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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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blitzschnell nach vorne und
rollte sich ab.
    Keinen Lidschlag zu früh!
Einer der Servomaten glitt in derselben Sekunde über die Stelle, an der er eben
noch in Gedanken versunken gestanden und letzte Aufnahmen gemacht hatte.
    Corrogin blieb einen Moment wie
gelähmt am Boden neben dem unheimlichen Tank liegen. Seine Hand lag auf auf der
Waffe. Wenn sie ihn entdeckt hätten, egal wie primitiv diese Servomaten auch
sein mochten, würden sie die übergeordnete Softwareschicht alarmieren und dann
würde es hier bald nur so von bewaffneten Servomaten und  Besatzungsmitgliedern
wimmeln. Er blickte sich wild um.
    Der Wartungsservomat, der
beinahe mit ihm kollidiert wäre, glitt stur weiter durch den Raum und auch die
anderen machten keine Anstalten, von ihren obskuren Tätigkeiten abzulassen und
stattdessen Jagd auf ihn zu machen.
    Ohne die Servomaten auch nur eine
Sekunde aus den Augen zu lassen, schob Corrogin sich um die Röhre herum und
durch das sich öffnende Schott. Sein Rückzug glich fast einer Flucht. Er hatte
für seinen Geschmack genug gesehen. Was immer diese Typen auch vorhatten, er
war sich ziemlich sicher, dass es ihm nicht gefiel.

Kapitel 9
    Alptraumschiff
     
    Dark Horizon , Epsilon-Eridani-System, 2641
     
    Die Hauptwerft von
Armacor wuchs rasend schnell auf den normaloptischen Bildschirmen im Cockpit
des Shuttles an. Dutzende von interstellaren Schiffen lagen in den
Andockbuchten, mehr als Skov in seinem Leben auf einmal gesehen hatte,
jedenfalls soweit er sich auf seine trügerischen Erinnerungen verlassen konnte.
    Auf der Oberfläche der
abgeflachten diskusförmigen Werftplattform parkten vermutlich hunderte von
kleineren Schiffen für den interplanetaren Verkehr, die ständigen Starts und
Landungen machten es fast unmöglich, ihre Zahl genauer zu bestimmen.
    Angesichts des dichten
und scheinbar völlig chaotischen Verkehrs fragte er sich, nach welchen Regeln
die Schiffe wohl vom Leitsystem der Werft gelenkt wurden, um Kollisionen zu
vermeiden. In diesem Augenblick änderte Raskar auch schon den Kurs und flog auf
ein mattschwarzes, riesiges interstellares Schiff am Rande der Plattform zu,
anscheinend die Dark Horizon , auf der Skov angeheuert hatte.
    Wie alle interstellaren
Raumer hatte es eine fast schon extreme Stromlinienform. Der konische Rumpf
verjüngte sich zu einem beinahe nadelspitzen, langgezogenen Bug, der im Moment
von unzähligen Wartungsservomaten umschwärmt wurde, die mehrstöckige Werktürme
und Maschinenbäume an die Außenhülle der Dark Horizon angeflanscht hatten.
    Als das Shuttle langsam
über die zerklüftete und zerschrammte Oberfläche des Schiffes hinwegflog, bekam
Skov einen ersten Eindruck von seiner gewaltigen Größe. Er dachte beim Anblick
des mehr als zwei Kilometer langen Schiffes unwillkürlich an die ersten
interstellaren Generationenschiffe, die vor Jahrhunderten von der Erde in den
Weltraum aufgebrochen waren, um zehntausende von Siedlern in primitiven
Kälteschlafkammern zu fernen Welten zu transportieren. Und je mehr er von dem
Schiff sah, desto sicherer war er sich, dass er wirklich einen uralten
Schiffstyp vor sich hatte, wie er auch schon zu Zeiten der ersten
interstellaren Besiedlungswelle zum Einsatz gekommen war.
    "Ganz schön
beeindruckend, was?" Tara Zordin waren seine erstaunten Blicke offenbar
nicht entgangen.
    "Ein Schiff der
Merkur-Klasse, richtig? Einer der ersten Schiffstypen überhaupt, die mit
achtundneunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit fliegen konnten. Es sind nicht
mehr viele Schiffe dieser Generation unterwegs. Ich bin wirklich beeindruckt."
    "Wenn Sie erst alle
Modifikationen kennen, die wir vorgenommen haben, werden Sie richtig
staunen."
    "Wie meinen Sie das?"
    "Sie werden schon
sehen", erwiderte Zordin einsilbig und  warf Raskar einen merkwürdigen
Blick zu.
    Skov hatte keine Gelegenheit
mehr, weitere Fragen zu stellen, denn in diesem Augenblick hielt Raskar auf
eine sich plöttzlich öffnende, hell erleuchtete Hangarschleuse zu.
    Der Captain lenkte das
Shuttle mit wenigen, wohldosierten Schüben der Steuer- und Korrekturdüsen
darauf zu und setzte es sanft auf eine der Gleitrampen. Kaum hatten sie
aufgesetzt, schloß sich auch schon das riesige Tor der Außenschleuse hinter
ihnen und das Shuttle glitt auf der Rampe durch die Innenschleuse. Skov sah
einen Hangar groß wie eine Kathedrale vor sich, in dem außer zwei anderen
Shuttles baugleichen Typs noch etliche größere Atmosphärengleiter und ein
interplanetarer Transporter geparkt

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