Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
blitzschnellen Wechsel fing ihn Johnny an seinen Handgelenken. Bei ihrem zweiten gemeinsamen Schwung ließ Johnny ihn los, und er flog zurück ans Trapez.
    » Großartig !« rief Liss, klatschte in die Hände und sagte zu Tommy: »Das habe ich auch gemacht. Es war einer der ersten Tricks, die mir Lulu beigebracht hat.«
    »Es ist eigentlich ein Kunststück für Frauen«, sagte Papa Tony spöttisch, »und sehr einfach, wenn du die Kraft dafür hast. Das Problem ist, es hübsch aussehen zu lassen.«
    Johnny rief: »Glaubst du, dass du es kannst, Stella?«
    »Wir werden sehen«, sagte Papa Tony. Mit einem gebieterischen, kurzen Nicken gab er Stella die Stange und sagte scharf: »Los!«
    Sie schwang sich hinaus, ihren Körper in einem kleinen Winkel gebogen, zog sich hoch und schwebte in Bauchlage auf dem Trapez. Am Ende des Vorwärtsschwunges warf sie sich nach vorn, drehte sich leicht in der Luft, und Johnnys Hände klatschten um ihre Knöchel. Sie warf die Arme nach außen , krümmte sich dann und bog sich ungeschickt in der Hüfte.
    »Zieh deinen Hintern ein!« rief Liss von unten.
    Papa Tony rief: »Plump! Ist dein Rückgrat aus Sägemehl?«
    Johnny fing ihre Hände und sie schwangen zusammen, aber die Wirkung des Tricks war ziemlich verdorben. Als Stella zum Brett zurückkehrte, schnaubte Papa Tony hörbar. »Du versuchst es besser noch einmal«, war alles, was er sagte; Tommy sah, wie Mario und Liss sich angrinsten.
    »Aber sie hat’s geschafft. Erster Versuch«, rief Johnny herunter, »also grinst nicht so dämlich, Kinder, weil ich noch genau weiß , wer es nicht geschafft hat!«
    Stella schwang wieder hinaus, flog über die Stange, drehte sich, warf ihre Fußgelenke in Johnnys Griff.
    Papa Tony rief: »Warte auf den Schwung. Warte…
    Jetzt!«
    Diesmal erhob sich Stella geschickter und schob ihre Hände hinter ihre Knöchel, ohne die linkische Pause und das Krümmen, so dass der Griff glatt zu ihren Handgelenken wechselte.
    »Es ist besser. Aber du machst immer noch schwupp wie ‘ne Schlabberpuppe«, rief Papa Tony ihr ärgerlich zu.
    Stella kam frei, segelte auf das Trapez zu, griff nach ihm, aber ihre Finger berührten kaum die umwickelte Stange; sie griff und verfehlte.
    »Einrollen!« riefen Mario, Tommy und Liss gleichzeitig.
    Und sie klappte sich zusammen, fiel auf ihren Rücken und sank tief ins Netz.
    »Komm rauf, komm rauf!« schnauzte Papa Tony verärgert. »Schaffst du’s nicht mal zurück zum Brett?«
    Liss beugte sich zu Mario und murmelte: »Flugund Besserungsanstalt, in vollem Gange, was?«
    »Froh, dass du raus bist?«
    Liss murmelte eine Antwort, die Tommy nicht hören konnte. Sie und Mario unterhielten sich leise, als Stella die Strickleiter heraufkletterte und ihren dritten Anlauf für diese Übung nahm.
    »Nein, nein, nein!« schrie Papa Tony plötzlich wutentbrannt.
    »Dio mio, ragazza, du brichst dir deine oder Johnnys Handgelenke! Runter mit dir, du – du Trampel! Runter vom Brett! Raus aus der Halle! Meine Geduld ist zu Ende! Raus mit dir, bevor du dir dein Genick brichst!
    Kannst du einen Salto ins Netz machen, ohne dir jeden Knochen in deinem plumpen Körper zu brechen? Nicht, dass irgendjemandem d aran etwas verloren ginge! Oder mu ss t du die Leiter runterklettern, mit rausgestrecktem Hintern, wie ein Elefant auf der Rolle? Runter mit dir!
    Raus hier! Lern erst mal ein Trapez mit beiden Händen zu fassen, bevor du wieder hier raufkommst! Elissa!« rief er.
    Liss warf überrascht ihren Kopf hoch. »Ja, Papa?«
    »Komm rauf hier aufs Brett und halte die Seile für mich! David, David! Egal, was David sagt, das mache ich schon! Dieses Püppchen hier fängt gleich an zu heulen!
    Geh runter Stella, worauf wartest du? Auf Flügel?«
    Das Mädchen drehte sich im Flug, während es ins Netz sprang. Sie landete sauber auf dem Rücken, aber Tommy hörte ihren sto ß weisen Atem herausschießen , als sie durch das straffgespannte Netz schlidderte.
    »Bist du okay, Stel?« rief Johnny.
    »Sicher!«
    Stella kam aus dem Netz raus und verzog ihr Gesicht, als sie auf eine große Schürfwunde am Ellenbogen herabsah.
    »Du verlierst das Gleichgewicht«, sagte Liss kurz und legte ihren Zeh um das äußere Seil, so dass es kaum die äußere Sprosse der Leiter berührte. »Das habe ich auch gemacht, Stel. Du versuchst, dich im Netz mit einem Ellenbogen abzustützen; das ist der beste Weg, dir die Schulter auszukugeln. Zieh deine Ellenbogen im Fall an, und roll dich ab, statt zu schliddern!«
    Sie fing

Weitere Kostenlose Bücher