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Transzendenz

Transzendenz

Titel: Transzendenz Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinem Hotelzimmer auf, eine kleine, dichte, schwarze Gestalt.
    Geduldig hörte sie zu, während ich ihr einen Überblick darüber gab, was Gea uns erzählt hatte.
    »Selbst Alias Ausführungen zur Kosmologie ergaben Sinn«, sagte ich. »Oder sie widersprachen zumindest nicht dem, was wir wissen.«
    Ich war mein Leben lang ein Fan der Kosmologie gewesen. Onkel George hatte mich immer ermutigt; er sagte, ich hätte das Glück, in einer Zeit zu leben, in der die Kosmologie aus dem Reich der Philosophie in das der harten Wissenschaft wechsle. Die Quantengravitation war aufgekommen, und die großen astrophysikalischen Satellitenforschungen der ersten Jahrhunderthälfte hatten die Überbleibsel der Geburt des Universums bis ins Detail verzeichnet; all das hatte uns befähigt, eine zuverlässige Biografie des Universums bis zurück zum Urknall zu erstellen. Meine Begeisterung für all dies hatte mir natürlich nicht geholfen, die herannahende Higgs-Revolution zu erkennen, die sich daraus entwickelt hatte.
    Im Rahmen dieser neuen Erkenntnisse wussten wir nun jedoch, dass das Universum endlich war.
    »Wir haben die Topologie des Universums noch nicht kartografiert – das heißt, seine Form. Aber jedenfalls passt eine endliche, geschlossene Form, wie Alia sie angedeutet hat, zu dem, was wir wissen.«
    »Vielleicht ist diese Endlichkeit irgendwie notwendig für die Entwicklung des Lebens, des Geistes«, sann Rosa. »Wenn das Universum unendlich wäre, wenn es sich einfach in der Dunkelheit auflöste, würde der Geist vielleicht ebenfalls einfach verpuffen. Vielleicht ist alles miteinander verbunden.«
    »Vielleicht solltest du Alia danach fragen.«
    »Sie interessiert sich für dich, nicht für mich«, rief Rosa ihm ins Gedächtnis. »Und was ist mit der menschlichen Zukunft, die sie skizziert hat – diese ›Expansionen‹ über die Galaxis?«
    »Auch das klingt nur allzu plausibel.«
    »Ja. Wir Menschen scheinen von Anfang an ein labiler Haufen gewesen zu sein. Im Gegensatz zu anderen Tieren, ja, sogar zu unseren hominiden Vorfahren, sind wir nicht damit zufrieden, einfach eine Rolle in der Ökologie zu finden. Und in der Zukunft wird uns diese selbe Ruhelosigkeit offenbar von der Erde wegtreiben. Wir werden dort draußen anderen begegnen, und diese anderen werden den Weg des Mammuts und des Neandertalers gehen, wobei ihre letzten Überreste in die Körper ihrer Vernichter eingegliedert werden.«
    »Ähm«, sagte ich. »Hast du schon mal was vom Fermi-Paradoxon gehört?« Das war ein altes Rätsel, das aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts stammte. Das Universum ist so alt, dass schon vor der Entstehung des Menschen ausreichend Zeit war, um es mehrmals zu kolonisieren – falls also jemals Außerirdische existiert haben, weshalb sehen wir dann keine Anzeichen von ihnen? »Eine mögliche Lösung lautet, dass es dort draußen eine Killer-Spezies gibt, einen gefräßigen Räuber, der überraschend zuschlägt und jede Kultur assimiliert, die töricht genug ist, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es ist ein ernüchternder Gedanke, dass wir eines Tages die Räuber sein könnten; wir könnten der Initiator unseres eigenen Fermi-Paradoxons sein.«
    Rosa nickte. »Aber muss es so kommen? Es wird immer Leute geben, die unsere Lebensweise im Orden kritisieren. Aber der Orden hat sehr hohe Bevölkerungsdichten bewältigt, sehr viele Menschen haben in ihm ein ordentliches Leben geführt, und alles, ohne jemand anderem Schaden zuzufügen. Ich habe also Erfahrungen aus erster Hand darin, wie Menschen miteinander zurechtkommen können, ohne dazu die Galaxis auseinander nehmen zu müssen.«
    Vermutlich wusste ich viel mehr über ihren Orden, als sie sich vorstellen konnte. Aber ich wollte nicht, dass sie von Georges Manuskript erfuhr; er hatte klar gemacht, dass er ihr nie davon erzählt hatte. Ich wechselte das Thema. »Rosa, du hast über die evolutionären Zwecke von Geistern spekuliert, dass sie sich vielleicht entwickelt haben, um uns durch Flaschenhälse der Vergangenheit zu helfen. Bist du nun enttäuscht, dass die Erscheinungen letztlich nur« – ich zuckte die Achseln – »technologischer Natur sind?«
    Sie lächelte. »Es ist nie eine gute Idee, von der Wahrheit enttäuscht zu sein. Und außerdem bin ich vielleicht doch auf eine tiefere Bedeutung gestoßen. Vielleicht haben uns die Erscheinungen, die Beobachter, wirklich irgendwie durch diese Flaschenhalszeiten geholfen, wenn auch unwissentlich. Vielleicht ist es der

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