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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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Wie heiße ich? Mensch, bin ich aufgeregt . . . was habe ich gesagt . . . wie heiße ich . . .? Pause! Gott sei Dank, daß es mir wieder einfällt! Richtig! Pause! Nicht vergessen . . . Pause!
    Er versteckte seine Minikamera in der Hosentasche und setzte sich wieder in den Sessel, weil er Schritte hörte.
    Fräulein Berg und Transi kamen ins Zimmer.
    »Guten Tag!« grüßte Transi.
    »Transi, das ist Herr…«
    »Pause!«
    »Wie bitte?« fragte Fräulein Berg erstaunt.
    »Pause!«
    »Sagten Sie nicht vorhin Krause?«
    Jetzt ist es passiert - ich habe mich verraten, dachte der kleine elegante Herr, und seine Mäuseaugen schauten ängstlich in alle Richtungen. Aber er faßte sich schnell wieder.
    »Pause, nicht Krause. Pause! Es passiert mir sehr oft, daß die Menschen beim erstenmal meinen Namen nicht richtig verstehen. Es liegt sicher an meiner Aussprache.«
    »Warum wollen Sie mich sehen, Herr Pause?« fragte Transi. »Oh, er spricht wie ein Erwachsener!« staunte der kleine Herr Pause oder Krause und dachte: Das ging ja noch einmal gut. Ich darf nicht vergessen, ich heiße Krause, nein, Idiot, Pause! Pause! Ich bin schon zu alt für diesen Beruf. Pause oder Krause? Wie heiße ich? Mein Gott, wie heiße ich?
    Transi kam ihm zu Hilfe:
    »Wozu brauchen Sie mich, Herr Pause?«
    Pause, ich heiße Pause! dachte der kleine Herr erleichtert.
    Laut sagte er dann: »Was für eine schöne Aussprache der Kleine hat, nicht wahr, Fräulein Berg?«
    »O ja, er spricht so gut, daß sich viele Erwachsene ein Beispiel daran nehmen könnten.«
    »Wozu brauchen Sie mich?« wollte Transi endlich wissen.
    »Ja . . .« Herr Pause oder Krause stand auf und sah sich Transi von allen Seiten an, »es ist so, Transi, ich bin vom Technischen Überwachungsverein. Jede Maschine, die im Straßenverkehr fährt, muß von uns geprüft werden, jedes Auto, jedes Motorrad . . .«
    »Ich bin aber kein Auto!«
    »Das weiß ich. Du hast aber einen Motor . . . Darf ich dich mal anfassen?«
    »Ja, wenn's sein muß!«
    »Hochinteressant! Unwahrscheinlich, wie alles gebaut ist! Ich müßte ihn fotografieren, Fräulein Berg, wenn Sie nichts dagegen haben!«
    »Bitte!«
    »Was ist fotografieren?« fragte Transi.
    »Ein Bild machen . . .«
    »Wie die in den Zeitungen?«
    »Ja . . .«
    Das ist doch nicht möglich! dachte Herr Pause. Ich habe es geschafft. Die Zentrale wird staunen . . . was war das für eine geniale Idee mit dem Technischen Überwachungsverein . . .ich bin doch noch nicht zu alt für den Beruf . . . die anderen hocken als Schornsteinfeger auf den Dächern . . . und ich, ich als einziger habe es geschafft!
    Er nahm seine Minikamera aus der Hosentasche und begann, den Roboter von allen Seiten zu fotografieren.
    So entdeckte ihn Professor Schraubenzieher, der aus einer Sitzung nach Hause kam.
    »Wer ist der Herr?« fragte er streng. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Fräulein Berg, Sie sollen keinen Menschen ins Haus lassen, auch keinen Reporter!«
    Du meine Güte! Der Professor hat mir noch gefehlt, dachte Herr Pause.
    »Der Herr ist vom Verkehrsamt. Er sagt, es sei sehr wichtig.“
    »Was ist da so wichtig?«
    »Herr Professor, Ihr Roboter muß eine TÜV-Plakette tragen. Ich habe sie hier«, antwortete Herr Pause und holte aus seiner Tasche eine Auto-TÜV-Plakette. »Es ist eine technische Prüfung, weiter nichts. Wo kämen wir hin, Herr Professor, wenn jeder sich eine Maschine baute und damit auf der Straße führe, wie es ihm einfällt. Hat Ihr Roboter Scheinwerfer, Abblendlicht, Blinker? Wie funktionieren die Bremsen? Ist er verkehrssicher? Haben Sie eine Kraftfahrzeugversicherung für ihn abgeschlossen? Meinen Sie, er kann ohne Nummernschild zum Verkehr zugelassen werden? Er hat vier PS, Herr Professor! Und nach unseren Gesetzen muß jede Maschine, die mehr als 1,5 PS hat und am Straßenverkehr teilnimmt, ein Nummernschild tragen!«
    »Nein!« empörte sich Professor Schraubenzieher. »Glauben Sie, ich lasse es zu, daß Sie meinen kleinen Sohn numerieren! Glauben Sie, ich erlaube es Ihnen, ihm hinten und vorne ein Schild anzuhängen? Wie einem Auto?«
    »Ich bin kein Auto!« sagte Transi. »Ich will kein Schild!«

    »Gut«, sagte Herr Pause verständnisvoll, »in einem so ungewöhnlichen Fall werde ich ein Auge zudrücken. Aber, Herr Professor, Sie müssen mir alle technischen Daten und Pläne über Transi geben . . . für unsere Akten . . . damit wir sagen können, wir haben Transi geprüft und ihn für verkehrssicher befunden. Damit Sie keine

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