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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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oder irgendwohin versendet wurde.«
    »Eine SIM-Karte,
wie sie für Handys benutzt wird?«, hakte ich nach.
    Er nickte.
»Hat sie das Material vervielfältigt, kann ich für ihre Unversehrtheit nicht garantieren.«
    »Unversehrtheit«,
wiederholte Gregor spöttisch. »An Ihrer Stelle würde ich mir Gedanken um Ihre Unversehrtheit machen, wenn Sie Martha auch nur ein Haar krümmen!«
    Allmählich
verlor der Vollhorst die Geduld. »Nur damit wir uns richtig verstehen: Sie sind
nur noch auf freiem Fuß, weil wir Sie für geeignet halten, dieser Angelegenheit
ein Ende zu bereiten.« Sein Blick huschte kurz zu Brülling hinüber. »Wir können
diesen Schwebezustand sehr schnell in trockene Tücher bringen, wenn Sie nicht kooperieren.
Außerdem wissen wir um die familiäre Verbindung Ihrer Nichte zur Polizei. Wir haben
daher kein Interesse, noch mehr Mitglieder dieser Polizeifamilie aus dem Verkehr
zu ziehen. Wir benötigen diese Aufmerksamkeit nicht. Doch glauben Sie nicht, dass
wir dazu nicht in der Lage wären.« Er zeigte auf Brülling. »Ihr Schwager ist ein
kluger Mann. Sie sollten sich ihm besser anschließen.« Dann stand er auf. Die Tischbeine
stöhnten über den Boden. »Liefern Sie Ergebnisse, solange Sie nicht im Gefängnis
sitzen.«
    Der Kaffee
drehte sich in meinem Magen um.
    »Wo werden
wir Sie finden?«, fragte Brülling
    »Machen
Sie sich darüber keine Gedanken. Wir finden Sie.« Dann ging er hinaus.
     
    Es dauerte einige Minuten, bis jemand
von uns etwas sagte. Gregor hatte weiterhin Schaum vor dem Mund, Brülling war mittlerweile
kleinlaut geworden – wohl aus Angst, Gregor könnte ihn beim ersten Satz an die Gurgel
springen. Ich hielt die Angst für nicht ganz unbegründet. Doch wir konnten nicht
ewig dasitzen und uns mit Blicken bedrohen.
    »Woher kennen
Sie diesen Kerl?«, fragte ich.
    »Er tauchte
nach meinen Besuch bei Ihnen in meiner Wohnung auf.«
    »Und warum
lebst du dann noch?«, fragte Gregor.
    »Aus demselben
Grund, warum du noch auf freiem Fuß bist!«, fuhr Guido ihn an. Dann sah er mich
an. »Arthur kam zu mir und hat mich um Rat gebeten. Er hatte vor, einen privaten
Ermittler für eine Angelegenheit zu engagieren, in die er mich nicht einweihen wollte.«
    »Martha«,
sagte ich nur.
    »Aber ich
konnte ihm nur Namen bei der Polizei nennen. Daher riet ich ihm, sich an zu Gregor
wenden, weil er die besseren Kontakte auf der Straße hat. Der kam dann mit Ihrem
Namen um die Ecke. Den Rest kennen Sie.« Er fuhr sich durch die Haare. »Ich hörte
von der Sache mit dem Herzinfarkt. Ich wusste sofort, dass da etwas nicht stimmte.
Ich wollte bei Ihnen mehr erfahren. Doch dieser Typ war mir da schon auf den Fersen,
tauchte bei mir auf und drohte, uns alle umzubringen.«
    »Und du
hast dich von ihm kleinkriegen lassen«, klagte Gregor an.
    »Aus der
Schusslinie gezogen habe ich euch!«, fluchte Brülling und die Köpfe der wenigen
übrigen Gäste wandten sich uns zu. »Ich habe diesem Kerl schon angesehen, dass er
auf dem Trockenen saß. Dass er nicht vorankam. Daher habe ich ihm gesagt, dass du
am Fähigsten wärst, die Sache aufzuklären. Also behielt er euch im Auge, während
ich dafür sorgen sollte, dass die Polizei sich nicht einmischte.«
    » Du hast uns aus der Schusslinie gezogen?« Gregor lachte auf.
    »Sie wussten
die ganze Zeit, dass sich alles nur um Martha drehte.«
    »Überhaupt
nichts wusste ich«, sagte er. »Bis zum Schluss glaubte ich, es ging um etwas, das
Arthur versteckt hat.«
    »Wo kommt
dieser Kerl überhaupt her?«, fragte ich weiter.
    »Nicht von
der BJP, soviel ist sicher. Ich denke eher, es ist jemand aus unseren Reihen.«
    »Was meinen
Sie damit?«
    »Jetzt überlegt
doch mal! Ein Indien-Experte schwenkt um und freundet sich mit dem Erzfeind an.
Nach was klingt das für euch?«
    »Nach einem
Überläufer«, sagte Gregor.
    »Ganz genau!
Nehmen wir mal an, Schwarzinger wollte sein Indien-Know-how an die Pakistani verkaufen.
Als enger Freund der Regierungspartei kann er an weiß Gott welche Informationen
gelangt sein.«
    »Ein indischer
Landsmann würde ihn aufhalten.«
    »Nur den
Kerl?«, hakte Brülling nach. »Seien wir mal pragmatisch: Seit ihrer Trennung in
den 40ern liegen Indien und Pakistan miteinander im Clinch. Und am meisten nerven
diese sich latent bedroht fühlenden Islamisten, die sich in der FATA formieren und
von dort aus Afghanistan, Kaschmir und Indien terrorisieren. Was immer Schwarzinger
ausgeheckt hat – kein mit Krisen

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