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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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das Papa Tony noch ‘ne Stunde auf, sagt sie.«
    Mario zuckte die Achsel. »In Ordnung, aber ich sollte Eddie anrufen. Ich hab’ an einen Jungen von der Ballettschule untervermietet.«
    »Jemand, den ich kenne?«
    »Glaube ich nicht. Eddie Keno.«
    »Ich hab’ ihn gesehen«, sagte Barbara. »Ein bi ss chen dick mit dunklen Locken, der letztes Jahr im Nu ss knacker den Puppenmacher gespielt hat? Schöne, hohe Stimme, ein bi ss chen weibisch?«
    Mario nickte. »Ja, das ist Ed. Es ist so lange her, dass ich euch Kinder habe den Nu ss knacker tanzen sehen. Ich hab’ vergessen, dass er dieses Jahr dabei war.«
    »Aber die ganze Sch ule hat davon geredet – hat Mr. Court es dir nicht erzählt? Es gab einen großen Streit, weil er es auf Spitze tanzen wollte. So wie Sergiev in New York…«
    »Ich kenn’ ihn wirklich nicht so gut, Barbie«, sagte Mario genervt.
    Sogar Tommy konnte sehen, dass dies bedeutete Hör auf, aber Barbara plapperte weiter und merkte es nicht.
    »Das gab ganz schön Krach. Eddie sagte, dass Nijinsky ›Spectre de la rose‹ so getanzt habe, und es sei dumm, es die Männer nicht tun zu lassen, und Court sagte, dass in seinem Ballett nur Frauen auf Spitze tanzen.« Barbara kicherte. »Was er sagte, war: ›In meinem Ballett tanzen nur richtige Frauen auf Spitze…‹«
    »Um Gottes willen«, unterbrach Angelo gequält, »fangt ihr beide bloß nicht an, übers Ballett zu jammern! Wenn du dich in deiner Wohnung noch um was kümmern mu ss t, Matt, kann ich dich vorm Abendessen rausfahren. Hol alles, was du brauchst, dann sind wir zeitig zurück.«
    »Guter, alter Angelo«, kicherte Mario, »pa ss t immer noch auf die Kinder auf.« Zu Tommy sagte er noch: »Er hat das immer die ganze Zeit gemacht, wenn wir unterwegs waren – uns alle aufgestellt und die Nasen gezählt, bevor der Zug losfuhr.« Er legte einen Arm um Angelos Schultern. »Danke jedenfalls, Angelo, aber ich habe mein ganzes Zeug hierher gebracht, und Eddie hat schon einen Schlüssel. Aber er sollte wissen, dass ich nicht zurückkomme, falls er heute Abend die Wohnung benutzen will.«
    »Aber was wird das schon…«, fing Barbara an und kicherte dann. »Ach, du meinst, falls er seine Freundin mitbringen will oder so was?«
    »Ja«, sagte Mario. »Das ist es. Ich ruf ihn nach dem Abendessen an.«
    Barbara sagte: »Ich hab’ deine anderen Turnschuhe gefunden, Tommy. Sie waren bei Clay im hinteren Flur.«
    »Danke, Barbie.«
    »Ich werd’ dich vermissen«, sagte sie, als sie den Flur entlanggingen. »Es ist blöd’, am Samstag mit meinem kleinen Bruder ins Kino zu gehen, und Clay setzt sich dann mit dem Haufen kleiner Gören aus der Grundschule zusammen. Ich wollte , ich könnte mit euch auf Tour kommen. Liss hat’s auch gemacht, als sie in meinem Alter war.«
    Angelo lächelte zu dem Mädchen hinunter. »Das hättest du mit Lucia klären sollen. Zu spät für diese Saison.
    Vielleicht nächstes Jahr.«
    »Das würde jedenfalls Lucia wieder auf Trab bringen«, sagte Mario. »Sie mü ss te mitkommen und sich um Barbie kümmern. Um was willst du wetten, dass sie wieder bereit ist, uns zu betreuen?«
    »Ich würde gar nichts wetten«, sagte Angelo. »Aber wenn du den Dreifachen machst, ist es totsicher, dass wir nicht länger als dieses eine Jahr bei Lambeth bleiben.«
    »Ich hab’ ihn noch nicht gesehen«, beschwerte sich Barbara, als sie die Treppen hochgingen. »Du übst immer, wenn ich in der Schule bin. Machst du es heute Abend ?«
    Mario schaute hinüber zu Tommy und fragte: »Wie ist es? Ist heute mein Glückstag?«
    »Was glaubst du, was ich bin? Eine Kristallkugel oder so? Ich weiß noch nicht einmal, ob du es regelmäßig dieses Jahr in der Nummer machst!«
    »Wenn ich’s täte, würden wir nicht bei Lambeth sein«, sagte Mario. »Nein, ich bin noch nicht soweit. Ich will’s machen wie letztes Jahr: Üben, und ab und zu in die Nummer nehmen, wenn ich mich danach fühle – keine Fanfare, kein Tamtam. Ich will ihn erst regelmäßig einbauen, wenn ich ihn jedes Mal schaffe.«
    »Wunschtraum Nummer Sieben«, lachte Angelo. »Sogar Barney Parrish hat nie mehr als neun von zehn geschafft.«
    »Und ich schaff wohl vier von zehn, und ich werd’s nie versuchen, wenn ich keinen guten Tag habe.«
    Sie waren jetzt auf dem oberen Flur. Tommy bemerkte einen alten, verbeulten Koffer vor seiner Tür und fragte:
    »Schläfst du heute Nacht hier bei mir, Mario?«
    Mario zögerte. »Ich glaub’ nicht. Johnnys Zimmer ist jetzt leer. Ich

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