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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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    »Wir sind hier im Parterre !«
    »Wirklich ?« fragte Herr Pippig. »Ich bin schon ganz durcheinander. Früher wohnte ich im zehnten Stock .«
    Der Professor war die ganze Zeit auf und ab gegangen. Alle waren sich klar, daß er Wichtiges überlegte.
    Der Professor sah alle streng an und sagte:
    »Wir werden jetzt alle schwören, daß wir nie über das sprechen, was wir heute hier gehört haben. Frau Pippig war dreißig Jahre lang meine Chefsekretärin, und ich möchte nicht, daß ihr Leben durch diese Geschichte zerstört wird. Herr Pippig, ich verzeihe Ihnen !«
    Überwältigt von so viel Großzügigkeit wußte der arme Herr Pippig nicht, ob er weinen sollte oder lachen . Er wollte dem Professor die Hände küssen, aber der Professor erlaubte es nicht.
    »Was kann ich für Sie tun? Was kann ich für Sie tun ?« fragte Herr Pippig.
    »Sorgen Sie gut für Ihre Frau«, antwortete ihm Professor Schraubenzieher, »und quittieren Sie Ihren Dienst bei der Spionage .«
    Sie gingen alle nach Hause zurück. Der Professor, der seine Jacke angezogen hatte, neben seiner Frau. Die drei Assistenten, die noch auf die Besprechung warteten, hinter ihm her. Und die drei Schwestern, die Wip in ihre Mitte genommen hatten, zum Schluß.
    Den drei Krankenschwestern kam das alles vor wie im Kino. Und weil sie so gerührt waren, mußten sie alle weinen, und ihre Tränen tropften auf den unglücklichen Wip. Der schüttelte von Zeit zu Zeit sein Fell und dachte: Ein schrecklicher Tag. Jetzt regnet es auch noch. Hoffentlich bekomme ich keine Erkältung.

Die Geheimsitzung

    Die Aufregungen waren aber noch nicht zu Ende. Als die Prozession zum Haus des Professors zurückkam, warteten dort drei große schwarze Autos und neun sehr ernst dreinblickende Herren, die alle in Schwarz gekleidet waren. Man konnte denken, sie seien auf dem Wege zu einem Begräbnis. Als die Herren den Professor sahen, steckten sie die Hände in ihre Brusttaschen, holten ein Foto hervor, schauten das Foto an, dann den Professor und fragten:
    »Sind Sie Professor Schraubenzieher ?«
    »Ja, was gibt es ?«
    »Wir warten auf Sie, Herr Professor .«
    »Ist jemand gestorben ?« fragte der Professor beunruhigt.
    »Das wissen wir nicht«, sagte der größte der Herren und verglich noch einmal das Foto mit dem Professor. »Sie werden erwartet, Herr Professor. Bitte steigen Sie ein. Ich soll Sie begleiten und für Ihre Sicherheit sorgen. Ich bin Oberst Schrank .«

    Oberst Schrank zeigte seinen Ausweis. Die anderen Herren folgten seinem Beispiel.
    »Wohin wollen Sie mich bringen ?« wollte der Professor wissen.
    »Das ist geheim .«
    »Soll ich meine Frau mitnehmen ?«
    »Nein, nur den Dackel Wip. Er soll verhört werden .«
    »Der Dackel?«
    »Routinefragen. Sie werden dabeisein .«
    »Aber... Wie... Haben Sie etwa jemand, der... ?« Der Professor traute sich nicht, die Frage auszusprechen.
    »Natürlich. Wir haben auch unsere Spezialisten .«
    »Und was ist mit uns ?« wandten sich die drei Assistenten an den Professor. »Wir waren doch bestellt .«
    »Morgen, meine Herren. Morgen. Sie sehen doch, daß es nicht geht .«
    Er stieg ein, und die Autokolonne verschwand mit hoher Geschwindigkeit.

    Die Sitzung, in die der Professor gebracht wurde, war sehr geheim — höchste Geheimstufe —, und deshalb waren viele geheime Herren da. Der Professor kannte keinen von ihnen. Die geheimen Herren waren sehr aufgeregt und sprachen wild durcheinander. Der Saal glich einem Wespennest. Sie machten solch einen Krach, daß der Professor dachte: Wenn irgendwo geheime Mikrofone versteckt sind, dann müssen sie längst kaputtgegangen sein.
    Als bekanntgegeben wurde, das Professor Schraubenzieher da sei, wurden die geheimen Herren still.
    »Der Professor! Der Professor !« ging es durch den Saal.
    »Herr Professor Schraubenzieher !« sagte der Vorsitzende. »Wissen Sie eigentlich, was Sie für Unheil über unsere Welt gebracht haben ?«
    »Unheil? Was für ein Unheil ?« fragte der Professor erschrocken.
    »Wissen Sie, wo Ihr automatischer Sohn Transi ist ?«
    »Ja. Seit einigen Stunden.«
    »Und wissen Sie auch, daß man einunddreißig Soldaten nach seinem Vorbild baut ?«
    »Nein.«
    »Einunddreißig. Wir haben auch unsere Spione. Und wenn ein anderes Land automatische Soldaten hat, dann können wir nicht mit leeren Händen dastehen .«
    »Das verstehe ich .«
    »Also, Sie werden uns sofort dreihundert automatische Soldaten bauen .«
    »Gut«, sagte der Professor, »ich werde es tun .«
    Ein

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