Transi Schraubenzieher

Professor Schraubenzieher von der Technischen Hochschule sucht sein automatisches Kind. Einbruch in Kinderbekleidungsgeschäft. Schaufensterpuppe ausgezogen. War der kleine Roboter der Einbrecher?«
    »Der spricht ja wie ein Mensch!« sagte der kleine Runde.
    »Natürlich spreche ich wie ein Mensch. Wie soll ich sonst sprechen?«
    Transi steckte das Kabel in seinen Bauch und sprang aus dem Bett.
    »Chef, ich gehe jetzt spielen!«
    »Nein, das geht nicht!«
    »Warum nicht? Wenn Sie glauben, daß ich den ganzen Tag in diesem Zimmer bleibe, dann täuschen Sie sich. Ich will spielen wie jedes andere Kind.«
    »Du bleibst hier!«
    »Nein, ich gehe in den Garten zum Spielen!« Transi ging zur Tür.
    »Halt ihn fest!« befahl der Chef dem Langen.
    Der machte einen Schritt auf Transi zu und fauchte:
    »Wenn du nicht sofort ins Zimmer zurückgehst, knall ich dir eine!«
    »Daß ich nicht lache!« sagte Transi und streckte ihm die Zunge heraus.
    »Habt ihr das gesehen?« Der Lange wurde rot vor Wut. Er holte aus und gab Transi eine kräftige Ohrfeige. Eine Sekunde stand er wie erstarrt. Er wurde abwechselnd rot und weiß. Dann schossen ihm die Tränen aus den Augen.
    »Oh! Oh! Meine Hand! Meine Hand!« begann er zu jammern. Aber Transi ließ ihm nicht viel Zeit. Er gab ihm einen Tritt gegen das Schienbein.
    Jetzt hüpfte der Lange auf einem Bein. Das andere hielt er sich mit der Hand. Er jaulte wie ein Hund.
    »Au . . . au . . . mein Bein . . . mein Bein . . .«
    »So, das wär's. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß ich gegen Schläge unempfindlich bin«, erklärte Transi.
    »Mein Bein . . .mein Bein . . .«, jaulte der Lange immer noch. »Er hat mir das Bein gebrochen.«
    Der Chef und der kleine Dicke hatten erschrocken alles mit angesehen, aber niemand wagte einzugreifen.
    »So, ich gehe jetzt«, sagte Transi. »Komm, Wip! Spielen!«
    Wip kam freudig angelaufen. Er lief hinter Transi her aus dem Zimmer. Die drei rührten sich nicht vom Fleck und schauten ihnen mit ziemlich dummen Gesichtern nach.
     

Wird Transi Mitglied der Verbrecherbande?
    Der kleine Roboter hat andere Pläne
     
    Nach seiner Pressekonferenz klingelte bei Professor Schraubenzieher den ganzen Tag das Telefon.
    Zeitungsreporter wollten Interviews. Wildfremde, neugierige Menschen wollten etwas über Transi wissen. Einer schlug dem Professor vor, noch ein automatisches Kind zu bauen, um es ihm abkaufen zu können. Ein Zirkusdirektor wollte von ihm einen automatischen Tiger haben, weil sein echter Tiger schon zwei Dompteure gefressen hatte. Kinder hatten sich angeboten, Transi zu suchen. Alle Leute hatten in diesen Tagen ein Maßband in der Tasche und maßen alle kleinen Jungen. Wenn ein Junge 90 cm groß war, schauten sie, ob er einen Bauchnabel mit einer Schraube hatte. Nur so konnte man ja Transi von einem richtigen Kind unterscheiden.
    Aber alles war umsonst. Transi wurde nicht gefunden. Der arme Professor Schraubenzieher saß mit seinen drei Assistenten im Labor und überlegte:
    »Wo mag er nur sein? Er wird überall gesucht! Sein Bild ist auf Seite eins in der Zeitung. Aber es ist alles umsonst. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Lebt er überhaupt noch? Vielleicht hat ihn ein Lastwagen überfahren. Jedes Jahr sterben Tausende von Kindern auf deutschen Straßen. Meistens weil sie, ohne nach links und rechts zu schauen, einfach über die Straße laufen. War Transi auch so leichtsinnig? Ich habe ihm die Verkehrsregeln nicht beigebracht.“ Der Professor machte sich heftige Vorwürfe. »Ich habe in seinen Computerkopf so viele Informationen gegeben, aber die Verkehrsregeln nicht. Wie konnte ich so etwas Wichtiges vergessen!«
    Während der Professor so beunruhigt über Transis Schicksal nachdachte, machten die drei Banditen Pläne für die Zukunft des kleinen Roboters.
    »Dieser blöde Roboter muß weg!« schimpfte der Lange, der immer noch sein Bein massierte. »Er tritt wie ein Hammer. Mein Gott, tut das noch weh! Er muß weg, oder ich gehe!«
    »Wenn alle Zeitungen über ihn schreiben, ist er sicher einen Haufen Geld wert«, meinte der Dicke. »Ich schätze, mindestens 200 000. Wir werden den alten Professor erpressen. Was sagst du, Chef? 300 000 können wir leicht verlangen. Der Professor ist eine Goldgrube. So kommt der Roboter weg, und wir kriegen auch noch Geld.«
    Der Lange fand den Vorschlag sehr gut. »Bei 300 000 kriegt jeder von uns 100 000.«
    Der Dicke und der Lange sahen den Chef erwartungsvoll an. Der rauchte aber nur