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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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einen von uns zu entführen. Der Gefährdetste bin ich. Aber ich will ihnen zuvorkommen und mich selbst als Hilfe anbieten. Gegen Geld!«
    »Gegen Geld? Sie, Herr Professor?«
    »Das Geld werden wir für gute Zwecke gebrauchen können«, beruhigte der Professor seine entsetzten Assistenten. »Und so werde ich die Möglichkeit haben, mich zu informieren, wie weit die Kollegen von der anderen Seite mit dem Bau der Militärroboter sind .«
    »Herr Professor, denken Sie an Ihr Herz«, sagte der besorgte Chefassistent Dr. Hammer.
    »Ich denke daran. Darum will ich an meiner Stelle den automatischen Professor Schraubenzieher schicken. Er wird alles für mich erledigen. Wir haben also in der nächsten Zeit sehr viel zu tun. Glauben Sie, es wird leicht sein, mich als Automaten zu bauen ?«
    »Nein, sicher nicht.«
    »Darum dürfen wir keine Zeit verlieren. Wir können die Teile, die wir für den automatischen Feuerwehrmann entworfen haben, verwenden. Das Wichtigste aber wird der Computer sein. Der automatische Professor muß soviel wissen wie ich. Und es wird nicht leicht sein, solch einen Computer zu konstruieren .«
    Die drei Assistenten hörten sich diesen fantastischen Plan an. Sie hatten schon viel Ungewöhnliches mit dem Professor erlebt, aber daß er sich selbst als Automaten bauen wollte, das war die verrückteste Idee, die es je gegeben hatte.
    »Aber selbst wenn wir es schaffen, Sie als Automat zu bauen, glauben Sie wirklich, daß man den Unterschied nicht merken wird ?«
    »Es hängt davon ab, wie gut die Puppe gemacht wird«, antwortete der alte Professor. »Sie vergessen, daß es das Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud in London gibt. Haben Sie noch nie etwas davon gehört ?«

Der multiplizierte Professor

    Natürlich hatten die Assistenten schon von dem berühmten Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud in London gehört. Sie wußten sogar, daß die Direktion des Museums sich seit Jahren vergeblich bemühte, Professor Schraubenzieher zu überreden, dem besten Wachskünstler Modell zu stehen. Jeden Monat bekam der Professor einen Brief der Museumsdirektion, in dem sie diese Bitte aussprach. Aber der Professor hatte nie Zeit.
    Das brachte den Museumsdirektor fast zur Verzweiflung. Er beklagte sich: »Wir haben die Figuren aller berühmten Männer und Frauen unseres Jahrhunderts. Von Stalin über Brigitte Bardot bis John F. Kennedy.
    Als einzige Figur fehlt uns dieser Professor Schraubenzieher. Das ist nicht zu ertragen !«

    Man kann sich seine Freude vorstellen als folgender Brief vom Professor aus München kam:

    »Sehr geehrter Herr Direktor!
    Endlich habe ich Zeit, Ihre Bitte zu erfüllen.
    Wenn Sie am 25. und 26. August Ihren Wachskünstler schicken , bin ich bereit, ihm Modell zu stehen.
    Eine Bitte habe ich allerdings. Schenken Sie mir als Erinnerung eine Wachsfigur von mir .«

    Nachdem der Direktor den Brief gelesen hatte, lief er zu seinen Mitarbeitern, um ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Dann bestellte er zwanzig Flaschen Champagner. Ein Alptraum war für ihn zu Ende.
    Am 24. August flog Mister Jon Swinson, der bekannte englische Bildhauer, von London nach München, mit dem Auftrag, zwei Wachsfiguren von Professor Schraubenzieher herzustellen. Mit ihm flog auch ein Schneider. Er sollte sich die Garderobe des Professors ansehen, um für die Wachsfigur einen entsprechenden Anzug schneidern zu können. Alles sollte echt sein — von der Unterwäsche bis zum Ehering.
    So arbeitet man im Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud.
    Am 30. September stand in allen englischen Zeitungen, daß Madame Tussauds Museum um eine Wachsfigur reicher geworden sei, um die Figur des berühmten Professors Schraubenzieher. Sie sei eine der gelungensten Wachsfiguren und von dem lebendigen Professor nicht zu unterscheiden. Es war dort auch zu lesen, daß der Professor gestern in London gewesen sei, um den Platz für seine Wachsfigur im Museum selbst auszusuchen. Anschließend sei er in seinem fliegenden Auto nach München zurückgekehrt. Zwei junge Herren hätten ihn begleitet, wahrscheinlich seine Assistenten.
    Die Nachricht ging auch durch alle deutschen Zeitungen, und Frau Schraubenzieher zeigte sie empört ihrem Mann.
    »Wie die Zeitungen lügen !« sagte sie. »Du warst doch am 29. den ganzen Tag zu Hause .«
    Der Professor lachte nur. Er hatte für seine Frau eine Überraschung.
    Die Überraschung kam zwei Stunden später, als Frau Schraubenzieher ins Arbeitszimmer ihres Mannes kam. Sie öffnete die Tür und

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