Transfer (German Edition)
wurde
plötzlich im Hintergrund laut, und Männer riefen durcheinander. Eine Kamera
fiel komplett aus, andere lieferten bloß noch verwackelte Bilder.
Unweit voraus hatten sich
mehrere Gefechtsservomaten und Männer in schweren Kampfanzügen zum Angriff auf
Barburs kleines Team gesammelt.
"Der Widerstand wird
heftiger", meldete Barbur hastig über Funk. "Wir haben zwei Männer
verloren."
Cain hörte über die
Komverbindung noch Barburs Anweisungen an seine Männer, dann folgten ganze
Serien schwerer Explosionen und heftiges Strahlerfeuer. Vereinzelte
Schmerzensschreie und wilde Flüche mischten sich immer wieder in den Gefechtslärm.
Bange Minuten
verstrichen, in denen Cain seine Aufmerksamkeit abwechselnd auf die Daten der
Ortung und die Funkverbindung mit Barburs Team richtete.
Deveraux hatte inzwischen
die Rapharo erreicht und versuchte, sie mit Traktorfeldern. An Bord des
beschädigten Schiffes ließ sich keinerlei energetische Aktivität mehr
feststellen.
Dann meldete sich Barbur
endlich wieder zu Wort.
"Alles unter
Kontrolle. Das Shuttle ist uns durch den Antigravschacht gefolgt und hat den
feindlichen Widerstand gebrochen. Wir rücken jetzt weiter vor und suchen
Deckart."
Pause.
Cain blickte immer wieder
nervös auf den Holoschirm. Das neu eingetroffene interstellare Schiff hatte
seine Geschwindigkeit jetzt deutlich reduziert, und machte nach wie vor keine
Anstalten, sie anzugreifen. Dann war seine Aufmerksamkeit wieder an anderer
Stelle gefragt.
"Wir haben das Ende
des Gangs erreicht. Hier ist ein deaktivierter Antigravschacht, der weiter in
die Tiefe führt."
Auf dem Holo der
Komverbindung erschien ein dunkler Schacht. Barbur und sein Team aktivierten
gerade ihre Antigravgeschirre und schwebten langsam in die bodenlose
Dunkelheit hinab, die nur widerwillig vor den dünnen Lichtkegeln aus ihren
Helmscheinwerfern weichen wollte.
Nach kaum zwei Minuten
hatten die Männer den Boden des Schachts erreicht und drangen durch einen
langen, unbeleuchteten Gang weiter vor.
Es schien endlos zu
dauern, bis das Team schließlich vor einem geschlossenen Panzerschott ankam.
"Nichts zu machen,
das Schott ist verriegelt. Wir werden uns den Weg freischießen müssen",
sagte Barbur.
Leises Stimmengemurmel
drang aus den Akustikfedern, dann durchschnitten grelle Strahlenbahnen die
Dunkelheit und ließen das Schott erglühen. Unerbittlich fraßen sich die
Strahlen aus den Impuls- und Thermowaffen weiter voran und ließen die
Stahlkeramikverbindung scließlich schmelzen.
Cain beobachtete mit vor
Anspannung geballten Fäusten, wie sich Barburs Team mit flammenden
Schutzschirmen durch die noch rotglühende Öffnung in dem Schott zwängte und in
den dahinterliegenden, dunklen Gang vordrang.
"Hier liegen zwei
Männer", meldete Barbur plötzlich aufgeregt.
So sehr Cain die Augen
auch zusammenkniff und sich auf das verwackelte Bild auf dem Holo
konzentrierte, er konnte beim besten Willen nichts erkennen.
"Es sind Deckart und
Corrogin. Sie leben. Corrogin hat leichte Verbrennungen und einige Hämatome am
Kopf, vielleicht auch innere Blutungen. Wie es aussieht, hat er sich mit
Deckart den Weg freigekämpft und dabei einiges abbekommen, aber er lebt.
Deckart ist bewußtlos, scheint aber äußerlich unverletzt zu sein."
"Sonst ist niemand
zu sehen?" hakte Cain nach.
"Nein, bis auf einen
Trümmerberg weiter hinten liegt der Gang völlig verlassen vor uns. Anscheinend
ist die Decke eingebrochen. Sollen wir weiter vordringen? Wir müßten uns dazu
aber den Weg mit den Strahlern freimachen."
"Negativ. Bringen
Sie Deckart und Corrogin da raus und dann nichts wie weg."
*
Als Skov alias Vartan die
Zentrale betrat und die tödliche Anspannung bemerkte, die zwischen dem Captain
und dem Rest der Besatzung herrschte, feuerte er mit dem Plasmagewehr solange
auf die Decke, bis alle auf ihn aufmerksam geworden waren.
Und das ging naturgemäß
relativ schnell. Schon der erste Schuß schmolz einen meterbreiten Krater in die
massive Stahlkeramikdecke und ließ dickflüssige Tropfen geschmolzenen Metalls
neben der zentralen Kommandokonsole herabregnen. Um nicht aus Versehen noch
die Schiffshülle zu durchlöchern, setzte er den nächsten ultraheißen
Plasmastrahl etwa einen Meter weiter nach rechts. Nachdem er seine Anwesenheit
auf solch gänzlich unmißverständliche Art und Weise kundgetan hatte, richtete
er die Waffe schließlich langsam auf Raskar.
"Sie?"
Der Captain blickte ihn
völlig emotionslos
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