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Transzendenz

Transzendenz

Titel: Transzendenz Kostenlos Bücher Online Lesen
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vom Tisch zurück und lösten die Runde auf.
     
    Tom und Sonia kamen zu mir. Tom hielt einen Becher Kaffee in der Hand; der Dampf stieg in überzeugenden Kringeln von dem virtuellen Becher in die Höhe, und es kam mir seltsam vor, dass ich den Zimt nicht riechen konnte.
    »Dad«, sagte Tom, »das sind ja wirklich Furcht einflößende Leute, mit denen du dich hier eingelassen hast.«
    »Du meinst EI?«
    »Hast du noch nie was von Kefalonia gehört?«
    Ich unterdrückte den Drang, ihn anzuraunzen. »Wir leben in schwierigen Zeiten, Tom.«
    »Ja, richtig.«
    Ruud Makaay fasste mich am Arm. »Tut mir Leid, Michael, wenn ich Sie von Ihrem Sohn weghole, aber hier ist jemand, der Sie sprechen möchte…«
    Es war eine weitere VR-Präsenz, ein stämmiger Mann im Geschäftsanzug, der stark schwitzte. »He, Mike. Ich wette, Sie erkennen mich nicht.«
    Ich erkannte ihn, aber er war eine so deplatzierte Erscheinung, dass es einen Moment dauerte, bis mir sein Name wieder einfiel. »Jack Joy. Der Schwimmer.«
    Mit einer fetten Hand tat er so, als wolle er auf mich schießen. »Wir haben eine gemeinsame Flugreise gemacht.«
    »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Sie sind überrascht, mich hier zu sehen, stimmt’s?«
    Ich zuckte die Achseln. »Natürlich.«
    »Nach unserem Gespräch im Flugzeug haben Sie die Karte, die ich Ihnen gegeben habe, nicht benutzt.« Ich versuchte mich zu entschuldigen, aber er tat es mit einer Handbewegung ab. »Spielt keine Rolle. Ich bin ein neugieriger Mensch«, sagte Jack. »Und Sie haben mich interessiert. Wissen Sie noch, Sie haben mir von Ihrem Jungen in Sibirien erzählt. Danach habe ich mich über diese Gaslager, die Gefahr und so weiter informiert. Und dann habe ich vom Freund eines Freundes gehört, Sie seien an einem Projekt zu ihrer Stabilisierung beteiligt. Ich war fasziniert. Deshalb habe ich Sie gesucht und gefunden.«
    »Wie?«
    »Durch Ihren Bruder John.« Er grinste. »Ich bin ihm noch nie begegnet, aber er ist auch ein Schwimmer. Wussten Sie das?«
    Lethe. »Ich hab’s mir gedacht.«
    »Jedenfalls über ihn zu Ihnen, und hier bin ich. Und ich habe mir die Show angesehen. Sehr interessant.«
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich Mr. Joy eingeladen habe«, sagte Makaay, aber er hatte keinen Grund, sich zu entschuldigen. Er hatte uns vorher gewarnt, dass andere in seiner Organisation sowie Repräsentanten möglicher Unterstützer und Sponsoren zuschauen und mithören würden.
    »Kein Problem«, sagte ich. »Aber ich verstehe nicht, was für ein Interesse die Schwimmer an einem solchen Projekt haben könnten.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Oh, ihr Kleingläubigen. Sie sollten uns wirklich mal besuchen, Mike. Ich bin hier, um zu sehen, ob wir helfen können, wir Schwimmer.«
    »Sie? Sie wollen das Stabilisierungsprojekt unterstützen?«
    Er zuckte die Achseln, als nehme er huldvoll meinen Dank an. »Auf jede nur mögliche Weise, wenn wir glauben, dass es das Richtige ist. Wir haben eine dicke Brieftasche. Sie wären vielleicht überrascht.«
    »Aber weshalb sollten Sie das tun?«
    »Weil es ernst ist, wenn Sie Recht damit haben, dass diese verdammten Gaslager hochgehen werden. Wir sind Pragmatiker, okay? Wir halten nichts davon, den Kopf in den Sand zu stecken. Ihr Bruder ist auch ein Pragmatiker. Außerdem können wir vielleicht etwas unternehmen, lange bevor unsere diversen Regierungen, zwischenstaatlichen Körperschaften und der ganze Rest des bürokratischen Berges über uns auch nur ansatzweise in die Hufe kommen. Sie werden uns möglicherweise brauchen, Mike«, sagte er mit einer Art übergewichtiger Überzeugungskraft.
    »Michael«, sagte ich. »Nennen Sie mich Michael.«
    »Es kann durchaus sein, dass Mr. Joy Recht hat«, mischte sich Ruud Makaay gewandt ein. »Unsere finanzielle Lage ist kritisch. Wir brauchen Geld, um das Konzept so weit zu entwickeln, dass die Regierungen uns die Mittel für die Entwicklung des Konzepts geben…« Er schüttelte den Kopf. »Es ist ein Teufelskreis. Leider eine alte Geschichte.«
    VR-Jack sagte: »Wir möchten wirklich gern Ihre Freunde sein. Ich werde warten.« Er nickte uns beiden zu und verschwand.
    Tom kam zu mir. »Noch mehr Komplikationen, Dad? Was für einen langen Löffel brauchst du, um mit Leuten wie dem zu essen?«
    Makaay rief uns wieder zur Ordnung. Verwirrt von Jacks Intervention, nahm ich erneut Platz.
     
    Shelley präsentierte die nächste logische Stufe unseres provisorischen Entwurfs.
    Sie zeigte uns, wie ins

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