole in der Hand eines hartnäckigen Schlingels. Die Abstinenz hatte die Spermienzahl in ungeahnte Höhen schießen lassen.
    Sie hatten so kurz hintereinander ihre Höhepunkte erreicht, daß das noch als gleichzeitig gegolten hätte, wenn er groß davon hätte erzählen wollen. Ihm war klar, daß der Grund, warum er es nie tat, darin lag, weil man mit geheimnisvollem Schulterzucken und Lächeln einen besseren Ruf als Hengst erzielte als mit eingehenden drastischen Beschreibungen zur Belustigung der Kumpel. Das hatte er von Sick Boy gelernt. Selbst sein Anti-Sexismus war also von seinem sexistischen Eigeninteresse bestimmt. Männer sind doch jämmerliche Schweine, dachte er.
    Als Dianne von ihm herunterstieg, trieb Renton auf einen seligen Schlaf zu und beschloß, in der Nacht noch einmal aufzuwachen und es noch mal zu machen. Er wäre dann entspannter, aber auch aktiver, und er würde ihr zeigen, was er konnte, jetzt, wo diese Pechsträhne zu Ende war. Er verglich sich mit einem Stürmer, der gerade eine Durststrecke als Torschütze beendet hatte und das nächste Spiel kaum erwarten konnte.
    Es traf ihn daher tief, als Dianne sagte: – Du mußt gehen.
    Bevor er widersprechen konnte, war sie schon aufgestanden. Sie zog ihren Slip an, um seinen dicken Saft aufzufangen, der aus ihr heraustropfte und schon an den Innenseiten ihrer Schenkel herunterlief. Zum ersten Mal machte er sich Gedanken über ungeschützte Penetration und das HIV -Risiko. Er hatte einen Test machen lassen, nachdem er das letzte Mal die Nadel geteilt hatte, er war sauber. Sorgen machte er sich vielmehr wegen ihr; er dachte, jemand, der mit ihm schlief, würde mit jedem schlafen. Ihre Absicht, ihn rauszuscheuchen, hatte bereits sein fragiles sexuelles Ego erschüttert und ihn in deprimierend kurzer Zeit vom coolen Hengst in den zitternden Versager zurückverwandelt. Er fand, bei seinem Glück war es glatt möglich, sich von einem einzigen Fick AIDS zu holen, nachdem er über Jahre hinweg die Nadeln mit anderen geteilt hatte, wenn auch nicht die großen Gemeinschaftsspritzen in den Schießbuden.
    – Kann ich nich bleiben? Er hörte seine Stimme, die schwächlich und jammervoll klang und die Sick Boy gnadenlos nachgemacht hätte, wenn er dagewesen wäre. Dianne sah ihn an und schüttelte den Kopf. – Nein. Du kannst auf der Couch schlafen. Wenn du leise bist. Falls du jemanden siehst, hier ist nichts gelaufen. Zieh dir was an.
    Peinlich berührt wegen seiner unpassend roten Schamhaare, tat er ihr gern den Gefallen.
    Dianne führte ihn zur Couch im Vorderzimmer. Dort ließ sie ihn in Unterhosen frierend stehen, bis sie mit einem Schlafsack und seinen Sachen zurückkehrte.
    – Tut mir leid, flüsterte sie und küßte ihn. Sie knutschten eine Weile, und er bekam wieder einen Steifen. Als er versuchte, die Hand in ihren Morgenmantel zu schieben, hielt sie ihn ab.
    – Ich muß gehen, sagte sie bestimmt.
    Sie verschwand und ließ Renton leer und verwirrt zurück. Er legte sich auf die Couch, kroch in den Schlafsack und zog den Reißverschluß zu. Dann lag er im Dunkeln wach und versuchte, sich die Gegenstände in dem Zimmer vorzustellen.
    Renton stellte sich Diannes Mitbewohner als mürrische Arschlöcher

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