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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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überlegen, wie ich weiterkomme.

     
    Am Mittwoch morgen ging Herr Pippig in die Dachkammer, wo er verschiedene Kleider aufbewahrte.
    Nach einer Stunde kam aus der Dachkammer ein Schornsteinfeger mit Schnurrbart. Der Schornsteinfeger setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr zur Beckmesserstraße, wo Professor Schraubenzieher wohnte.
    Am Haus gegenüber klingelte er und ging hinein.
    »Guten Tag!« sagte er zum Hausmeister. »Meine Firma schickt mich, Ihre Schornsteine nachzuschauen. Nur eine Routinekontrolle! Sie brauchen nichts zu bezahlen!«
    »Das ist ja die Höhe!" schimpfte der Hausmeister. »Sie sind der siebente von Ihrer Firma! Einer ist auf dem Dach, die anderen habe ich weggeschickt. Sieben Schornsteinfeger an einem Tag! Und wenn man sie braucht, kommt kein einziger!«
    »Doch!« sagte Herr Pippig und dachte: Oh! Da muß ich schnell verschwinden!
    Er verabschiedete sich eilig. Von der Straße aus warf er einen Blick auf die umliegenden Häuser und erstarrte. Auf jedem Dach stand ein Schornsteinfeger und beobachtete das Haus des Professors. Einer von ihnen war sogar ein Chinese.
    Herr Pippig setzte sich auf sein Fahrrad und verschwand, so schnell er konnte.
     

Der Technische Überwachungsverein meldet sich, und Transi bekommt eine Plakette
     
    Am Nachmittag des gleichen Tages konnten alle Schornsteinfeger beobachten, wie ein kleiner, gut gekleideter Herr an der Haustür des Professors klingelte.
    Nachdem ihm Fräulein Berg geöffnet hatte, schaute er sich ängstlich nach allen Seiten um - genau so, wie es Herr Pippig immer tat - und sagte: »Guten Tag! Mein Name ist Krause! Kann ich mit Herrn Professor Schraubenzieher sprechen? Ich komme vom Verkehrsamt, vom Technischen Überwachungsverein. Es ist sehr wichtig!«
    »Sind Sie angemeldet?«
    »Leider nicht.«
    »Dann tut es mir leid. Rufen Sie vorher an, und lassen Sie sich einen Termin geben.«
    Fräulein Berg wollte die Tür schließen, aber der kleine Herr mit den Mäuseaugen war schneller.
    »Darf ich?« sagte er, und schon war er eingetreten. »Entschuldigen Sie, aber ich muß die Sache heute unbedingt erledigen, sonst kommt Professor Schraubenzieher in große Schwierigkeiten. Mit wem spreche ich?«
    »Mit seiner Sekretärin. Mein Name ist Berg.«
    »Wissen Sie, Frau Berg . . .«
    »Fräulein, bitte!«
    »Oh! Entschuldigen Sie bitte . . . Wissen Sie, Fräulein Berg, es handelt sich um folgendes…«
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz!«
    »Danke . . .« - der kleine Herr Krause setzte sich -, »es handelt sich um seinen Roboter, den kleinen . . . «
    »Um Transi?«
    »Ja . . . den Namen hatte ich vergessen . . . ein sehr netter Junge . . . habe die Sendung gesehen . . . wirklich ein sehr netter Junge . . .« — Herr Krause wurde plötzlich sehr traurig »leider nur eine Maschine . . . und Sie kennen ja die Gesetze . . .«
    Er holte ein kleines Buch aus seiner Tasche, schlug es auf und las: »Jede selbstbewegliche Maschine, die am Straßenverkehr teilnimmt, unterliegt der Kontrolle des Technischen Überwachungsvereins und muß entsprechende Vorschriften erfüllen . . .« Herr Krause schlug das Buch zu und steckte es wieder in seine Tasche. »Das heißt, der kleine Roboter muß von uns geprüft werden. Natürlich könnten wir das in den Räumen des TÜV machen, aber das wäre für den Kleinen sicher sehr peinlich. Es wird sich eine riesige Menschenmenge ansammeln. Das Ganze wird wie ein Zirkus werden. Das wollte ich dem Herrn Professor ersparen.»
    »Der Herr Professor wird Ihnen sehr dankbar sein.««
    »Sehen Sie, und darum bin ich da!«« sagte Herr Krause mit Charme. »Der Herr Professor wird gar nicht wissen, wie viele Schwierigkeiten auf ihn zukommen können.«
    »Professor Schraubenzieher wird das alles gar nicht verstehen. Für ihn ist Transi wie ein Sohn!««
    »Ja, ja! Aber das Gesetz! Das Gesetz kennt keine automatischen Kinder. Vor dem Gesetz ist Transi eine Maschine. Vier PS. Wenn diese Maschine im Straßenverkehr zugelassen werden soll, unterliegt sie den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Darf ich den Kleinen einmal sehen?«
    »Natürlich! Wenn das so wichtig ist! Er spielt im Kinderzimmer. Ich rufe ihn. Einen Augenblick, bitte!«
    Fräulein Berg ging ins Kinderzimmer, und Herr Krause nutzte die Gelegenheit, schnell einige Aufnahmen mit seiner Minikamera zu machen.
    Links zwei Türen, rechts zwei Türen, nach hinten ein Fenster zum Garten. Ich muß alles gut behalten, dachte er, und ich darf nichts vergessen! . . . Was habe ich gesagt?

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