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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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noch auf der Lauer gelegen hatte.
    Sie hatten ihn entdeckt.
Kampfdrohnen kreisten über dem Dach. Clever . Er nickte beinahe
anerkennend, während er blitzschnell erneut seine Position änderte und seinen
Strahler hochriß. Ein hochgebündelter Strahl verließ mit einem häßlichen
Fauchen den Lauf seiner Waffe, erfaßte die erste Drohne und ließ sie in einer
grellen Explosion vergehen.
    Weiter. Skov sprang
fluchend aus seiner Deckung und rannte ununterbrochen schießend in Richtung der
Nottreppe. Die nächste Drohne wurde von dem grellen Energiestrahl seiner Waffe
erfaßt und explodierte nur wenige Meter vom Eingang des Nottreppensystems
entfernt in der Luft. Ohne zu zögern warf er sich aus vollem Lauf mit der
linken Schulter gegen die halbverrostete Stahltür. Die Tür flog krachend aus
den Angeln und er schlug schwer auf dem mit Tümmern übersäten Boden vor dem
Treppenabgang auf.
    Mit schmerzverzerrtem
Gesicht stemmte er sich hoch und sprang bereits mehrere Stufen auf einmal
nehmend die Treppe hinab, als die ersten Salven auch schon den Eingang in das
Treppensystem hinter ihm zerfetzten. Schutt flog durch den Treppenschacht,
kleinere Trümmerstücke schlugen in seinen Rücken und Wolken aus grauem Staub
umhüllten ihn, während er seinen Abstieg unbeirrt fortsetzte. Auf dem ersten
Treppenabsatz angekommen verließ er den Treppenschacht und lief zielstrebig zu
einem der Liftschächte. Der altmodische Lift war schon lange nicht mehr in
Betrieb und die Tür zum Liftschacht von einer heftigen Explosion zerrissen
worden, aber die Stahlkabel, an denen die Kabine gehangen hatte, waren noch an
Ort und Stelle. Mit einem weiten Satz sprang Skov in den dunklen Schacht,
ergriff mit seiner rechten Hand geschickt das Führungskabel und ließ sich
rasend schnell hinabgleiten. Wieder keine Sekunde zu spät. Schwere
Rakentenwerfer hämmerten bereits ihre ersten Salven in die oberen Etagen, die
Außenmauern zerbarsten krachend über ihm und mörderische Druckwellen rasten
durch das Gebäude. Staub und Schutt wurden von den Explosionswellen durch den
Schacht geschleudert, und sekundenlang konnte er die Hand kaum vor Augen sehen.
Aber der Liftschacht hielt den Druckwellen stand und kaum eine Minute später
war er unten. Ohne lange zu überlegen stürmte er mit seiner Waffe im Anschlag
auf die Straße. Die ersten leibhaftigen Gegner tauchten urplötzlich vor ihm auf
und starben genauso schnell im Dauerfeuer seines Strahlers. Er reagierte jetzt
wie eine Maschine und feuerte ohne zu überlegen auf alles, was sich bewegte.
    Das Panzerfahrzeug
tauchte plötzlich zu seiner Linken aus den allgegenwärtigen Staub- und
Rauchwolken auf und drehte leise summend den Waffenturm in seine Richtung. Skov
sprang ohne zu zögern in einen der Granattrichter.
    Wo zum Teufel war der
Rest seiner Einheit? Er konnte jetzt dringend Unterstützung brauchen.
    Fast im selben Moment
blitzten armdicke, gleißende Energiestrahlen auf und fauchten über die
pockennarbige Straße hinweg. Hocherhitzte Luftmassen, die sich heulend
ausdehnten, brandeten wie ein glühendheißer Wind über ihn hinweg.
    Scheiße. Er saß in der Falle. Es würde nur
noch Minuten dauern, bis sie ihn hatten.
    Skov zog eine der
Thermogranaten aus seinem Munitionsgürtel, lud den Raketenwerfer, der unter dem
Lauf seines Strahlers montiert war und robbte langsam zum Trichterrand empor.
Der Panzer hatte das Feuer eingestellt und raste mit rasselnden Gleisketten auf
seine Deckung zu. Er war keine vierhundert Meter mehr von seiner Position
entfernt. Mit zitternden Händen legte er den Lauf seiner Waffe auf den Trichterrand
und visierte sein Ziel an. Mit einem lauten Plopp verließ die Granate
den Lauf und suchte sich automatisch ihr Ziel.
    Treffer! Der Panzer
verschwand sekundenlang hinter einem gewaltigen thermonuklearen
Energieausbruch. Die Hitzewelle brandete glühendheiß über die Straße und sein
Versteck hinweg. Der Schutzschirm seines Kampfanzuges baute sich in
buchstäblich letzter Sekunde automatisch auf, sonst wäre er verschmort wie die
Hausruinen zu seiner Rechten. 
    Als die Explosionswelle
sich endlich legte, sah er, wie der Panzer innerhalb von Minuten zu einem
formlosen schwarzen Klumpen zerschmolz.
    Skov brüllte vor
Begeisterung laut auf. Jede Hemmung war jetzt von ihm abgefallen. Er hatte sich
selten in seinem Leben so lebendig gefühlt. Jeder einzelne Augenblick
schien von einer nie gekannten Intensität und Klarheit. Aber er wußte, er mußte
vorsichtig sein, er durfte

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