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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gesagt: noch ein letztes Mal. Nein, das will ich nicht sagen. Wenn Davey älter ist, wer weiß ?
    Aber – Matt, bitte? Angelo?«
    Mario lachte. »Wieviel wiegst du, mein Engel?«
    »89 Pfund, vollbekleidet und klitschna ss «, warf sie ihm zurück. »Ich habe abgenommen, seit ich Davey bekam und nicht zugenommen!« Angelo legte seine Hände um ihre kleine Taille und hob sie hoch. »Hast du, ganz bestimmt«, sagte er zustimmend. »Auch schöne harte Bauchmuskeln.«
    Er setzte sie wieder ab und sie kicherte. Mario trat hinter sie und nahm ihre Ellenbogen in seine Hände.
    »Allez-y«, murmelte er und hob sie in eine gekonnte Arabeske. Sie erhob sich sanft auf ihre Zehen, und Mario balancierte sie hoch.
    Als er sie absetzte, machte sie eine schnelle Drehung, wirbelte herum und versank in eine anmutige Pose. »Das ist ungefähr alles, was ich ohne Spitzenschuhe schaffe«, gestand sie.
    »Ja, du verletzt dir die Knöchel, wenn du barfuß auf Spitze gehst«, sagte Mario, »das weißt du doch.«
    »Ihr zwei Balletttänzer !« nuschelte Angelo mit einer Geste amüsierten Mi ss fallens.
    »Wenn du wirklich raufkommen willst, Liss«, sagte Mario, »werde ich für dich fangen.«
    »Ich weiß nicht, mal sehen wie ich mich fühle, nachdem ich ein paarmal geschwungen bin, okay?« Dann blickte sie unsicher zu Angelo. »Oh, aber wenn ihr arbeitet…«
    »Ach was«, sagte Angelo. »Ich werde aus Matt sowieso nicht mehr Arbeit rauskriegen, jetzt, wo du hier bist. Wir waren auch fast fertig. Soll ich hierbleiben und dir Zeichen geben oder so?«
    Mario schüttelte seinen Kopf. »Nein danke. Wir schaffen’s schon.«
    »Nicht etwa, dass du mich loswerden willst«, grinste Angelo. »Okay, du bleibst und spielst mit den Jungs,
    Liss. Ich geh’ rauf und seh’ nach, um wieviel mein Lieblingsgro ß neffe gewachsen ist!«
    Liss rief ihm nach: »Gib ihm bloß nichts Süßes !« Aber da knallte er schon lachend die Tür zu.
    » Jedes Mal , wenn ich hierherkomme, wird Davey völlig verwöhnt.«
    »Und es tut ihm gut«, sagte Mario. »Hast du ein Trikot mitgebracht, Süßes ? In dem Aufzug kannst du nicht aufs Trapez.«
    Sie knöpfte ihren strahlend blauen Rock an der Hüfte auf, ohne auch nur zu Tommy rüberzusehen, und stieg gleichgültig raus. Was er für dunkle Strümpfe gehalten hatte, waren schwarze Balletthosen. Sie hob ihre Arme und steckte ihr Haar ein bi ss chen fester ins Haarband.
    Dann ging sie ein, zwei Schritte zurück und blickte über den großen nackten Fußboden mit neugieriger, sachlicher Vorsicht. Methodisch hob sie ihre Arme über den Kopf und schlug eine Reihe gleichmäßiger , gut ausbalancierter Räder. Am Ende des Raumes kam sie wieder auf ihre Füße , winkte ihnen zu und lachte.
    »Okay, wir glauben’s dir«, sagte Mario. »Geh rauf, wenn du willst.«
    Tommy hielt die Strickle iter für sie. Sie kletterte gra ziös hinauf, platzierte jeden ihrer schwarzbedeckten Füße mit gefühlvoller Sorgfalt; die Leiter drehte oder schaukelte nicht. Mario murmelte Tommy zu: »Liss war mal ziemlich gut, für ein Mädchen. Die meisten Mädchen sind fürchterliche Flieger. Sie können rumschaukeln und hübsch auf dem Trapez aussehen, aber ihr Schwerpunkt liegt zu tief für die großen Tricks. Aber sie war nicht schlecht.«
    »Mario, wäre es dir lieber, wenn ich rausgehe? Du hast mir mal gesagt, dass sie es ha ss t, beobachtet zu werden.«
    »Nein, bleib hier. Ich möchte es. Aber bleib einen Moment hier unten. Erst werde ich mit ihr raufgehen und ihre Schwünge beobachten, bevor ich sie rüberfliegen lasse.«
    Er kletterte zu seiner Schwester hinauf, und sie standen nebeneinander auf der Plattform. Tommy konnte ihre leisen Stimmen hören, aber nicht die Worte. Nach einer Minute rieb Elissa ihre Hände mit Talkum ein und schwang hinaus. Am Ende des Schwunges griff sie um, zog sich auf das Trapez hoch und setzte sich darauf wie ein Kind auf eine Schaukel, ließ sich dann runter, bis sie an ihren Knien hing. Am Ende des dritten Schwunges kam sie wieder hoch, packte die Stange mit ihren Händen und sprang sauber auf die Plattform ab, wobei sie die Stange in Marios Hände fallen ließ , ohne auch nur für einen Moment das Gleichgewicht zu verlieren. Sie rief zu Tommy hinunter: »Wie war’s für einen eingerosteten alten Stubenhocker?«
    Sie sah vergnügt aus und klang auch so. Tommy rief zurück: »Gut!«
    »Komm rauf«, befahl Mario, und Tommy kletterte zu ihnen auf die Plattform. Mario sagte: »Wenn du es versuchen willst, Liss

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