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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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begann Wip zu jaulen. Dabei kratzte er wütend an der Tür.
    Vergeblich. Im Holz der Tür blieben tiefe Kratzer zurück. Wip bellte und jaulte immer lauter. Er sprang auf die Klinke, in der Hoffnung, die Tür öffnen zu können. Alles ohne Erfolg. Herr Pippig hatte die Tür abgeschlossen.
    Der Dackel merkte, daß es keinen Sinn hatte, länger an der Tür zu kratzen. Er lief zum Fenster. Es war zu. Er raste wie verrückt im Zimmer herum. Dann sah er das Telefon, und da kam ihm eine Idee.
    Wip hatte noch nie telefoniert. Aber er hatte oft zugeschaut, wenn Transi mit seinem Vater telefonierte. Die Nummer kannte er auswendig. Mit seiner rechten Pfote schubste er den Hörer von der Gabel. Dann versuchte er, mit der linken Pfote die Nummer zu wählen. Er verwählte sich. Aus dem Hörer kam eine ihm fremde weibliche Stimme:
    »Hallo! Hallo! Wer ist da? Warum antworten Sie nicht ?«
    Und um sich bei der unbekannten Frau zu entschuldigen, kläffte Wip zweimal kräftig.
    »Sie Flegel !« sagte daraufhin die Stimme.
    Wip versuchte es weiter. Immer wieder, unermüdlich, bis er tatsächlich den Professor am Apparat hatte.

    »Schraubenzieher«, hörte er am anderen Ende der Leitung.
    »Wau-wau!«
    »Ja bitte. Hier ist Professor Schraubenzieher .«
    »Wau-wau-wau!«
    »Bitte, sprechen Sie deutlicher !«
    »Wau-wau!«
    »Wer ist da ?«
    »Wau!«
    »Bist du es, Wip ?«
    »Wau-wau-wau!«
    »Weißt du, jetzt habe ich keine Zeit, mich mit dir zu unterhalten. Ruf später noch einmal an .« Und er legte auf.
    Erst jetzt fiel Professor Schraubenzieher auf, daß er mit einem Hund telefoniert hatte. Seit wann konnte Wip telefonieren?
    Aber er war zu beschäftigt, weiter darüber nachzudenken. Erst als bemerkt wurde, daß Transi und Wip verschwunden waren, erinnerte er sich wieder an dieses ungewöhnliche Telefongespräch.
    »Wip hat mich angerufen«, erzählte er sofort Inspektor Schutz.
    »Wip? Der Dackel? Wann?«
    »Am gleichen Tag, an dem Transi verschwand. Sie waren an dem Nachmittag zusammen .«
    »Und warum, zum Teufel, erzählen Sie mir das erst jetzt ?« ärgerte sich Inspektor Schutz.
    »Ich dachte, Sie würden es mir nicht glauben. Er hat einige Male am Telefon gebellt. Es klang sehr verzweifelt .«
    »Das ist eine sehr wichtige Spur«, sagte der Inspektor. »Es zeigt uns, daß am Tatort ein Telefon war. Die Entführung muß in einem Zimmer oder in einer Telefonkabine stattgefunden haben. Das erleichtert unsere Ermittlungen erheblich. Mein kriminalistisches Gefühl sagt mir, daß wir bald von dem Hund hören werden. Und wenn er wieder anruft, legen sie nicht wieder den Hörer auf, sondern versuchen Sie mich von einem anderen Apparat aus zu erreichen, und halten Sie den Dackel so lange am Telefon fest, bis ich komme .«
    Inspektor Schutz wußte nicht, wie recht er hatte. In diesem Moment lief, einige hundert Kilometer entfernt, ein verzweifelter, abgemagerter Dackel mit hängender Zunge und schmutzigem Fell auf den Eisenbahnschienen in Richtung Süden.

    Es war Wip.
    Nach Transis Entführung hatte Herr Pippig den gutgläubigen Dackel mit einem Knochen in einen Korb gelockt, den Korb mit einem Vorhängeschloß verschlossen und ihn dann zum Hauptbahnhof gebracht. Von dort wurde Wip als Expreßgut nach Bremen verfrachtet.
    Der arme Dackel konnte nicht protestieren. Am Bahnhof wurde ihm von Herrn Pippig ein Maulkorb angelegt. So eine Gemeinheit hatte er von dem kleinen rundlichen Herrn nicht erwartet.
    Warte, dachte Wip nur, warte, einmal werde ich dich so ins Bein beißen, daß du Sterne am hellichten Tage sehen wirst. Im Moment blieb Wip nichts anderes übrig, als ruhig in seinem Korb zu sitzen und abzuwarten, was weiter passieren würde.
    Die Situation änderte sich erst, als die Beamten in Bremen merkten, daß es keinen Abholer für das Expreßgut 19788-67 vom 2. Juli gab. Sie öffneten den Korb, um dem armen Hund etwas zu essen zu geben, und nahmen ihm den Maulkorb ab. Jetzt war Wip nicht länger zu halten. Er nutzte die Gelegenheit und lief den erschrockenen Beamten davon. Zwei Eisenbahnschaffner und ein Zugführer liefen dem Dackel nach, aber er war schneller.

    Der Dackel hätte München sicher in zehn Tagen erreicht. Aber in der Aufregung verwechselte er die Richtung. Er lief die Schienen entlang, lief und lief, bis er nach zwei Tagen am Hamburger Hauptbahnhof ankam. Als Wip seinen Irrtum bemerkte, drehte er sofort um und lief zurück.
    Die Überraschung des Professors war groß, als Wip plötzlich vor ihm stand. In diesem

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